Auernheim (Nattheim)

Auernheim ist ein Dorf im Landkreis Heidenheim in Baden-Württemberg. Es gehört zur Gemeinde Nattheim.

Auernheim
Gemeinde Nattheim
Wappen von Auernheim vor der Eingemeindung
Koordinaten: 48° 44′ N, 10° 18′ O
Höhe: 584 (550–610) m
Einwohner: 592 (2022)[1]
Eingemeindung: 1. Februar 1972
Postleitzahl: 89564
Vorwahl: 07326
Auernheim (Nattheim), Luftaufnahme (2016)
Auernheim (Nattheim), Luftaufnahme (2016)
Auernheim, Dorfansicht von Westen
Auernheim im Morgengrauen

Geographie

Schild mit Höhenangabe am Rathaus

Auernheim hat etwa 600 Einwohner und liegt in 550 bis 610 Metern Höhe zwischen Heidenheim und Neresheim auf dem Härtsfeld am nordöstlichen Ende der Schwäbischen Alb.

Der Großteil des Härtsfeldes ist eine Karsthochfläche des weißen Jura der Schwäbischen Alb. Das Härtsfeld bildet mehr oder minder eine Platte, die nach Südosten zur Donau abfällt. Es liegt etwa 630 bis 430 m ü. NHN.

Umgebung

Einige Trockentäler durchziehen das Härtsfeld, welche fast alle im Egautal münden. Die Egau entspringt im Stadtgebiet von Neresheim. Sie wird von mehreren Karstaufbrüchen gespeist, der größte davon ist der „Judengumpen“. In niederschlagsarmen Perioden fallen diese Quellen trocken, so dass die Egau in ihrem Oberlauf öfters kein Wasser führt.

Umliegende Städte und Dörfer von Auernheim sind Neresheim, Nattheim, Fleinheim und Steinweiler.

Ortsgliederung

Geschichte

Karte von Auernheim und Umgebung, 1616
St. Georg Auernheim, 1923

Auernheim wurde erstmals 1258 urkundlich erwähnt, als Graf Hartman den von Conrad von Höchstatt an das Kloster Neresheim verkauften Hof zu Aurnheim bestätigte. Die Urkunde ist ausgestellt am 15. März 1258 zu Dillingen.

Anno 1297 verkaufte das Haus Oettingen alle seine Güter und Rechte an das Kloster Neresheim.

…dem Ort Auernheim wurde ein herrschaftlicher Schultheiß vorgesetzt und die Ortsangelegenheiten mußten nun nicht mehr im Städtchen Neresheim sondern im Reichsstift ausgemacht werden.

Am 1. Februar 1972 wurde Auernheim nach Nattheim eingemeindet.[3]

Bauwerke und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

Das bedeutendste Bauwerk des Dorfes ist die katholische St.-Georgs-Kirche.

Die heutige Kirche ist den Überlieferungen zufolge wohl die vierte, die in Auernheim gebaut wurde. Wann die erste Kirche gebaut wurde, ist nicht mehr bekannt. Die zweite Kirche soll zwischen 1141 und 1151 gebaut worden sein. Im Bauernkrieg oder im Dreißigjährigen Krieg wurde sie zerstört. Der Nachfolgebau war „ruinös“ geworden, so dass man ihn abbrach und am 29. Juli 1729 den Grundstein für die heutige Kirche legte. Der Bau wurde von der damaligen Auernheimer Stiftung bezahlt. Er kostete 5641 Gulden. Das Eichenholz für den Dachstuhl holte man aus dem der Stiftung gehörenden Heiligenwald.

Bildung

Mit der Grundschule Auernheim gibt es eine eigene Schuleinrichtung im Dorf. Von den durchschnittlich 40 Kindern (Stand 2007) kommen ca. 2/3 aus Auernheim und 1/3 aus dem Nachbarort Steinweiler. Aufgrund der Schülerzahlen sind die ersten beiden Jahrgänge zur Klasse I, Schuljahr 3 und 4 zur Klasse II zusammengefasst. So entstehen jahrgangsgemischte Klassen mit ca. 20–25 Schülern.

Die Kinder im Alter von ca. 3 bis 6 Jahren besuchen den örtlichen katholischen Kindergarten St. Raphael.

Politik

Rathausschild Dezember 2007

Bürgermeister und Ortsvorsteher

Bürgermeister in Auernheim

  • 1932 Johann Zeyer
  • 1945 Alfons Hochmüller
  • 1966 Alfons Ganzenmüller

Ortsvorsteher in Auernheim (seit der Eingemeindung nach Nattheim)

  • 1972 Alfons Ganzenmüller
  • 1989 Heinrich Bolsinger
  • 1992 Ingrid Ochs
  • 2012 Wolfgang Bernhard

Wappen

Wappen bis 1971

Das Wappen von Auernheim wurde erst 1937 geschaffen und 1971 geändert. Das seitherige Wappen, schwarzer Ochsenkopf auf silbernem Grund und die farblose Gemeindeflagge (schwarz/weiß) hatte noch nie recht befriedigt. Bei der Archivdirektorin im Staatsarchiv Stuttgart hatte sich herausgestellt, dass die bisherige im Staatsarchiv vorliegende Form des Auerochsenkopfs, stark abweicht. Auch sind die Farben nicht zwingend vorgeschrieben und nicht historisch nachgewiesen. Ein schwarzer Ochsenkopf auf Goldgrund war bereits an eine andere Gemeinde vergeben. Somit wurde der Vorschlag der Archivdirektorin, ein goldener Auerochsenkopf auf grünem Grund, als neues Gemeindewappen angenommen.

Es handelt sich um ein sogenanntes „redendes Wappen“, das auf den Ortsnamen hindeutet. Es zeigt einen goldenen Auerochsenkopf auf grünem Grund.

Patenschaft und Partnerschaften

Auernheim unterhält partnerschaftliche Beziehungen zur Gemeinde Wildsteig in Bayern und zur Gemeinde Breitenbrunn/Erzgeb. in Sachsen (seit 1991).

Sport und Freizeit

Freizeit

  • Das Bike-Team Steinweiler (BTS) hat 2005 eine Biker-Bahn gebaut. Das Grundstück wurde von der Gemeinde Nattheim zur Verfügung gestellt. Der Bau wurde von der Steinweiler Jugend in Eigeninitiative durchgeführt. 2007 wurde die Strecke vergrößert.[4]
  • Der Bauwagen Auernheim wurde 1996 gegründet und ist inzwischen zu einem wichtigen Inhalt im Leben der Auernheimer Jugendlichen geworden. Der Höhepunkt des Jahres ist die von den etwa 25 Mitgliedern organisierte zweitägige „Summerparty“. Im September 2007 wurde trotz schlechten Wetters der Besucherrekord übertroffen, er liegt nun bei geschätzten 600 Personen.

Sport

  • Der Sportverein Auernheim (kurz SVA) wurde am 7. Juli 1962 gegründet. Die erste Abteilung war die Fußballabteilung in Form einer 1. Mannschaft, einer Reserve-Mannschaft und einer B-Jugend-Mannschaft; bald folgten Faustball, Gymnastik und Volleyball.
  • Am 12. Mai 1974 wurde der 2,7 km lange Waldsportpfad im Rahmen eines kleinen Waldfestes gefeiert.

Söhne und Töchter des Dorfes

Literatur

  • Auernheim. In: Karl Eduard Paulus (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Neresheim (= Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886. Band 54). H. Lindemann, Stuttgart 1872, S. 184–190 (Volltext [Wikisource]).
  • Auernheimer Chronik, Alfons Ganzenmüller u. a., herausgegeben von der Gemeinde Nattheim, 2006
  • Auernheimer Pfarrchronik, Alfons Ganzenmüller, Klaus Braden u. a., herausgegeben von der Katholischen Kirchengemeinde St. Georg in Auernheim, 2000

Einzelnachweise

  1. Daten + Fakten, Gemeinde Nattheim. Abgerufen am 15. Januar 2023.
  2. Viktor Turad: Der Wisent soll zurück aufs Härtsfeld. Abgerufen am 4. Mai 2021.
  3. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 449.
  4. Die Geschichte unseres Bike Teams, Bike-Team Steinweiler
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