Archboldmäuse

Die Archboldmäuse (Archboldomys) sind eine Nagetiergattung aus der Gruppe der Altweltmäuse (Murinae). Es sind kleine, spitzmausähnliche Nagetiere, sie wiegen weniger als 50 Gramm. Ihr Fell ist bräunlich, der Schwanz ist relativ kurz. Die Gattung umfasst zwei Arten, die auf der Philippinen-Insel Luzon endemisch sind:

Archboldmäuse
Systematik
Überfamilie: Mäuseartige (Muroidea)
Familie: Langschwanzmäuse (Muridae)
Unterfamilie: Altweltmäuse (Murinae)
Tribus: Hydromyini
Chrotomys-Gruppe
Gattung: Archboldmäuse
Wissenschaftlicher Name
Archboldomys
Musser, 1982
Verbreitungskarte: orange: Soricomys kalinga, blau: Soricomys musseri, grün: Archboldomys luzonensis

Die Gattung ist nach dem US-amerikanischen Zoologen Richard Archbold benannt.

Die Isarog-Archboldmaus (Archboldomys luzonensis) lebt ausschließlich im Bergregenwald am Vulkan Isarog. Der Nagetierspezialist Guy Musser beschrieb dieses Tier erstmals 1982 und benannte es nach Richard Archbold, einem 1976 verstorbenen Förderer zoologischer Expeditionen, dessen Stiftung auch Mussers Philippinen-Reise organisiert hatte. Der Holotyp war ein Tier mit einer Kopf-Rumpf-Länge von sieben Zentimetern und einem ebenso langen Schwanz. Die Oberseite ist dunkelbraun, die Unterseite dunkelgrau. Nach der Erstbeschreibung dauerte es fast zwanzig Jahre, bis die Isarog-Spitzmausratte wiedergefunden wurde. Inzwischen konnte festgestellt werden, dass sie in einer Höhe zwischen 1350 und 1750 Metern sogar relativ häufig ist. Wegen ihres extrem kleinen Verbreitungsgebiets wird sie von der IUCN dennoch als „gefährdet“ (vulnerable) eingestuft. Sie ist offensichtlich ein tagaktiver Bewohner des Waldbodens, der sich von Regenwürmern und Insekten ernährt.

Die Große Archboldmaus (Archboldomys maximus) kommt auf den oberen Hängen des Mount Amuyao im nördlichen Zentral-Luzon vor.

Systematisch gilt die Gattung Archboldomys als Teil der Chrotomys-Gruppe, einer nur auf den Philippinen lebenden Radiation der Altweltmäuse.

Literatur

  • Ronald M. Nowak: Walker's Mammals of the World. 2 Bände. 6. Auflage. Johns Hopkins University Press, Baltimore MD u. a. 1999, ISBN 0-8018-5789-9.
  • Don E. Wilson, DeeAnn M. Reeder (Hrsg.): Mammal Species of the World. A taxonomic and geographic Reference. 2 Bände. 3. Auflage. Johns Hopkins University Press, Baltimore MD 2005, ISBN 0-8018-8221-4, S. 745–752.
  • Danilo S. Balete, Eric A. Rickart, Lawrence R. Heaney: A new species of the shrew-mouse, Archboldomys (Rodentia: Muridae: Murinae), from the Philippines. In: Systematics and Biodiversity. Bd. 4, Nr. 4, 2006, ISSN 1477-2000, S. 489–501, doi:10.1017/S1477200006002003.
  • Beolens, Watkins & Grayson: The Eponym Dictionary of Mammals. JHU Press, 2009, S. 16 (Archbold).
Commons: Archboldmäuse – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Archboldomys in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN. Abgerufen am 8. Oktober 2009.
  • Archboldomys luzonensis. In: Synopsis of Philippine Mammals. The Field Museum, abgerufen am 24. Februar 2013 (englisch).
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.