Antiroman

Antiroman ist eine Bezeichnung für experimentelle Formen des Romans, die mit „traditionellen Erzählformen, Realitätsillusionen und Lesererwartungen [...] brechen“.[1] Dazu zählt beispielsweise der Verzicht auf eine zusammenhängende Handlung oder die Darstellung des seelischen Zustands der Charaktere.[2] Der Begriff wird auf Jean Paul Sartre zurückgeführt und meist im Kontext des Nouveau roman verwendet.[1]

Beispiele

Zu den Vertretern des Antiromans werden meist Nathalie Sarraute, André Gide, Alain Robbe-Grillet und Michel Butor gezählt.[1][2] Als Vorläufer des Antiromans können Texte wie Tristram Shandy (1759–67) von Laurence Sterne und Die Wellen (1931) von Virginia Woolf angesehen werden.[2] Im deutschsprachigen Raum sind Carl Einstein und Walter Jens für ihre Antiromane bekannt.[1]

Einzelnachweise

  1. Gero von Wilpert: Antiroman. In: Sachwörterbuch der Literatur. 8. Auflage. Alfred Kröner Verlag, Stuttgart 2001, ISBN 3-520-23108-5, S. 35 (Erstausgabe: 1955).
  2. Anti-novel. In: Chris Baldick (Hrsg.): The Oxford Dictionary of Literary Terms. 4. Auflage. Oxford University Press, 2015, ISBN 978-0-19-871544-3 (englisch).
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