Arburg (Unternehmen)

Das deutsche Maschinenbauunternehmen Arburg GmbH + Co KG (Eigenschreibweise: ARBURG) ist ein Unternehmen der Familien Hehl und Keinath. Mit seinen elektrischen, hybriden und hydraulischen Kunststoffspritzgießmaschinen, Turnkey-Anlagen und seinem industriellen additiven Fertigungssystem bedient es Absatzmärkte für Maschinen von 125 bis 6.500 kN Schließkraft. Das Unternehmen beschäftigt 2900 Mitarbeiter in Deutschland und weitere 600 weltweit. Zentraler Produktions- und Verwaltungsstandort ist Loßburg im Nordschwarzwald. Als Gruppe verbuchte Arburg 2019 einen konsolidierten Umsatz von 738 Millionen Euro.[1]

Arburg GmbH + Co KG
Logo
Rechtsform GmbH + Co KG
Gründung 1923
Sitz Loßburg, Deutschland
Leitung Eugen Hehl, Juliane Hehl, Michael Hehl, Renate Keinath, Gerhard Böhm, Guido Frohnhaus, Jürgen Boll
Mitarbeiterzahl ca. 3.600 weltweit
Umsatz 875 Mio. Euro konsolidierter Umsatz (2022)
Branche Maschinenbau, Kunststoff
Website www.arburg.com
Stand: 2022
Arburg Stammhaus in Loßburg, Deutschland

Anwendungen

Anwendungsbereiche der Maschinen sind Kunststoffteilfertigungen beispielsweise in der Automobilbranche, der Kommunikations- und Unterhaltungselektronik, der Medizintechnik, für Haushaltsgeräte und in der Verpackungsindustrie. Daneben werden modulare Robot-Systeme und Maschinenperipherie produziert.

Über die Standardverfahren des Spritzgießens hinaus werden spezielle Ausstattungsvarianten für die Bereiche Mehrkomponenten-Spritzgießen, Verarbeitung von Duroplast, Elastomer und Silikon (Liquid Silicone Rubber), Gas- und Wasserinnendrucktechnik (GIT, WIT), Schäumtechnik, Umspritzen von Einlegeteilen, Pulverspritzgießen (Powder Injection Moulding beinhaltet: Metal Injection Moulding und Ceramic Injection Moulding) und Reinraumtechnik angeboten. Zudem hat Arburg ein eigenes System für die additive Fertigung (Freeformer) im Programm.

Zeittafel

Das Familienunternehmen Hehl wurde 1923 gegründet.

Im Jahr 1943 benannte Karl Hehl die Firma nach der ersten Silbe des Vornamens seines Vaters Arthur („AR“) und der letzten Silbe des Standorts Loßburg („BURG“)[2]. Ab 1956 wurde mit der Serienproduktion von Spritzgießmaschinen begonnen, bereits vier Jahre später wurde die tausendste Spritzgießmaschine verkauft.

Innovationen und Erfindungen des Unternehmens waren 1961 die Patentierung des Allrounder-Prinzips zur Realisierung von bis zu zehn unterschiedlichen Arbeitstellungen an einer Maschine sowie 1962 die Entwicklung und Produktion der ersten Zweifarben-Maschine. Im Jahr 1982 wurde die erste Maschine mit Bildschirmsteuerung produziert, 1993 wurde die Steuerungseinheit „Selogica“ eingeführt. Weitere Neuentwicklungen waren die Allrounder-Spritzgießmaschinen bis 5.000 kN Schließkraft (2006) sowie das additive Fertigungssystem freeformer (ARBURG Kunststoff-Freiformen, präsentiert 2013).

Das Unternehmen wurde durch die Einweihung von Arburg II mit weiteren 36.000 Quadratmetern bebauter Produktionsfläche (2000) und damit gesamt 146.000 Quadratmeter weiter ausgebaut. Seniorchef Eugen Hehl wurde 2015 in die „Plastics Hall of Fame“ aufgenommen. Die letzte Erweiterung der Firma fand 2016 durch die Einweihung der neuen Montagehalle am Standort Loßburg statt und bedeutete eine Erweiterung auf 165.000 Quadratmeter.

Auszeichnungen (Auswahl)

  • 2014 Reddot Design Award für den 3D-Drucker freeformer.[3]
  • 2016 Leonardo da Vinci Award für den freeformer[4]
  • 2018 iF Award für den ALLROUNDER 1120 H[5]
  • 2018 Reddot Design Award für die GESTICA Steuerung[6]
Commons: Arburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. ARBURG GmbH + Co KG belegt mit einem Umsatz von 738,0 Millionen Euro Rang 339 im Ranking „Top-Familienunternehmen in Deutschland“ von DDW. In: DDW online. 28. Januar 2021, abgerufen am 28. Januar 2021.
  2. Historie. Arburg, abgerufen am 5. März 2023.
  3. 3D-Drucker freeformer. In: red-dot.org. Abgerufen am 28. Januar 2021.
  4. Arburg: Freeformer erhält „Leonardo da Vinci“ Design-Award. In: plasticker.de. 4. Juni 2016, abgerufen am 28. Januar 2021.
  5. Allrounder 1120 H mit iF Design Award 2018 ausgezeichnet. In: kunststofforum.de. 22. März 2018, abgerufen am 28. Januar 2021.
  6. 3D-Drucker freeformer. In: red-dot.org. Abgerufen am 28. Januar 2021.
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