University of Arizona
Die University of Arizona (bekannt auch als U of A) ist eine Volluniversität in Tucson, Arizona. Sie wurde 1885 gegründet und nahm den Lehrbetrieb 1891 mit 32 Studenten auf. Im Jahre 2010 waren 39.068 Studenten eingeschrieben. Die Universität hat einen besonders guten Ruf in den Bereichen Anthropologie, Astronomie, Astrophysik, Analytische Chemie, Entrepreneurship, Hydrologie, Optik, Pharmazie, Philosophie und Planetologie.
University of Arizona | |
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Motto | Bear down |
Gründung | 1885 |
Trägerschaft | staatlich |
Ort | Tucson, Arizona |
Land | Vereinigte Staaten |
Präsident | Robert C. Robbins |
Studierende | 45.918 (2019) |
Mitarbeiter | 3.534(2017) |
Jahresetat | 1,04 Mrd. US-Dollar (2019) |
Stiftungsvermögen | 519 Mio. US-Dollar (2011) |
Hochschulsport | Arizona Wildcats (Pacific-12 Conference) |
Netzwerke | AAU, CGU[1] IAU[2] |
Website | www.arizona.edu |
Das Eller College of Management, die Business School, gehört laut den Rankings von U.S. News & World Report im Jahr 2011 zu den 15 besten staatlichen Business Schools in den USA. Zur University of Arizona gehört unter anderem auch Arizonas einzige medizinische Fakultät sowie eine juristische Fakultät, das James E. Rogers College of Law.
Als einzige Universität in Arizona ist sie Mitglied der Association of American Universities, einem seit 1900 bestehenden Verbund führender forschungsintensiver nordamerikanischer Universitäten. Die University of Arizona gehört zu den besten staatlichen Universitäten, sie ist eine sogenannte Public Ivy.
Geschichte
1885 wurde die University of Arizona als erste Universität des damaligen Arizona-Territoriums gegründet, nachdem die Regierung der Territorialverwaltung $25.000 zur Verfügung gestellt hatte. Im ersten Jahrgang 1891 wurden 32 Studenten immatrikuliert. Die Vorlesungen fanden damals in dem Gebäude „Old Main“ statt, welches sich heute noch im Zentrum der Universität befindet.
Forschung
Die Universität erhält jährlich Forschungseinnahmen von über 565 Millionen US$ (2010), was etwa zwei Drittel der universitären Forschungseinnahmen in Arizona entspricht. Damit erhält die Universität zweimal so viel Forschungsgelder wie die Arizona State University und die Northern Arizona University zusammengenommen. Laut einem Ranking der National Science Foundation stand die University of Arizona in Bezug auf Forschungsausgaben im Vergleich mit allen anderen US-amerikanischen Universitäten 2009 an 24. Stelle und im Vergleich mit anderen staatlichen Universitäten an 18. Stelle.
Die University of Arizona leitet eine 325 Mio. US$ teure NASA-Mission zur Erforschung des Mars. Dazu wurden von den Forschern des Lunar and Planetary Laboratory einige Instrumente für die Raumsonde Phoenix gebaut, die im Mai 2008 auf dem Mars gelandet ist. Weiterhin entwickelten sie eine Fotokamera (genannt HiRISE), die auf dem Mars Reconnaissance Orbiter installiert ist.[3]
Forscher des Steward Observatory Mirror Lab an der Universität bauen derzeit an den Spiegeln für das Giant Magellan Telescope, das bei Fertigstellung im Jahr 2023 eines der modernsten und genausten Teleskop der Welt sein wird. Die Spiegel werden dann in dem Teleskop in den chilenischen Anden eingebaut. Zu dem Steward Observatory gehört das Arizona Radio Observatory, das ein 12-Meter-Teleskop am Kitt-Peak-Nationalobservatorium sowie das Heinrich Hertz Submillimeter Telescope auf dem Mount Graham betreibt. Weiterhin befindet sich hier die Vatican Observatory Research Group, die zur Vatikanischen Sternwarte, der astronomischen Forschungs- und Bildungsinstitution des Heiligen Stuhls gehört.
Weiterhin ist an der Universität das „Dark Web Project“ der Abteilung „Artifical Intelligence Lab“ beheimatet. Es hat sich auf die Fahndung nach Terrorverdächtigen in Foren, Chaträumen und anderen Bereichen des dynamischen Webs spezialisiert.[4]
Studenten
Von den 39.086 Studenten (2010) waren 52,1 % Frauen und 47,9 % Männer; 30.592 Studenten waren undergraduates und 6.991 graduates. Mit 6.824 Studenten war die Fakultät für Naturwissenschaften im Jahr 2010 die größte Fakultät der University of Arizona, gefolgt von der Fakultät für Betriebswirtschaft (6.139 Studenten), der Fakultät für Sozial- und Verhaltenswissenschaften (5.639) sowie der Fakultät für Geisteswissenschaften (4.144). 2010 wurden 7.988 akademische Grade verliehen, davon 353 Professuren, 471 Doktorgrade, 1.337 Mastergrade und 5.827 Bachelorgrade.
Etwa 34 % der insgesamt 35.187 US-amerikanischen Studenten gehören einer ethnischen Minderheit an: 19 % „Hispanics“ (6.712), 7,3 % Asiaten (2.571), 4,1 % Afroamerikaner (1.438), 3,2 % Native Americans (1.153) sowie 1 % von den pazifischen Inseln (214).
Von den US-amerikanischen Studenten kamen 76 % aus Arizona, 10,4 % aus Kalifornien, gefolgt von Studenten aus Illinois (1,6 %), Texas (1,4 %) und Washington (1,2 %). An der Universität studierten im Jahr 2010 2.585 (6,6 %) internationale Studenten aus 99 Ländern. Die größte Gruppe der ausländischen Studenten kam aus der Volksrepublik China (451), gefolgt von Indien (157), Südkorea (103) und Mexiko (87). Aus Deutschland kamen 2010 22 Studenten und aus der Schweiz 52 Studenten.[5]
Sport
Das Sportteam heißt Arizona Wildcats. Die Basketballmannschaft der Männer unter Coach Sean Miller gehört zu den besten der National Collegiate Athletic Association (NCAA).
Sehenswürdigkeiten auf dem Campus
Der Campus der University of Arizona gehört zu den schönsten im Westen der USA. Ein großer Teil des Universitätsgeländes ist wegen der zahlreichen seltenen Bäume und Pflanzen aus verschiedenen Gegenden der Welt als Arboretum ausgewiesen. Weiterhin gibt es zahlreiche Museen:
- Arizona Historical Society – ein Museum über die Geschichte von Arizona
- Arizona State Museum – ältestes Anthropologiemuseum im Südwesten der USA
- Center for Creative Photography – Photographiemuseum u. a. mit Originalen von Ansel Adams
- Flandrau Science Center – Planetarium und öffentliches Teleskop
- Zwei Herbarien, die im Index Herbariorum als „ARIZ“ gekennzeichnet sind
- University of Arizona Herbarium – mit 400.000 verschiedenen Pflanzenspezies
- Robert L. Gilbertson Mycological Herbarium – mit 40.000 verschiedenen Pilzarten
- University of Arizona Mineral Museum – Mineralienmuseum mit über 20.000 Mineralien aus aller Welt
- University of Arizona Museum of Art – Kunstmuseum u. a. mit Werken von Franz Kline, Jacques Lipchitz, Jackson Pollock und Mark Rothko
- University of Arizona Poetry Center
Persönlichkeiten
Derzeitige und ehemalige Professoren
- Nicolaas Bloembergen (Physik, 1981)
- Roy J. Glauber (Physik, 2005)
- Willis E. Lamb (Physik, 1955)
- Vernon L. Smith (Wirtschaftswissenschaften, 2002) – lehrte von 1976 bis 2002
Weitere Professoren und wissenschaftliche Mitarbeiter
- Leif Erland Andersson – schwedischer Astronom
- W. David Arnett – Astrophysiker
- Paul Bloom – Psychologe
- Andrea Boattini – Astronom und Asteroidenentdecker
- Myles Brand – Sportfunktionär (ehemaliger Präsident der NCAA)
- Godehard Brüntrup – Philosoph
- Klaus Buchenrieder – Elektrotechniker und Informatiker
- John L. Casti – Mathematiker
- George Coyne – Astronom und Theologe
- William R. Dickinson – Geologe
- Andrew Ellicott Douglass – Astronom
- Joel Feinberg – Philosoph
- John G. Geier – Psychologe und Unternehmer
- Alvin Goldman – Philosoph
- Ralph E. Griswold – Informatiker
- Matthew Hindman – Politologe
- Travis Hirschi – Soziologe und Kriminologe
- Terence Horgan – Philosoph
- Harold Lester Johnson – Astronom
- Stephan W. Koch – deutscher theoretischer Physiker
- Keijo Korhonen – finnischer Politiker
- Gerard Peter Kuiper – Astronom
- Fang Lizhi – Ideengeber des Tian’anmen-Aufstandes
- Frank James Low – Physiker und Astronom
- Charles Herbert Lowe – Biologe und Herpetologe
- Henry Mann – Mathematiker
- Paul S. Martin – Paläontologe
- Aden Meinel – Astronom, ehemaliger Direktor des Steward Observatoriums
- N. Scott Momaday – Amerikanisch-indianischer Schriftsteller
- Shlomo P. Neuman – Hydrologe
- Robert Alexander Nisbet – Soziologe
- Lute Olson – Trainer der Basketballmannschaft, seit 2002 in der Basketball Hall of Fame
- Hans-Joachim Pflüger – Neurobiologe
- Roger A. Pielke – Klimatologe
- Günter Pilz – Mathematiker
- Johann Rafelski – Physiker
- Elizabeth Roemer – Astronomin
- Hans-Walter Rix – deutscher Astronom und Astrophysiker
- Wladimir Jewgenjewitsch Sacharow – russischer theoretischer Physiker und Mathematiker
- Marlan Scully – Physiker
- Elif Shafak – türkische Schriftstellerin
- Jeffrey Spier – Archäologe
- Matthias Steinmetz – deutscher Astrophysiker
- Peter Strasser – Philosoph
- Alan Weisman – Autor und Journalist
- Simon White – Astrophysiker, Direktor des Max-Planck-Institut für Astrophysik
- Monique Wittig – franz. Schriftstellerin
- Ralph Walter Graystone Wyckoff – Kristallograph
- Ofelia Zepeda – Amerikanisch-indianische Schriftstellerin
- Noam Chomsky – Linguist
Absolventen
Kunst, Kultur und Medien
Geisteswissenschaften
Politik
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Sport
Technologie und Wissenschaft
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Weblinks
- Offizielle Website (englisch)
Einzelnachweise
- Member universities. In: web.gcompostela.org. Compostela Group of Universities, 2019, abgerufen am 14. September 2019 (englisch).
- List of IAU Members. In: iau-aiu.net. International Association of Universities, abgerufen am 22. August 2019 (englisch).
- University of Arizona: Phoenix Mars Mission vom 21. Januar 2010 (englisch). Abgerufen am 7. März 2010.
- University of Arizona: Artificial Intelligence Laboratory Dark Web Terrorism Research (Memento vom 20. August 2008 im Internet Archive) (englisch). Abgerufen am 7. März 2010 auf ai.arizona.edu
- University of Arizona: factbook.web.arizona.edu (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven) (englisch, PDF). Abgerufen am 8. Oktober 2011.