Aristeides von Athen
Aristeides (altgriechisch Ἀριστείδης Aristeídēs; * um 550 v. Chr.; † um 467 v. Chr.) mit dem Beinamen „der Gerechte“ war ein athenischer Staatsmann und Feldherr.
Nach seinem Biographen Plutarch stand er von Jugend an in einer scharfen Konkurrenz zu seinem Altersgenossen Themistokles, die auch sein gesamtes politisches Leben prägte. Aristeides soll einigen antiken Quellen zufolge 490 v. Chr. als Strategos an der Schlacht bei Marathon teilgenommen haben. In der Folgezeit war er eponymer Archon Athens, Plutarch zufolge direkt im Folgejahr (489/488 v. Chr.) aufgrund seiner Verdienste in der Schlacht. Allerdings gibt Demetrios von Phaleron an, Aristeides habe das Archontenamt zugelost bekommen, was erst nach 487/486 v. Chr. so praktiziert wurde und ohnehin einen direkten Zusammenhang mit seiner Beteiligung an der Schlacht unwahrscheinlich macht.
Als Gegner der Flottenpläne von Themistokles wurde Aristeides von 482 bis 480 v. Chr. durch das Scherbengericht verbannt, nahm aber 480 v. Chr. an der Schlacht von Salamis teil und kommandierte 479 v. Chr. die athenischen Truppen in der Schlacht von Plataiai.
477 v. Chr. wirkte er bei der Gründung des ersten Attischen Seebundes mit. Seine Festsetzung der von den Mitgliedern zu leistenden Zahlungen in die Bundeskasse trugen ihm den Beinamen „der Gerechte“ ein.
Sein Sohn Lysimachos ist einer der Teilnehmer in Platons Dialog Laches. Eine Tochter (oder Enkeltochter) des Aristeides, Myrto, soll – einigen Quellen zufolge – die zweite Frau des berühmten athenischen Philosophen Sokrates gewesen sein.
Der Asteroid (2319) Aristides wurde nach ihm benannt.
Quellen
- Plutarch, Aristeides
Literatur
- Walther Judeich: Aristeides 1. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band II,1, Stuttgart 1895, Sp. 880–885.
- Anna Lang: Aristeides der ‚Gerechte‘ – sein Archontat und seine Rolle bei Marathon. In: Renate Lafer, Karl Strobel (Hrsg.): Antike Lebenswelten. Althistorische und papyrologische Studien (= Altertumswissenschaftliche Studien Klagenfurt. Band 4). Walter de Gruyter, Berlin/Boston 2015, ISBN 978-3-11-035941-1, S. 212–222.
Weblinks
- Aristeides-Biografie des Cornelius Nepos (lateinisch, deutsch)