Apodida
Die Apodida (aus griechisch ἀ- a- ‚ohne‘ [Verneinungspartikel], und πούς pous ‚Fuß‘) sind eine Ordnung der Seegurken.
Apodida | ||||||||||
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Opheodesoma spectabilis bei Coconut Island, in der Kaneohe Bay, Oʻahu, Hawai'i | ||||||||||
Systematik | ||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||
Apodida | ||||||||||
Brandt, 1835 |
Verbreitung
Die Tiere leben weltweit in allen Ozeanen, meist in relativ flachen Wasser, in Korallenriffen oder in Mangroven, aber auch in der Tiefsee. Im Philippinengraben wurde die nur 1,2 Zentimeter lange Art Myriotrochus bruuni in einer Tiefe von 10.200 Metern gefunden. Auch in der Nordsee leben drei Arten der Apodida, Leptosynapta bergensis, Leptosynapta inhaerens und Leptosynapta minuta. Zu ihnen gehört auch die größte Seegurke, die 2,5 Meter lange Synapta maculata.
Merkmale
Fußlose Seegurken, die der Ordnung Apodida angehören sind zylindrisch bis wurmartig geformt und wird 5 bis 15 Zentimeter lang (in Ausnahmefällen bis zu 30 Zentimetern). Die oberste Hautschicht der Tiere wird durch winzige stab- und C-förmig gebogene Sklerite stabilisiert.[1]
Allen Apodida fehlen die Ambulacralfüßchen und die Papillen auf der Körperoberfläche. Im deutschen werden sie deshalb auch Fußlose Seegurken genannt. Sie haben 15 bis 20 einfache oder gefiederte Mundtentakel, die sie nicht zurückziehen können. Wasserlungen und Atmungsbüschel fehlen stets, Statozysten sind gut ausgebildet. Der Gasaustausch wird durch die dünne Haut ermöglicht. Vom Blutgefäßsystem ist nur noch der Ringkanal übrig, Radiärgefäße fehlen.[2]
Lebensweise
Die Tiere zählen zu den sogenannten „Suspensionsfressern“ und ernähren sich von Kleinstpartikeln.[1] Apodida wischen oder tupfen zur Nahrungsaufnahme mit ihren Tentakeln über den Meeresboden und nehmen dabei kleine Nahrungspartikel auf. Seegurken der Ordnung Aspidochirotida schlucken ihre Nahrung gemeinsam mit Sand und Sediment, welches anschließend ausgeschieden wird.
Die meisten Arten sind Zwitter. Einige Arten betreiben Brutpflege, indem sie die befruchteten Eier im Ovar oder in der Leibeshöhle austragen.
Systematik
Die Ordnung der Apodida, die zur Unterklasse der Paractinopoda gezählt wird, ist (2023) nach wie vor in dieselben in drei Familien unterteilt[3], die bereits 2000 unterschieden wurden, als Kerr 32 Gattungen und 269 Arten unterschied[4]
- Ordnung Apodida
- Familie Chiridotidae Östergren, 1898
- Familie Myriotrochidae
- Familie Wurmseegurken (Synaptidae) Östergren, 1898 (z. B. Synaptula)
Literatur
- Volker Storch, Ulrich Welsch: Systematische Zoologie. G.Fischer, Stuttgart 1997, ISBN 3-437-25160-0
- Horst Füller u. a.: Urania-Tierreich, Wirbellose Tiere 2. 2. Auflage. Urania-Verlag, Leipzig 2000, ISBN 3-332-01175-8
- Alexander M. Kerr: Phylogeny of the Apodan Holothurians (Echinodermata) inferred from morphology. Zoological Journal of the Linnean Society (2001), 133: 53–62. doi:10.1006/zjls.2000.0279 PDF
Einzelnachweise
- Mike Reich, Hans Hagdorn & Joachim Reitner (Hrsg.): Stachelhäuter. Kapitel: Holothurienreste (Echinodermata) aus norddeutschen Doggergeschieben 2004 Universitätsverlag Göttingen, abgerufen am 16. Juni 2023
- Volker Storch, Ulrich Welsch: Systematische Zoologie. G. Fischer, Stuttgart 1997, ISBN 3-437-25160-0.
- Apodida World Register of Marine Species, abgerufen am 16. Juni 2023
- Kerr, Alexander M. 2000. Holothuroidea. Sea cucumbers. Version 01 December 2000. in The Tree of Life Web Project
Weblinks
- Integrated Taxonomic Information System Apodida Brandt, 1835