Arnold Künne

Arnold Künne (* 5. März 1866 in Altena; † 25. Mai 1942 in Berlin-Charlottenburg) war ein deutscher Bildhauer der Berliner Bildhauerschule. Seine Arbeiten trafen den Zeitgeschmack im Deutschen Kaiserreich, was ihm viele Aufträge im Rahmen von Stadtverschönerungen einbrachte.

Leben

Arnold Künne war ein Sohn des Gold- und Silberwarenfabrikanten Albrecht Künne (1833–1912) in Altena. Die Fabrik wurde 1820 vom Großvater Arnold Künne (1796–1872) begründet. Dort erhielt Arnold Künne die erste Ausbildung. Im Alter von 20 Jahren immatrikulierte er sich am 1. Mai 1886 an der Kunstakademie München und besuchte den Unterricht bei dem bekannten Bildhauer Syrius Eberle.[1] Bereits wenig später wechselte er zu Albert Wolff an die Berliner Kunstakademie, wo er 1891 sein Studium beendete.

In einem eigenen Atelier in (Berlin-)Charlottenburg entstanden in den folgenden Jahrzehnten bis zum Ersten Weltkrieg zahlreiche Werke, überwiegend Denkmäler mit Standbildern, Büsten und Reliefs. Diese Karriere war mit dem Ende des Kriegs weitgehend beendet. Bis zu seinem Tod entstanden kaum noch größere Arbeiten. Kurz nach der Zerstörung seines Ateliers durch einen Bombenangriff auf Berlin starb Arnold Künne.

Künne scheint mit dem 1904 gestorbenen Schriftsteller Peter Hille befreundet gewesen zu sein. Als dessen sterbliche Überreste 1938 in ein Ehrengrab der Stadt Berlin auf dem katholischen St.-Matthias-Friedhof in Berlin-Tempelhof überführt wurden, bot er sich erfolglos an, dessen Grabplatte und Grabstein zu gestalten. Dies wurde abgelehnt und Künne sogar von der Gedenkfeier ausgeschlossen.[2]

Werke

Person
Ereignis
Motiv
Bild Standort
Verbleib
Art
Material
Errichtung
Einweihung
Weitere Informationen
Kriegerdenkmal 1870/71
Kaiser Wilhelm I.
Berlin-Wilmersdorf
zerstört
Büste
Bronze
22. März 1895
Otto von Bismarck Altena
zerstört
Standbild
Bronze
1. Sep. 1895 im Zweiten Weltkrieg demontiert, 1946 noch vorhanden, eingeschmolzen
Kaiser Wilhelm I. Berlin-Buchholz
zerstört
Büste
Bronze
18. Jan. 1896 Guss durch Gladenbeck (Berlin-Friedrichshagen), 1942/1944 eingeschmolzen
Kaiser Wilhelm I. (Duisburg-)Meiderich
zerstört
Standbild
Bronze
24. Sep. 1896 1940/1944 eingeschmolzen
Kaiser Wilhelm I. Stolberg
zerstört
Standbild
Bronze
21. März 1897 Guss durch Gladenbeck (Berlin-Friedrichshagen), 1942 eingeschmolzen
Lorenz Kellner Heiligenstadt
erneuert
Büste
Bronze
1897 1897 gezeigt auf der Großen Berliner Kunstausstellung, 1940/1944 eingeschmolzen, 1992 erneuert[3]
Kriegerdenkmal 1870/71
Kaiser Wilhelm I.
Bocholt
zerstört
Standbild
Bronze
20. März 1898 Guss durch Schäffer & Walcker (Berlin), 1918 eingeschmolzen
Kriegerdenkmal 1864, 1866, 1870/71
Kaiser Wilhelm I.
Erkelenz
reduziert erhalten
Standbild
Bronze
12. Mai 1898 Standbild 1918 eingeschmolzen
Kaiser Wilhelm I. Rothenburg/Oberlausitz
zerstört
Büste
Bronze
26. Juli 1898 Guss durch Gladenbeck (Berlin-Friedrichshagen)
Kriegerdenkmal 1866, 1870/71 Halle/Westfalen
erhalten
Standbild
Kupfertreibarbeit
14. Aug. 1898[4] ausgeführt durch Hermann Noack in (Berlin-)Friedenau
Kaiser Wilhelm I. (Oberhausen-)Osterfeld
zerstört
Standbild
Bronze
8. Okt. 1898 Guss durch Schäffer & Walcker (Berlin), 1918 eingeschmolzen, 1959 Reste entfernt
Otto von Bismarck (Dortmund-)Marten
erhalten
Büste
Bronze
1. Apr. 1899 Guss durch Gladenbeck (Berlin-Friedrichshagen)
Kaiser Wilhelm I. (Essen-)Stoppenberg
zerstört
Büste
Bronze
10. Juni 1899 als Nachguss bzw. Zweitguss von älterem Modell durch Gladenbeck (Berlin-Friedrichshagen); in der Gedächtnishalle des Kaiser-Wilhelm-Turms auf dem Halloberg,[5][6] ab ca. 1920 nicht mehr zugänglich, Ausstattungsstücke eingelagert, Büste wohl 1940/1944 eingeschmolzen
Eduard Pape Brilon
zerstört
Standbild
Bronze
13. Sep. 1899 Guss durch Schäffer & Walcker (Berlin)
Kaiser Wilhelm I. Konitz (Westpreußen)
zerstört
Standbild
Bronze
18. Okt. 1899 Guss durch Kunst- und Glockengießerei Lauchhammer, zerstört 1920 nach Abtretung Westpreußens an Polen
Brunnenfigur Berlin
Verbleib unbekannt
Standbild
Bronze
1899 Guss durch Kunst- und Glockengießerei Lauchhammer, Details verloren
Gymnasialdirektor Dr. T. Mülheim (Rhein)
Verbleib unbekannt
Büste 1899 Details verloren
Schuldirektor Karl Harrach Sankt Goarshausen
Verbleib unbekannt
Büste 1899 Details verloren
Kriegerdenkmal 1870/71 Merzig
Verbleib unbekannt
Standbild
Bronze
1899/1900
Kaiser Friedrich III. Trebnitz (Schlesien)
zerstört
Standbild
Bronze
18. Okt. 1900 Guss durch Schäffer & Walcker (Berlin)
Kaiser Wilhelm I.
Otto von Bismarck
Helmuth von Moltke
(Essen-)Katernberg
zerstört
Standbild und Reliefs
Bronze
21. Okt. 1900 Kaiserstandbild, Reliefs von Bismarck und Moltke
Otto von Bismarck Norden (Ostfriesland)
erhalten
Standbild
Bronze
5. Mai 1901 Guss durch Schäffer & Walcker (Berlin)
Otto von Bismarck Obornik (Provinz Posen)
zerstört
Standbild
Bronze
28. Mai 1901 Guss durch Gladenbeck (Berlin-Friedrichshagen), bereits 1918 zerstört
Otto von Bismarck Viersen
erhalten
Relief
Bronze
23. Juni 1901 Relief am Viersener Bismarckturm, Guss durch Schäffer & Walcker (Berlin)
Kriegerdenkmal 1866, 1870/71 Bad Berleburg
erhalten
Adler und Relief
Bronze
10. Nov. 1901 Guss durch Schäffer & Walcker (Berlin)
Joseph Kehrein Montabaur
erneuert
Büste
Bronze
1901 1918 eingeschmolzen, 1953 erneuert
Kriegerdenkmal 1864, 1866, 1870/71 Alsdorf
reduziert
Büste
Bronze
4. Mai 1902
Friedrich Wilhelm Raiffeisen Neuwied
erhalten
Standbild
Bronze
10. Juli 1902
Friedrich Ludwig Jahn Hamm
Verbleib unbekannt
3. Aug. 1902
unbekannt Insterburg (Ostpreußen) Büste
Bronze
1902 Guss durch Kunst- und Glockengießerei Lauchhammer, Details unbekannt
Hugo Schütz von Holzhausen Camberg (Taunus) Büste und Reliefplakette
Bronze
1903 vor der Freiherr-von-Schütz-Schule, Büste verloren und später erneuert
August Heinrich Hoffmann von Fallersleben Corvey
erhalten
Relief
Bronze
1903 [7]
Otto von Bismarck Vlotho
Relief erhalten
Relief
Bronze
10. Sep. 1903 am Bismarckturm, Turm 1939 abgerissen
Hugo Schütz von Holzhausen Bad Camberg
teilweise erneuert
Büste und Relief
Bronze
1903 1940/1944 Büste eingeschmolzen und später erneuert
Gottfried August Bürger Molmerswende
erhalten
Relief
Bronze
1904
Kriegerdenkmal 1870/71
Kaiser Wilhelm I.
Teupitz
verändert erhalten
Relief
Bronze
26. Juli 1904 1922 Widmung erweitert, ebenso 1966, nach 1990 erneut verändert
Louis Constanz Berger Witten
Relief zerstört
Relief
Kupfertreibarbeit
28. Aug. 1904 Relief am Berger-Denkmal
Kaiser Friedrich III. Soest
zerstört?
Büste
Bronze
1904
Kaiser Friedrich III. Fulda Standbild
Bronze
29. Mai 1905 1940/1944 eingeschmolzen
Kriegerdenkmal 1870/71 Saalfeld/Saale
zerstört?
Adler
Bronze
23. Juli 1905
Generaldirektor Bernhard Leistikow Waldenburg (Schlesien)
Verbleib unbekannt
(nach) 1905
Kaiser Wilhelm I.
Kaiser Friedrich III.
Hirschberg (Riesengebirge)
Verbleib unbekannt
Standbild
Bronze
(nach) 1905
Kaiser Wilhelm I.
Kaiser Friedrich III.
Kaiser Wilhelm II.
Osterode (Ostpreußen)
zerstört
Reliefs
Bronze
18. Aug. 1907 Guss durch Kunst- und Glockengießerei Lauchhammer, Reste der Architekturteile für neues Denkmal verwendet
Kaiser Wilhelm I.
Kaiser Friedrich III.
Nicolai (Oberschlesien)
zerstört
Büsten
Bronze
1907 Guss durch Kunst- und Glockengießerei Lauchhammer
Kaiser Friedrich III. Mülheim an der Ruhr
zerstört
Standbild
Bronze
3. Juli 1908 1940/1944 eingeschmolzen
Kriegerdenkmal 1870/71 Oels (Niederschlesien)
zerstört?
Adler und Reliefs
Bronze
21. Nov. 1908 Guss durch Kunst- und Glockengießerei Lauchhammer
Friedrich Gottlob Keller Hainichen
erneuert
Büste
Bronze
1908 Guss durch Kunst- und Glockengießerei Lauchhammer, verlorene Büste 2008 erneuert
Jubiläumsbrunnen Greiffenberg (Schlesien)
erhalten
Figuren und Reliefs
Bronze
1908 Guss durch Kunst- und Glockengießerei Lauchhammer
Edzard zu Innhausen und Knyphausen Berlin
Verbleib unbekannt
Büste (nach) 1908 für das Preußische Herrenhaus (Zweitexemplar in Hannover)
Edzard zu Innhausen und Knyphausen Hannover
Verbleib unbekannt
Büste (nach) 1908
Otto von Bismarck Mülheim an der Ruhr
reduziert
Büste (Muschelkalk)
Relief (Sandstein)
1. Apr. 1909 am bzw. im Mülheimer Bismarckturm, Büste nach 1945 entfernt
Ferdinand von Schill Ohlau (Schlesien)
zerstört
Büste
Bronze
31. Mai 1909 Guss durch Kunst- und Glockengießerei Lauchhammer
Kriegerdenkmal 1870/71 Kostebrau
zerstört, erneuert
Adler
Bronze
29. Aug. 1909 Guss durch Kunst- und Glockengießerei Lauchhammer, Adler 1945 entfernt, 2004 erneuert
Kriegerdenkmal 1870/71
Kaiser Wilhelm I.
Kaiser Friedrich III.
Hückeswagen
reduziert
Standbild und Relief
Bronze
26. Juni 1910 Standbild 1940/1944 eingeschmolzen
Friedrich Ludwig Jahn Minden
erhalten
Büste
Bronze
4. Sep. 1910 1940/1944 eingeschmolzen, 1952 in Sandstein erneuert
Kaiser Friedrich III. (Hagen-)Haspe
erhalten
Relief
Kupfertreibarbeit
23. Sep. 1910 über dem Eingang des Hasper Kaiser-Friedrich-Turms
Otto von Bismarck Ortelsburg (Ostpreußen)
zerstört
1. Juni 1911
Schlachtendenkmal 1761 bei Vellinghausen (Westfalen)
erhalten
Relief
Bronze
1911 Relieftafel 1955 gestohlen und 1962 durch Replikat ersetzt
Wilhelm Fabry Hilden
erhalten
Büste
Bronze
1911 Guss durch Kunst- und Glockengießerei Lauchhammer
Kaiser Wilhelm I. Goldberg (Schlesien)
zerstört
Standbild
Bronze
1911 Guss durch Kunst- und Glockengießerei Lauchhammer
Kaiser Friedrich III. Hohensalza (Provinz Posen)
zerstört
Standbild
Bronze
1911
Kriegerdenkmal 1870/71 Bergisch Neukirchen
erhalten
Standbild
Bronze
1911 Guss durch Kunst- und Glockengießerei Lauchhammer
Kriegerdenkmal 1870/71
Kaiser Wilhelm I.
Maltsch (Niederschlesien)
zerstört
Adler und Relief
Bronze
1911 Guss durch Kunst- und Glockengießerei Lauchhammer
Simon-Dach-Brunnen
(Ännchen von Tharau)
Memel (Ostpreußen)
erneuert
Standbild und Relief
Bronze
1912 1939 zerstört, 1989 rekonstruiert
Kaiserin Auguste Viktoria Sangerhausen
erhalten
Herme
Marmor
15. Juni 1913 1968 vergraben, 1998 geborgen und nach Restaurierung neu aufgestellt
Otto von Bismarck Driesen (Neumark)
zerstört
Relief
Bronze
18. Okt. 1913
Friedrich Ludwig Jahn Mülheim an der Ruhr
erhalten
Relief
Bronze
14. Juni 1914
Albert Hoffmann (1846–1924) Sangerhausen
erhalten[8]
Relief
Bronze
(nach) 1924 Albert Hoffmann war Stifter des Rosariums Sangerhausen
Otto von Bismarck Bad Salzelmen
Verbleib unbekannt
Jubiläumsbrunnen Haynau (Schlesien)
Verbleib unbekannt
Simon Dach Königsberg (Preußen)
Verbleib unbekannt
Jubiläumsdenkmal Penzig (Oberlausitz)
Verbleib unbekannt
Otto von Bismarck Sangerhausen
Verbleib unbekannt
Relief
Bronze
Kriegerdenkmal 1914–1918 Sprottau (Niederschlesien)
zerstört
Regimentsdenkmal des 1. Niederschlesischen Feldartillerie-Regiments Nr. 5 „von Podbielski“

Literatur / Quellen

Commons: Arnold Künne – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Matrikeleintrag
  2. peter-hille-gesellschaft.de. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 30. März 2018.@1@2Vorlage:Toter Link/www.peter-hille-gesellschaft.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  3. Abbildung der neuen Büste. vanderkrogt.net
  4. Bericht zur Enthüllung des Kriegerdenkmals Halle (Memento des Originals vom 10. Juni 2015 im Internet Archive; PDF)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.haller-zeitraeume.de haller-zeitraeume.de
  5. Der Kaiser-Wilhelm-Thurm auf dem Hallo bei Stoppenberg-Essen. In: Illustrirte Zeitung, Nr. 2915 vom 11. Mai 1899, S. 631.
  6. Meinhold Lurz: Kriegerdenkmäler in Deutschland. Band 2. Einigungskriege. Esprint, Heidelberg 1985, ISBN 3-88326-151-3, S. 485.
  7. Abbildung. @1@2Vorlage:Toter Link/www.hoexter-tourismus.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2023. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. hoexter-tourismus.de
  8. Foto. (Memento vom 26. Oktober 2016 im Internet Archive) Panoramio.
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