Antigonos (Sohn des Echekrates)
Antigonos (altgriechisch Ἀντίγονος Antígonos; † 179 v. Chr.), Sohn des Echekrates, war ein Angehöriger der makedonischen Dynastie der Antigoniden. Sein Vater war der zweite Sohn von Demetrios dem Schönen und Bruder des Antigonos III. Doson.[1]
Am Hof seines Vetters, König Philipps V., war Antigonos ein Gefolgsmann des Prinzen Demetrios, weshalb er sich die Feindschaft dessen älteren Bruders Perseus zuzog.[2] Nachdem Prinz Demetrios 181 v. Chr. wegen angeblichen Hochverrats den Giftbecher hatte nehmen müssen, trug Antigonos maßgeblich zur Aufdeckung des zugrundeliegenden Komplotts des Perseus bei.[3] Angeblich habe Philipp V. darauf die Thronfolge zugunsten Antigonos’ ändern wollen und diesen in die Befehlsgewalt über die makedonischen Städte gesetzt, als Perseus bei einem Zug durch Thrakien abwesend war.[4] Als jedoch Philipp V. 179 v. Chr. starb, war Antigonos vom Hof abwesend, da er als Gesandter bei den Bastarnen weilte.[5] Perseus konnte sich daher des Thrones bemächtigen und eine seiner ersten Amtshandlungen war die Hinrichtung des Antigonos.[6]
Abgesehen von dieser Überlieferung des Livius ist Antigonos, Sohn des Echekrates, auch inschriftlich bezeugt. Er (Ἀντίγονος Ἐχεκ[ρ]ατίδαιος Antígonos Echekratídaios) wird neben achtzehn weiteren Personen, darunter auch Prinz Perseus, als Zeuge der Stiftung eines Gymnasions für die Stadt Larisa durch Philipp V. gelistet.[7]
Literatur
- Christopher Ehrhardt: Macedonian Benefactors of Larissa. In: Zeitschrift für Papyrologie und Epigraphik. Band 31, 1978, S. 223–224.
- Charles Farwell Edson, Jr.: Perseus and Demetrius. In: Harvard Studies in Classical Philology. Band 46, 1935, S. 191–202.
- Julius Kaerst: Antigonos 6). In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band I,2, Stuttgart 1894, Sp. 2419.
Einzelnachweise
- Titus Livius, Ab urbe condita 40,54,4
- Titus Livius, Ab urbe condita 40,54,5
- Titus Livius, Ab urbe condita 40,55
- Titus Livius, Ab urbe condita 40,56
- Titus Livius, Ab urbe condita 40,57,3; 40,58,1
- Titus Livius, Ab urbe condita 40,58,8
- Luigi Moretti, Iscrizioni storiche ellenistiche. Bd. 2, Florenz 1976, Nr. 102.