Anthony Michaelis

Nach dem Studium zunächst der Aerodynamik und dann der Chemie, beides in London seit 1933, wurde Michaelis wegen der Kriegsereignisse zwischenzeitlich in Kanada interniert und war seit 1941 in leitender Funktion in der chemischen Industrie tätig.

Nach dem Krieg wurde er vom British Intelligence Objectives Sub-Committee (BIOS) engagiert, danach durchlief er Stationen als technischer Autor bei Ciba und der Internationalen Fernmeldeunion (ITU), beides in der Schweiz, als wissenschaftlicher Filmautor in Australien, als Redakteur der Wissenschaftszeitung „Discovery“ sowie danach als Wissenschaftsjournalist beim Daily Telegraph und ab 1973 als Herausgeber und Gründer der Interdisciplinary Science Reviews (ISR).

Michaelis strebte in seinem Wirken einen breiten interdisziplinären wissenschaftlichen Austausch an sowie eine Beachtung der Wissenschaft im Nachkriegsdeutschland in den englischsprechenden Ländern.

• 1993: Bundesverdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.
• 1995: Kulturpreis der Eduard-Rhein-Stiftung für jahrzehntelanges Wirken für die Freiheit der Wissenschaft.
• Max-Planck-Medaille der Deutschen Physikalischen Gesellschaft

als Autor

• The scientific temper. An anthology of stories on matter of science. Winter Verlag, Heidelberg 2001, ISBN 3-8253-1229-1. Online-Fassung in der Bibliothek von Eugene Garfield
• The restauration of Science in Germany. In: New Scientist, 1963.

als Herausgeber

• Scientists in Search of Their Conscience. Springer Verlag, Heidelberg 1973, ISBN 3-540-06026-X (zusammen mit Hugh Harvey).
• Wissenschaft in Deutschland. Niedergang und neuer Aufstieg. Wissenschaftliche VG, Stuttgart 1983, ISBN 3-8047-0690-8 (zusammen mit Roswitha Schmid).

• Literatur von und über Anthony Michaelis im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
• Neues Buch vorgestellt. Michaelis: The Scientific Temper (Memento vom 14. November 2012 im Internet Archive), Prof. Dr. Gisbert Frhr. zu Putlitz (Universität Heidelberg), 16. Oktober 2001