Apachentanz (1906)
Apachentanz war ein deutsches „Biophon“-Tonbild[1] aus dem Jahr 1906. Es handelt sich um einen Kurzfilm und Tanzfilm in schwarzweiß.
Hintergrund
Der Film hatte eine Länge von ca. 60 bzw. 52 Metern auf einer Filmrolle, ca. drei Minuten.[2] Die Produktionsfirma Oskar Messters Projektions GmbH Berlin des Oskar Messter stellte diesen Film her.[3] Die Aufnahmen fanden in Messters Film-Atelier in der Friedrichstraße 16, Berlin, statt. Die Grammophonplatte wurde von der Deutschen Grammophon Aktiengesellschaft Berlin eigens für Messter hergestellt.[4] Gezeigt wurde ein ‘Apachentanz’, wie ihn die Angehörigen der Pariser Unterwelt, die sich Apachen[5] nannten und mit dem Indianerstamm in Nordamerika nichts als den Namen gemein haben, etwa von der Jahrhundertwende bis zum Ende des Ersten Weltkrieges auszuführen pflegten.[6] Zensiert wurde der Film allerdings erst am Tag vor Weihnachten 1910.
Siehe auch
Literatur
- Gerhard Lamprecht: Deutsche Stummfilme. 1903–1912. Deutsche Kinemathek e. V., Berlin 1969.
- Fred Ritzel: SYNKOPEN-TÄNZE. Über Importe populärer Musik aus Amerika in der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg. Oldenburg 1999.
- Michael Wedel: Der deutsche Musikfilm. Archäologie eines Genres 1914–1945. Kartoniert 476 S. m. Abb., München, Edition Text und Kritik, Rich. Boorberg Verlag 2007 – ISBN 3-88377-835-4, ISBN 978-3-88377-835-8, KNV-Titelnr.: 16277371.
- Friedrich v. Zglinicki: Der Weg des Films. Die Geschichte der Kinematographie und ihrer Vorläufer. Mit 890 Abbildungen. Berlin, Rembrandt Verlag, 1956.
Weblinks
- Apachentanz bei filmportal.de
- Apachentanz bei The German Early Cinema Database, DCH Cologne.
- Apachentanz bei IMDb
- Photo, ca. 1908: Oskar Messter in seinem Tonbild-Atelier in Berlin
- Für Messter von der Deutschen Grammophon hergestellte Biophon-Schallplatte
- Dennis Basaldella: Auf den Spuren der Tonbilder. Ein Interview mit Dirk Förstner von der Deutschen Kinemathek in Berlin. In: Fragment Film vom 21. Dezember 2012.
Einzelnachweise
- vgl. Artikel bei grammophon-platten.de.
- Filmlängenrechner, Bildfrequenz: 16 2/3.
- vgl. Wedel S. 71 f., 91, 345; Zglinicki S. 281–284.
- vgl. Etikett: „Spezial-Aufnahme für Biophon“.
- Arthur Dupin, ein Journalist, soll in einem Artikel 1902 und in seinen Pariser Milieubeschreibungen „Les Apaches de Belleville“ erstmals den Begriff „Apache“ aufgebracht haben. Siehe ludersocke.blog.de (Memento vom 22. Februar 2014 im Internet Archive)
- und der auch bald als modische Tanznummer in die Varietétheater kam, vgl. dazu Artikel „Aus Paris“ von Fritz Treusch, in Hamburger Nachrichten vom 20. März 1911 (HN/134Ab/20.3.11): „Der Apachetanz gehört seit zwei Wintern zu den unvermeidlichen „Kunstleistungen“ in den kleinen Tingeltangels und den großen Music-Halls. Der Charakterkomiker Max Dearly und die Mistinguett haben ihn zuerst „kunstmäßig“ ausgebildet. Jetzt kann und muss man ihn in jedem Montmatre-Nachtlokal genießen“ (zit. nach ludersocke.blog.de (Memento vom 22. Februar 2014 im Internet Archive)); Ritzel, Synkopen Tänze 1999, führt den Apachentanz von Jacques Offenbach („La Valse chaloupée“) an.