Asquins

Asquins ist eine französische Gemeinde mit 285 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Yonne in der Region Bourgogne-Franche-Comté. Sie gehört zum Arrondissement Avallon und ist Mitglied im Gemeindeverband Avallon-Vézelay-Morvan. Die Bewohner werden Asquinois und Asquinoises genannt.

Asquins
Asquins (Frankreich)
Asquins (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Bourgogne-Franche-Comté
Département (Nr.) Yonne (89)
Arrondissement Avallon
Kanton Joux-la-Ville
Gemeindeverband Avallon-Vézelay-Morvan
Koordinaten 47° 29′ N,  45′ O
Höhe 134–331 m
Fläche 21,60 km²
Einwohner 285 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 13 Einw./km²
Postleitzahl 89450
INSEE-Code 89021
Website www.asquins.fr

Blick auf Asquins

Geografie

Blick auf den Hügel von Vézelay

Asquins liegt am nördlichen Fuß des Hügels von Vézelay, etwa 37 Kilometer südsüdöstlich von Auxerre und etwa 12 Kilometer westlich von Avallon. Die Gemeinde befindet sich an der äußersten Nordwestspitze des Regionalen Naturparks Morvan. Westlich des Ortes erhebt sich eine bewaldete Hochfläche. Über die Hälfte der Fläche der Gemeinde ist von Wald bedeckt.

Asquins liegt auf 144 m Höhe am linken Ufer der Cure, einem rechter Nebenfluss der Yonne, der das Gemeindegebiet von Süd nach Nord durchquert. Außerdem wird das Gemeindegebiet vom Ruisseau de Nanchèvre entwässert, der als natürliche Grenze zur südlichen Nachbargemeinde Saint-Père dient und in die Cure mündet. Die höchste Erhebung der Gemeinde ist der Hügel Brûle-Goué (331 m) nordöstlich des Zentrums.

Umgeben wird Asquins von den fünf Nachbargemeinden:

Montillot Givry
Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Domecy-sur-le-Vault
Vézelay Saint-Père

Geschichte

Das Dorf steht am Ort einer alten keltisch-römischen Befestigung. Die Weihe einer christlichen Kirche ist zumindest vor 1098 erfolgt.

Im Mittelalter hatte Asquins Bedeutung als letzter Ort vor Erreichen des Wallfahrtsortes Vézelay und seiner Basilika Sainte Marie-Madeleine. Dort begann, nach der Schilderung im Codex Calixtinus (auch Jakobsbuch genannt), die Via Lemovicensis, einer der französischen Abschnitte des Jakobsweges nach Santiago de Compostela. Als im Jahr 1132 die heutige Kirche geweiht wurde, erschien sie in Dokumenten als „Ecclesia peregrinorum“ (Pilgerkirche).

Tatsächlich soll der vermutliche Autor des Codex Calixtinus, Aimeric Picaud, dessen erste Teile in den Jahren vor 1140 in Asquins verfasst haben, bevor er sich selbst auf die Pilgerfahrt nach Santiago begab.

Einer der Wege, auf denen Pilger aus Belgien und Nordfrankreich die Via Lemovicensis erreichten, führte von Metz über Verdun, Châlons-en-Champagne und Auxerre. Wer auf ihm nach Vézelay reiste, sah dessen Basilika erstmals von der Anhöhe über Asquins aus. Wie nahe vielen Wallfahrtsorten wurde diese Stelle, der sogenannte Montjoie („Berg der Freude“), mit einem Wegekreuz gekennzeichnet. Dessen steinerne Basis ist heute noch vorhanden.

Asquins, das bis zu deren Säkularisation 1538 der Abtei von Vézelay unterstand, wurde während der Hugenottenkriege 1569 in die Kämpfe um Vézelay verwickelt und teilweise zerstört.

Im 18. und 19. Jahrhundert wurde rund um Asquins Wein angebaut. Wegen der Schäden durch die Reblaus musste dies jedoch aufgegeben werden, die alten Weinberge sind heute mit Nadelbäumen überwuchert. Asquins liegt jedoch immer noch innerhalb der definierten Grenzen der Weinbauregion Burgund. Definierte Flächen sind zur Produktion von Weinen unter der Herkunftsbezeichnung Bourgogne zugelassen.

Bevölkerungsentwicklung

Asquins: Einwohnerzahlen von 1793 bis 2016
Jahr  Einwohner
1793
 
760
1800
 
851
1806
 
835
1821
 
804
1831
 
991
1836
 
947
1841
 
947
1846
 
968
1851
 
910
1856
 
894
1861
 
910
1866
 
874
1872
 
837
1876
 
848
1881
 
823
1886
 
791
1891
 
765
1896
 
766
1901
 
700
1906
 
659
1911
 
618
1921
 
510
1926
 
494
1931
 
467
1936
 
445
1946
 
470
1954
 
363
1962
 
358
1968
 
312
1975
 
311
1982
 
299
1990
 
304
1999
 
280
2006
 
311
2011
 
318
2016
 
294
Quelle(n): EHESS/Cassini bis 1999,[1] INSEE ab 2006[2]
Ammerkung(en): Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz

Sehenswürdigkeiten

Die Kirche Saint-Jacques d'Asquins ist seit 1926 als Monument historique eingeschrieben und seit 1998 als Teil des Weltkulturerbes der UNESCO „Jakobswege in Frankreich“ ausgezeichnet.

Ihr Kirchenschiff stammt aus dem 12. Jahrhundert, das nördliche Seitenschiff aus dem 13. Jahrhundert. Andere Teile des Gebäudes sind jünger, insbesondere da nach den Zerstörungen von 1569/70 umfangreiche Arbeiten zum Wiederaufbau notwendig waren. Der letzte Bauabschnitt erfolgte mit der Wiedererrichtung des Kirchturms, dem Abriss der alten Westfassade und einer Aufstockung des Chorraums 1762–1775.

Bemerkenswert ist die barocke Ausstattung aus dem 18. Jahrhundert, darunter besonders die hölzernen Verkleidungen der Säulen im Kirchenschiff und die mit reichen Schnitzereien und Blattgold verzierte Kanzel.

Das wichtigste Heiligtum der Kirche ist eine farbig bemalte, hölzerne Büste des Apostels Jakobus aus dem 16. Jahrhundert. Sie ist heute in einer Vitrine ausgestellt.

Die Kapelle Saint-Nicolas de Climat-Séché außerhalb des Gemeindezentrums wurde 1742 errichtet und war eine Wallfahrtsort, um Regen zu erbitten.

Commons: Asquins – Sammlung von Bildern
  • WHC Nomination Documentation (PDF, 88,9 MB!), Bewerbungsunterlagen für die Ernennung zum Welterbe, hier: Abschnitt „Vézelay (Asquins−Fontette), Eglise Saint-Jacques d'Asquins“

Einzelnachweise

  1. Notice Communale Asquins. EHESS, abgerufen am 1. November 2023 (französisch).
  2. Populations légales 2016 Commune d’Asquins (89021). INSEE, abgerufen am 1. November 2023 (französisch).
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.