Anzonico

Anzonico war bis zum 31. März 2012 eine politische Gemeinde im Kreis Giornico, im Bezirk Leventina des Kantons Tessin in der Schweiz.

Anzonico
Wappen von Anzonico
Wappen von Anzonico
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton Tessin Tessin (TI)
Bezirk: Bezirk Leventinaw
Kreis: Kreis Faido
Gemeinde: Faidoi2
Postleitzahl: 6748
frühere BFS-Nr.: 5062
Koordinaten:709433 / 143246
Höhe: 1002 m ü. M.
Fläche: 10,61 km²
Einwohner: 108 (31. Dezember 2011)
Einwohnerdichte: 10 Einw. pro km²
Website: www.faido.ch
Anzonico
Anzonico

Anzonico

Karte
Anzonico (Schweiz)
Anzonico (Schweiz)
w{w
Gemeindestand bis zur Fusion am 1. April 2012

Geographie

Luftbild aus 1200 m von Walter Mittelholzer (1931)

Das Dorf liegt am linken Hang des Valle Leventina auf 972 m ü. M. an der Strada Alta. Es hat etwa 100 Einwohner. Zusammen mit Calonico, Cavagnago und Sobrio bildet Anzonico die so genannte Traversa.

Geschichte

Das Dorf wurde 1126 als Ançonego erstmal erwähnt; 1229 wird Anzonico als Degagna der Nachbarschaft Giornico erwähnt, zu dem das Dorf bis zur Gründung einer eigenen Pfarrei 1602 kirchlich gehörte, aber die bis 1830 verpflichtet war, in die Mutterkirche San Michele in Giornico zur Prozession zugehen und ihr eine Kerze zu weihen; 1666 wurden die Kirche, der Kirchturm und zahlreiche Häuser mit Ställen und allem Vieh durch eine Lawine weggerissen. 1802 gehörte Anzonico zu den zehn Gemeinden der Leventina, welche die Vereinigung des Tales mit Uri und nicht mit dem neuen Kanton Tessin verlangten. Auf den gut besonnten Hängen des Gemeindegebiets wird Rebbau betrieben (Obergrenze 700 m ü. M.). Seit 1850 entvölkerte sich Anzonico zunehmend. Zahlreiche Rustici sind zu Ferienwohnungen umgebaut worden.[1][2]

Gemeindefusion

In einer Volksabstimmung im März 2004 verwarfen die Bürger von Anzonico die Fusion ihrer Gemeinde mit Faido, Osco, Mairengo, Calpiogna, Campello, Rossura, Calonico, Chiggiogna, Cavagnago und Sobrio. Am 1. April 2012 fusionierte Anzonico mit den Gemeinden Calpiogna, Campello, Cavagnago, Chironico, Mairengo und Osco zur bestehenden Gemeinde Faido und trat damit zum Kreis Faido über.

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung
Jahr15701745185019001902[3]19502000[4]2011
Einwohner32042432824424614898108

Sehenswürdigkeiten

Kirche San Giovanni

Das Dorfbild ist im Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS) als schützenswertes Ortsbild der Schweiz von nationaler Bedeutung eingestuft.[5]

  • Pfarrkirche San Giovanni Battista Decollato, die 1404 geweihte Pfarrkirche wurde am 19. Januar 1667, wie ein grosser Teil des Dorfes (88 Tote), durch eine Lawine zerstört; ihr Wiederaufbau erfolgte 1670 an einem geschützteren Ort, restauriert im Jahre 1945–1946.[6]
  • Oratorium Sant’Antonio da Padova (1678/1684)[6]
  • Im Ortsteil Monte Angone: Oratorium Santa Maria Addolorata (1757), restauriert im Jahr 1958[6].

Literatur

  • Marina Bernasconi Reusser: Monumenti storici e documenti d’archivio. I «Materiali e Documenti Ticinesi» (MDT) quali fonti per la storia e le ricerche sull’architettura e l’arte medievale delle Tre Valli. In: Archivio Storico Ticinese. 2. Serie, Nummer 148, Casagrande, Bellinzona 2010.
  • Piero Bianconi, Arminio Janner: Anzonico. In: Arte in Leventina. Istituto Editoriale Ticinese, Bellinzona 1939, S. 38, 98, 100.
  • Piero Bianconi (Hrsg.): Anzonico. In: Inventario delle cose d’arte e di antichità. Le Tre Valli Superiori. Leventina, Blenio, Riviera. Grassi & Co., Bellinzona 1948, S. 3, 5.
  • Mario Fransioli: Anzonico. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 12. Januar 2017.
  • Virgilio Gilardoni: Anzonico. In: Il Romanico. Arte e monumenti della Lombardia prealpina. Istituto grafico Casagrande, Bellinzona 1967, S. 178.
  • Simona Martinoli u. a.: Anzonico. In: Guida d’arte della Svizzera italiana. Edizioni Casagrande, Bellinzona 2007.
  • Celestino Trezzini: Anzonico. In: Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz, Band 1, Altheus – Ardüser, Attinger, Neuenburg 1921, S. 393 (Digitalisat).
Commons: Anzonico – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Anzonico auf biblio.unibe.ch/digibern/hist_bibliog_lexikon_schweiz (abgerufen am 18. Mai 2017).
  2. Mario Fransioli: Anzonico. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 12. Januar 2017.
  3. Anzonico. In: Geographisches Lexikon der Schweiz, Erster Band, Aa - Emmengruppe, Gebrüder Attinger, Neuenburg 1902
  4. Mario Fransioli: Anzonico. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 12. Januar 2017, abgerufen am 5. Februar 2020.
  5. Liste der Ortsbilder von nationaler Bedeutung (Memento des Originals vom 10. Juli 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bak.admin.ch, Verzeichnis auf der Website des Bundesamts für Kultur (BAK), abgerufen am 10. Januar 2018.
  6. Simona Martinoli u. a.: Guida d’arte della Svizzera italiana. Hrsg. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK, Edizioni Casagrande, Bellinzona 2007, ISBN 978-88-7713-482-0, S. 125.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.