Appellationsgericht Stettin

Das Appellationsgericht Stettin war zwischen 1849 und 1879 ein preußisches Appellationsgericht mit Sitz in Stettin.

Geschichte

Die "Verordnung über die Aufhebung der Privatgerichtsbarkeit und des eximierten Gerichtsstandes sowie über die anderweitige Organisation der Gerichte" vom 2. Januar 1849[1] hob die Patrimonialgerichtsbarkeit auf. Gleichzeitig wurde das Appellationsgericht Stettin geschaffen. Dem Appellationsgericht Stettin waren die Kreisgerichte nachgelagert, die grundsätzlich je Landkreis eingerichtet wurden. Dem Appellationsgericht Stettin war das Oberappellationsgericht Berlin übergeordnet.

Als Teil der Reichsjustizgesetze wurde durch das Gesetz vom 27. Januar 1877 die Gerichtsverfassung im Deutschen Reich vereinheitlicht. Das Appellationsgericht Stettin wurde 1879 aufgehoben. Neu eingerichtet wurde nun das Landgericht Stettin im Bezirk des Oberlandesgerichtes Stettin.

Sprengel

Der Sprengel des Appellationsgerichtes Stettin umfasste den Regierungsbezirk Stettin ohne die Vorstadt Anclamer Peendamm. Es bestanden dort 8 Kreisgerichte in 3 Schwurgerichtsbezirken.

KreisgerichtSitzSchwurgerichtsbezirkGerichtskommissionen
Kreisgericht AnclamAnclamAnclamGerichtsdeputation in Pasewalk, Swinemünde und Ueckermünde, Gerichtskommissionen in Neuwarp, Usedom
Kreisgericht CamminCamminNaugardGerichtskommissionen in Stepenitz, Wollin
Kreisgericht DemminDemminAnclamGerichtskommissionen in Jarmen, Treptow a.d. Tollense
Kreisgericht GreifenbergGreifenbergNaugardGerichtsdeputation in Labes, Gerichtskommissionen in Regenwalde, Treptow a.d. Rega
Kreisgericht GreifenhagenGreifenhagenStettinGerichtskommissionen in Bahn, Fiddichow
Kreisgericht NaugardNaugardNaugardGerichtskommissionen in Gollnow, Massow
Kreisgericht StargardStargardStargardGerichtsdeputation in Pyritz, Gerichtskommissionen in Jacobshagen, Nörenberg
Kreisgericht StettinStettinStettinGerichtskommissionen in Damm, Gartz, Pencun, Pölitz

Richter

Literatur

  • H. A. Fecht: Die Gerichts-Verfassungen der deutschen Staaten, 1868, S. 150, Digitalisat

Einzelnachweise

  1. Verordnung über die Aufhebung der Privatgerichtsbarkeit und des eximirten Gerichtsstandes sowie über die anderweitige Organisation der Gerichte von 2. Januar 1849 (PrGS S. 1–13; insbes. §§ 18, 24–26, erlassen in Ausführung von Art. 88 der Verfassung von 1848)
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