Arnold Kübler

Arnold Kübler (* 2. August 1890 in Wiesendangen; † 27. Dezember 1983 in Zürich) war ein Schweizer Schriftsteller, Zeichner und Journalist. Er gründete 1941 die Kulturzeitschrift du.

Arnold Kübler, 1951, ETH-Bibliothek Zürich, Comet Photo AG, Com_X-K008-002 / CC BY-SA 4.0

Leben

Arnold Kübler wuchs als Sohn eines Gastwirts und Bauern in Wiesendangen auf. Sein Geologiestudium sowie eine Bildhauerausbildung brach er ab. Nach dem Ersten Weltkrieg arbeitete er als Schauspieler in Dresden und Berlin. Diese Laufbahn musste er 1926 nach einer Operation wegen Narben im Gesicht aufgeben. 1927 heiratete er Alva Jessen (1887–1965). Das Paar hatte drei Kinder: Jörn Kübler (1922–1975), Olaf Kübler (1924–1987) und Ursula Kübler (1928–2010).[1]

Mit seinem literarischen und publizistischen Schaffen konnte er grössere Erfolge feiern. Nach seiner Rückkehr in die Schweiz 1926 wurde er 1929 zum Chefredaktor der Zürcher Illustrierten berufen. 1941 gründete Kübler die Kulturzeitschrift du, die er während 16 Jahren führte.[2] Er betätigte sich in seinen Positionen als Kulturvermittler und Impulsgeber, vernachlässigte aber seine eigenen künstlerischen Ausdrucksformen nicht: In den 60er-Jahren trat er mit grossem Erfolg als Einmannkabarett wieder auf die Schauspielbühne.

Daneben war Kübler zeichnerisch und auch literarisch tätig, was er in mehreren seiner Bücher verbinden konnte, z. B. in dem Reisebericht Paris–Bâle à pied. Bericht und Zeichnungen von einer 500-km-Fußreise in 28 Tagen (1967). In seinen Öppi-Romanen schilderte Kübler auf über 2’000 Seiten autobiografische Begebenheiten.

Auszeichnungen

Werke

Prosawerke

  • Der verhinderte Schauspieler. Roman. Morgarten, Zürich 1934
    • Neuauflage, hg. v. Peter von Matt: Nagel & Kimche, Zürich 2006, ISBN 3-312-00371-7
  • Das Herz, die Ecke, der Esel und andere Geschichten. Schweizer Bücherfreunde, Zürich 1939
  • Öppi von Wasenwachs. Der Bub ohne Mutter. Roman. Morgarten, Zürich 1943; 2. bearb. A. 1965
  • Öppi der Student. Roman. Morgarten, Zürich 1947; 2. A. 1966
  • Öppi und Eva. Roman. Morgarten, Zürich 1951; 2. A. 1969
  • Velodyssee. Ein sportliches Epos. Diogenes, Zürich 1955
  • In Alfred Huggenbergers Land. Eine Winterreise mit Zeichnungen des Verfassers, Zürich 1958
  • Mitenand, gägenenand, durenand. Ein Bildbuch vom Umgang mit dem Nächsten in der Schweiz. Ex Libris, Zürich 1959
  • Zürich erlebt, gezeichnet, erläutert. Artemis, Zürich 1960
  • 48 heitere Geschichten. Ex Libris, Zürich 1961
  • Das Wagnis. Eines Zürchers Büchlein über Basel. National-Zeitung, Basel 1961
  • Stätten und Städte. Erlebt, gezeichnet, erläutert, Zürich 1963
  • Öppi der Narr. Roman. Artemis, Zürich 1964
    • Neuausgabe der 4 Romane als: Öppi-Romane. Limmat, Zürich 1991, ISBN 3-85791-184-0
  • Zeichne, Antonio! Werkbuch. Artemis, Zürich 1966
  • Babette, herzlichen Gruss. Vorwiegend wahre Berichte und Zeichnungen. Ex Libris, Zürich 1967
  • Paris–Bâle à pied. Bericht und Zeichnungen von einer 500-km-Fußreise in 28 Tagen. Artemis, Zürich 1967
  • Sage & schreibe! Humoristisch-kabarettistisch-autobiographischer Beitrag zur Kulturgeschichte der Stadt Zürich. Artemis, Zürich 1969
  • Israel – ein Augenschein. Bericht mit Zeichnungen. 1970
  • Verweile doch. Meist heitere Berichte mit Zeichnungen. Artemis, Zürich 1974

Theaterstücke

  • Schuster Aiolos. Komödie in drei Akten. Kiepenheuer, Potsdam 1922
  • Schauenberg und Rakkertal. Lustspiel. 1925
  • De schwarz Panther. Mundart-Komödie. Volksverlag, Elgg 1967

Literatur

  • Hommage an Arnold Kübler. Du, ISSN 0012-6837, Du-Verlag, Zürich 1991, Heft 3 (März) = Heft 601a (50 Jahre).
  • Stefan Koslowski, Tanja Stenzl: Arnold Kübler. In: Andreas Kotte (Hrsg.): Theaterlexikon der Schweiz. Band 2, Chronos, Zürich 2005, ISBN 3-0340-0715-9, S. 1044.
  • Bruno Stephan Scherer: Begegnung mit Arnold Kübler. Ein Essay. Raeber, Luzern 1978.
  • Werner Weber: Arnold Kübler – Schreiber, Zeichner, Schauspieler. Eine Monographie. ABC, Zürich 1978.

Einzelnachweise

  1. ZB Zürich Detailverzeichnis Nachlass Arnold Kübler
  2. Jürg Altwegg: Zwischen ich und du in die neue Zeit. Die Schweiz feiert die Vergangenheit ihrer berühmtesten Kulturzeitschrift. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 12. Januar 2017, S. 12.
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