Assau

Assau ist ein Ortsteil der Lutherstadt Wittenberg im Landkreis Wittenberg in Sachsen-Anhalt.[1]

Assau
Koordinaten: 51° 59′ N, 12° 42′ O
Höhe: 138 m ü. NHN
Fläche: 8,53 km²
Einwohner: 42 (31. Dez. 2016)
Bevölkerungsdichte: 5 Einwohner/km²
Postleitzahl: 06889
Vorwahl: 034920

Geografie

Der Ort liegt 10 Kilometer südlich von Niemegk und 13 Kilometer nordnordöstlich der Lutherstadt Wittenberg und gehört zur Ortschaft Boßdorf. Die Nachbarorte sind Lobbese und Marzahna im Nordosten, Wergzahna und Kropstädt im Südosten, Köpnick im Süden, Jahmo und Weddin im Südwesten, Kerzendorf im Westen sowie Boßdorf im Nordwesten.[2]

Geschichte

Um 1515 wurde Assau zusammen mit dem benachbarten Boßdorf zu einer Exklave im Kurkreis des Kurfürstentums Sachsen, da es zu dieser Zeit zum Zaucheschen Kreis in der Kurmark der Mark Brandenburg gelangte. Am 1. April 1817 kam der Ort zum Kreis Zauch-Belzig im Regierungsbezirk Potsdam in der Provinz Brandenburg. In Assau gab es mehrere Jahrhunderte ein kreistagsfähiges Rittergut, welches als Nebenbesitz zu Schloss Kropstädt gehörte und Eigentum der Familie von Leipziger war. Ende des 19. Jahrhunderts hatte Gut Assau einen Umfang von rund 94 ha. Zum Besitz gehörte eine Ziegelei.[3] Kurz vor der großen Wirtschaftskrise 1929/30 war die Betriebsgröße 126 ha, davon 54 ha Forsten. Besitzerin[4] war Thesa von Arnim-Kropstädt, geborene von Leipzig-Kropstädt (1879–1932), in erster Ehe mit Christoph von Arnim-Kriebstein verheiratet. Erbe auch auf Assau wurde nach dem Genealogischen Handbuch des Adels der Sohn Karlheinz von Arnim (1904–1965).

Durch das Gesetz über die Änderung zur Verbesserung der Kreis- und Gemeindegrenzen vom 28. April 1950 wechselte Assau zusammen mit Boßdorf die Landeszugehörigkeit und kam zum Landkreis Wittenberg in Sachsen-Anhalt. Aufgrund der DDR-Verwaltungsreform, die am 25. Juli 1952 in Kraft trat, wurde Assau nach Abschaffung der Länder ein Teil des neu geschaffenen Kreises Wittenberg im Bezirk Halle.[5]

Literatur

  • Historisches Ortslexikon für Brandenburg – Teil V – Zauch – Belzig. Bearbeitet von Peter P. Rohrlach. In: Klaus Neitmann (Hrsg.): Veröffentlichungen des Brandenburgischen Landeshauptarchivs (Staatsarchiv Potsdam) – Band 14. Begründet von Friedrich Beck. Verlag Klaus-D. Becker, Potsdam 2011, ISBN 978-3-941919-82-2, S. 6 f.

Einzelnachweise

  1. Hauptsatzung Lutherstadt Wittenberg (HauptS WB). 3. August 2015, Abschnitt 5. Ortschaftsverfassung – § 17 Ortschaftsverfassung, S. 12 (Volltext [PDF; 972 kB; abgerufen am 4. Dezember 2016]). Volltext (Memento des Originals vom 4. Dezember 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.wittenberg.de
  2. Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
  3. P. Ellerholz, H. Lodemann, H. von Wedell: General-Adressbuch der Ritterguts- und Gutsbesitzer im Deutschen Reiche. 1. Band: Das Königreich Preussen, Lfg. 1: Die Provinz Brandenburg. Nicolaische Verlags-Buchhandlung R. Stricker, Berlin 1879, S. 228–229, doi:10.18452/377 (hu-berlin.de [abgerufen am 12. August 2022]).
  4. Ernst Seyfert, Hans Wehner, Alexander Haußknecht, GF Hogrefe: Niekammer’s Landwirtschaftliche Güter-Adreßbücher. Mit Unterstützung von Staats- und Kommunalbehörden, sowie des Brandenburgischen Landbundes zu Berlin, sowie der Kreislandbünde. 4. Auflage. Band VII: Landwirtschaftliches Adreßbuch der Rittergüter, Güter und Höfe der Provinz Brandenburg, Letzte Ausgabe-Niekammer-Reihe. Reg.- Bezirk Potsdam, Kreis Zauch-Belzig. Verlag Niekammer’s Adreßbücher GmbH, Leipzig 1929, S. 171 (martin-opitz-bibliothek.de [abgerufen am 12. August 2022] Verzeichnis sämtlicher Rittergüter, Güter und Höfe von ca. 20 ha aufwärts).
  5. Neitmann (Hrsg.): Historisches Ortslexikon für Brandenburg – Teil V – Zauch – Belzig. 2011, S. 6.
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