asch-Schahīd ath-Thānī

Asch-Schahīd ath-Thānī (arabisch الشهيد الثاني, DMG aš-Šahīd aṯ-ṯānī ‚der zweite Märtyrer‘; eigentlich Zain ad-Dīn al-Dschubaʿī al-ʿĀmili / زين الدين بن علي الجبعي العاملي / Zayn ad-Dīn al-Ǧubaʿī al-ʿĀmili; geb. 9. März 1506 in Dschubaʿ; gest. um 1559) war ein zwölferschiitischer Rechtsgelehrter und Theologe. Er wurde in Dschabal ʿAmil (Südlicher Libanon) in eine schiitische Gelehrtenfamilie geboren. Ebenso wie sein Vater wurde er Ibn al-Huddscha (etwa: Quelle der Beweiskraft) genannt und studierte bei verschiedenen sunnitischen und schiitischen Gelehrten. Er unternahm Studienreisen nach Damaskus (1530), Ägypten (1535), Jerusalem (1541–1542) und Istanbul (1545), Mekka (1557) und anderen Orten. In der islamischen Schule Nūrīya in der Bekaa-Ebene unterrichtete er das schiitische Recht der Rechtsschule (Madhhab) der Dschafariten und das der vier Rechtsschulen der Sunniten.[1] Er ist Verfasser zahlreicher Werke, wovon sein Kommentar zur al-Lumʿa ad-Dimaschqiyya / اللمعة الدمشقية / al-Lumʿa al-Dimašqīya / ‚Der Damaszener Glanz‘ von asch-Schahīd al-Awwal am bekanntesten ist.

Manuskript des Schahid Thani

Verschiedene seiner Werke waren Bestandteil des Madrasa-Curriculums der Safawiden[2] und stehen weiterhin auf dem Lehrplan.[3]

Nach seinem gewaltsamen Tod wurde er von den schiitischen Gläubigen als Märtyrer verehrt.

Das Buch Schuhada-e chamsa kay Halaat-e Zindagi (kurz: Biographien der Fünf Märtyrer) von Muhammad Husain Nadschafi (geb. 1932) zählt ihn zur Gruppe der Fünf Märtyrer (pers. شهدای پنجگانه) des Schia-Islams.[4]

Werke (Auswahl)

  • Kommentar zur „al-Lumʿa ad-Dimaschqiyya “
  • Kommentar zum „al-Chullasah“[5]

Literatur

  • ʿAlī Ṣādiqī: Al-Shahīd al-Thānī Zayn al-Dīn al-Jubʿī al-ʿĀmilī. Qum: Ansariyan Publications, 2001; Übers. Ḥasan Muḥammad Najafī, Meeting the pious 6; ISBN 964-438261-7 – ein aus zwölferschiitischer Perspektive verfasstes Werk

Einzelnachweise und Fußnoten

  1. imamreza.net: The famous jurisprudent, Shaheed Thani (Memento vom 24. September 2015 im Internet Archive)
  2. Francis Robinson: Ottomans-Safavids-Mughals: Shared knowledge and connective Systems (PDF; 125 kB)
  3. siehe z. B. Saied Edalatnejad: Zu Geschichte und Gegenwart der religiösen Schulen und Hochschulen der Schia: Ein Blick von innen. 2006. Aus dem Persischen übertragen von Reza Hajatpour (Online unter hansgeorgberger.de)
  4. Diese sind:
    • asch-Schahīd Awwal bzw. Muhammad ibn Makki (1334–1385)
    • asch-Schāhid ath-Thānī bzw. Zayn ad-Din al-Dschuba'i al-ʿAmili (1506–1558)
    • asch-Schahid ath-Thalith bzw. Amir Sayyid Qazi Zia-ud-Din Nurullah Schustari (1549–1610)
    • Schahid Rabay bzw. Mirza Muhammad Kamil Dehlawi (18. Jahrhundert)
    • asch-Schahid al-Chamis bzw. Muhammad Baqir al-Sadr (1935–1980)
  5. imamreza.net (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive)
Asch-Schahīd ath-Thānī (Alternativbezeichnungen des Lemmas)
Shahid Thani; Zaynudddin al-Dschuba'i al-Amili; al-Shahid al-Thani; Ash-Shahid-uth-Thani; Ash-Shaikh Zain-ud-Din bin Ali al-'Aamili; Zainudddin al-Dschubai al-Amili; Schahid ath-Thani; Zain al-Din al-Juba'i al'Amili; Ash-Shaikh Zain-ud-Din bin Ali al-'Aamili al-Juba'i; Shaheed Thani; al-Schahid al-Thani; Shahid-e Sani
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