Anton Breitenhofer
Anton Breitenhofer (* 10. April 1912, Reșița, Österreich-Ungarn; † 17. Dezember 1989 in Bukarest, Rumänien) war ein rumäniendeutscher kommunistischer Politiker, deutschsprachiger Journalist, Schriftsteller der literarischen Gattung des Proletkultes und langjähriger Chefredakteur der in Bukarest herausgegebenen deutschen Tageszeitung Neuer Weg.[1]
Leben
Breitenhofer arbeitete zunächst als Schlosser in Reșița.[2] 1939 trat er der Rumänischen Kommunistischen Partei bei.[3]
Nach dem Zweiten Weltkrieg besuchte er die „Mihai-Eminescu-Schule der Literatur und Literaturkritik“,[2] die zur Schulung einer kommunistisch indoktrinierten Literaturgeneration von 1950 bis 1954 bestand.[4] Er war Mitglied des Deutschen Antifaschistischen Komitees für Rumänien.[5] Von 1955 bis 1979 war er als Vertreter der rumäniendeutschen Minderheit und Schriftleiter (1954–1975) der Zeitung Neuer Weg Mitglied im Zentralkomitee der KPR.[3] Seit 1960 war er Mitglied im Büro der Vereinigung der Schriftsteller Rumäniens und von 1962 bis 1968 gehörte er dem Exekutivausschuss dieser Vereinigung an.[2] 1968 wurde er Mitglied des Staatskomitees für Kunst und Kultur.[2]
Am 15. November 1968 wurde Breitenhofer in der konstituierenden Sitzung des Rats der Werktätigen deutscher Nationalität der Sozialistischen Republik Rumänien zum Stellvertreter des Vorsitzenden Eduard Eisenburger gewählt; weitere Stellvertreter wurden Peter Lamoth, Richard Winter und Paul Schuster.[6]
Auszeichnungen
Im Mai des Jahres 1961 erhielt Breitenhofer im Rahmen des Gedenkens an das 40-jährige Bestehen der Kommunistischen Partei Rumäniens eine Auszeichnung.
Werke
- Sieg in der Arbeiterstadt, (Victorie în orașul muncii, roman), Editura Uniunii Scriitorilor, 1951
- Aus unseren Tagen (Din zilele noastre, proză), ESPLA, 1958
- Die Lehrjahre des Franz Jakobi, ESPLA, 1960
- Ucenicia lui Jakobi, povestiri, Editura Tineretului, 1961
- Das Wunderkind u. a. Erzählungen (Copilul minune, povestiri), Editura pentru Literatură, 1962
- Am Weltbuckel (În cârca lumii), Editura pentru Literatură, 1966
- Der Mädchenmaler (Pictorul de fete, roman), Editura pentru Literatură, 1969
- Ciudata prăbușire, roman, Editura Eminescu, 1971
- Zu spät für Marilena, roman, Editura Kriterion, 1973
- Prea târziu pentru Marilena, roman, Editura Cartea Românească, 1977
- Zeitbilder. Reiseaufzeichnungen und Reportagen aus Europa und Asien (Imagini actuale. Note și reportaje din Europa și Asia), Editura Kriterion, București, 1979
- Spiel mit dem Feuer (Jocul cu focul, roman), Editura Kriterion, 1982
- Pe colinele Semenicului, roman, Editura Cartea Românească, 1987
Literatur
- B(rigitte) St(ephani): Lehrmeister war der Alltag. Besuch bei Anton Breitenhofer (Interview). In: Volk und Kultur (Bukarest), 29/12, Dez. 1977, S. 14–15.
Weblinks
Einzelnachweise
- Werner Kremm: Der Schriftsteller und seine Zeit. Jubiäumsgedenken an Anton Breitenhofer in Reschitza. In: Allgemeine Deutsche Zeitung für Rumänien. 19. April 2012, abgerufen am 16. Juli 2022.
- Sorina Cătană: Anton Breitenhofer – 100 de ani de la nastere. In: Stirile-Tale. 9. April 2012, archiviert vom am 4. April 2014; abgerufen am 16. Juli 2022 (rumänisch).
- Petre Opriș: Despre numărul membrilor Partidului Comunist din România, la 23 august 1944. (pdf; 228 kB) In: stindard.ro. 2. Januar 2007, archiviert vom am 4. Dezember 2011; abgerufen am 16. Juli 2022 (rumänisch).
- Sven Pauling: „Wir werden Sie einkerkern, weil es Sie gibt!“: Studie, Zeitzeugenberichte und Securitate-Akten zum Kronstädter Schriftstellerprozess 1959. Frank & Timme, Berlin, 2012, ISBN 3-86596-419-2, S. 26.
- Herta Drozdik-Drexler: Die ungewöhnliche Karriere eines deutschen Arbeiters aus Reschitz im kommunistischen Rumänien. Anton Breitenhofer zum 100. Geburtstag. (pdf; 350 kB) In: Mitteilungsblatt des Heimatvereins Banater Berglanddeutscher. Nr. 159, März 2012, S. 8–11, archiviert vom am 2. Februar 2014; abgerufen am 16. Juli 2022.
- Hannelore Baier: Das Jahr 1968 und die deutsche Minderheit: Die Gründung des Rats der Werktätigen deutscher Nationalität. In: Allgemeine Deutsche Zeitung für Rumänien. 11. Juli 2009, archiviert vom am 17. Juli 2009; abgerufen am 16. Juli 2022.