Atyrau
Atyrau (kasachisch und russisch Атырау/Atıraw, ; bis 1991 Гурьев Gurjew) ist eine Hafenstadt in Kasachstan. Sie ist Hauptstadt des gleichnamigen Gebiets Atyrau.
Atyrau Атырау | |||
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Basisdaten | |||
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Staat: | Kasachstan | ||
Oblys: | Atyrau | ||
Gegründet: | 1640 | ||
Koordinaten: | 47° 7′ N, 51° 53′ O | ||
Höhe: | -20 m | ||
Fläche: | 458 km² | ||
Einwohner: | 316.449 (1. Jan. 2023)[1] | ||
Bevölkerungsdichte: | 691 Einwohner je km² | ||
Telefonvorwahl: | (+7) 7122 | ||
Postleitzahl: | 060001–060011 | ||
Kfz-Kennzeichen: | 06 (alt: E) | ||
KATO-Code: | 231010000 | ||
Äkim (Bürgermeister): | Mejirim Qalaui | ||
Website: | |||
Lage in Kasachstan | |||
Geografie
Geografische Lage
Die Stadt liegt im nordwestlichen Teil Kasachstans am Fluss Ural, 45 km entfernt vom Nordufer des Kaspischen Meeres. Ihre geografischen Koordinaten sind 47,12° N und 51,88° O.
Nach der üblichen Definition der Grenzen Europas liegt Atyrau teilweise in Asien und in Europa. Der Fluss Ural teilt Atyrau in einen europäischen und einen asiatischen Stadtteil. Die Stadt liegt etwa zu gleichen Teilen auf europäischem und asiatischem Gebiet. Während der Flughafen von Atyrau auf europäischem Boden liegt, befinden sich die beiden Bahnhöfe der Stadt auf asiatischem Territorium.
Klima
Atyrau | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Klimadiagramm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Atyrau
Quelle: www.weather-atlas.com |
Bevölkerung
Die Einwohnerzahl von Atyrau betrug 2005 rund 146.400 und hat sich bis 2021 auf über 295.000 verdoppelt. Der Stadtkreis Atyrau, welcher auch noch weitere, kleinere Gemeinden umfasst, hatte am 1. Oktober 2005 201.924 Einwohner.
Einwohnerentwicklung
- 1926 – 11.900
- 1939 – 41.000
- 1971 – 114.000
- 1979 – 130.916
- 1991 – 152.500
- 1999 – 142.497
- 2009 – 165.387
Religionen
Die Stadt ist der Sitz der römisch-katholischen Apostolischen Administratur Atyrau.
Geschichte
Atyrau wurde im Jahr 1640 von den Brüdern Gurjew, russischen Kaufleuten, gegründet. Die Siedlung hieß bis 1708 Jaizk (Nischni Jaizk). Später wurde sie nach ihren Begründern Gurjew genannt, bis sie nach der Unabhängigkeit Kasachstans ihren heutigen Namen erhielt.
Wirtschaft
Wichtige Industriezweige sind Erdölverarbeitung (u. a. Embamunaigas) und Chemieindustrie, außerdem Maschinenbau, Fischerei und Fleischverarbeitung. In der Stadt befindet sich der Hauptsitz vom Mineralölunternehmen Tengizchevroil, gemessen an der Erdölfördermenge dem größten Mineralölunternehmen Kasachstans. Atyrau besitzt einen Flusshafen.
Verkehr
Fernstraßen
Durch Atyrau verläuft die Europastraße 40 und die nach Norden führende A28 (Europastraße 121) verbindet die Stadt mit Uralsk.
Flughafen
Sieben Kilometer westlich der Stadt liegt der internationale Flughafen Atyrau.
Bildung und Kultur
Atyrau ist Sitz der Universität Atyrau und verschiedener Hochschulen. An Sehenswürdigkeiten gibt es mehrere Museen, ferner bietet die Stadt ein Theater, eine Philharmonie, zwei Kinos und 84 Bibliotheken.
Als innovatives Ereignis für Kasachstan gilt das Asyk-Denkmal, eine schlichte Monumentalplastik eines Asyk, eines traditionellen Spielsteins für Go aus der Kniescheibe eines Hammels. Es wurde 2001 vom zeitgenössischen Bildhauer Saken Narynov aus eigener Initiative auf einem Platz in Atyrau aufgestellt. Es wurde jedoch ein Jahr später zugunsten eines Reiterstandbildes demontiert.[2]
Sport
In der Stadt sind der Fußballverein FK Atyrau, der 2009 Pokalsieger wurde, und die Eishockeymannschaft HK Beibarys Atyrau beheimatet. Die Basketballmannschaft BK Barsy Atyrau spielt in der kasachischen National League.
Städtepartnerschaften
Atyrau listet folgende Partnerstädte auf:
Söhne und Töchter der Stadt
- Bolat Bajekenow (1942–2023), Politiker
- Nurlan Balghymbajew (1947–2015), Politiker, Premierminister Kasachstans von 1997 bis 1999
- Ghani Qassymow (* 1950), Politiker
- Machambet Dosmuchambetow (* 1960), Geologe und Politiker
- Timur Bekmambetow (* 1961), russischer Filmemacher
- Serik Ospanow (* 1964), Politiker
- Arkadi Wolosch (* 1964), russischer Informatiker und Unternehmer
- Musa Musalaev (1979–2016), tatarischer Kickboxer
- Gülnäfis Ajtmuchambetowa (* 1988), Taekwondoin
Siehe auch
Weblinks
- Offizielle Website der Stadt Atyrau
- Fotos Atyrau (russisch)
Einzelnachweise
- Численность населения Республики Казахстан в разрезе областей, городов, районов, районных центров и поселков на 1 января 2023 года. (Excel; 109 KB) new.stat.gov.kz, abgerufen am 12. März 2023 (russisch).
- Valerija Ibraeva: Die Kunst Kasachstans als politisches Projekt. In: Boris Groys, Anne von der Heiden, Anja Herrmann, Peter Weibel, Julia Warmers (Hrsg.): Zurück aus der Zukunft. Osteuropäische Kulturen im Zeitalter des Postkommunismus. Frankfurt am Main: Suhrkamp, 2006, ISBN 3-518-12452-8, S. 407–471, hier S. 447.
- Две «столицы» — два образа жизни Сайт Атырауской еженедельной газеты «Ак Жайык»
- Meeting of twin-towns (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2018. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.