Antígona Segura

Antígona Segura (auch Antígona Segura Peralta; * 20. September 1971 in Mexiko-Stadt, Mexiko) ist eine mexikanische Physikerin, Astrobiologin und Hochschullehrerin.[1]

Antígona Segura

Leben

Segura wurde in Mexiko-Stadt geboren und wuchs dort auf. Nach dem Abitur ging Segura nach Los Angeles, um dort Englisch zu lernen. Ihren Lebensunterhalt verdiente sie als Kassiererin in einem Restaurant. Nach dem Erdbeben von Mexiko-Stadt 1985, bei dem ihr Wohnhaus in Tlatelolco unbewohnbar wurde, zog ihre Familie in den Bundesstaat Aguascalientes. Dort gab es keine Möglichkeit, Physik zu studieren, deshalb ging Segura nach San Luis Potosí. Sie studierte Theoretische Physik an der Autonomen Universität Luis Potosí (Universidad Autónoma de San Luis Potosí). Dort schloss sie ihr Studium 1994 ab mit einer Arbeit zum Thema Polarizabilidad de mie en tres diferentes teorias de campo medio.[2] Bereits während ihres Studiums lernte sie die Astrologen Miguel Ángel Herrera Andrade und Arcadio Poveda Ricalde kennen und arbeitete mit Rafael Navarro González zusammen. 1995 machte sie an der Nationalen Autonomen Universität von Mexiko ihren Master in Astronomie und promovierte auf dem Gebiet der Geowissenschaften. Nach der Promotion wurde sie arbeitslos.

Parallel zu ihrem Studium leitete Segura die Radiosendung „Hacía el nuevo Milenio“ bei Radio Centro. Diesen Job gab sie auf, weil sie von ihrem Co-Moderator sexuell belästigt wurde.

Auf einem Kongress in Oaxaca de Juárez lernte sie James F. Kasting kennen. Zu ihm ging sie für zweieinhalb Jahre als Postdoc an die Pennsylvania State University, um sich dort zu habilitieren. Bei diesem Aufenthalt untersuchte Segura M-Zwergsterne und die Möglichkeit von Leben auf deren Planeten. Aus diesen Untersuchungen ging 2005 ihre Arbeit Biosignatures of planets similar to the Earth around M dwarfs hervor.

Danach begann Segura auf Einladung von Victoria Meadows einen zweiten Postdoc-Aufenthalt am California Institute of Technology (Caltech) in Pasadena, Kalifornien.[1] Dabei arbeitete sie mit dem NASA Astrobiology Institute zusammen.[3]

2006 ging Segura zurück nach Mexiko an das Institut für Nuklearwissenschaften der Nationalen Autonomen Universität von Mexiko.[1] Von 2011 bis 2013 war sie Präsidentin der Mexican Society of Astrobiology, einer Einrichtung, die dem NASA Astrobiology Institute und dem European Astrobiology Network angegliedert ist.[4]

Segura arbeitet als ein Typ-1-Forscher (nationaler Forscher) des Conacyt National System of Researchers an der Nationalen Autonomen Universität von Mexiko.[1][4][5]

Forschungsinteressen und Engagement

Seguras wissenschaftliches Hauptthema ist Bewohnbarkeit von Planeten, die um M-Zwergsterne kreisen. Ihre Studien zu Biosignaturen auf bewohnbaren Planeten um M-Zwergsterne eröffneten die Debatte zu diesem Thema neu. Sie dienten als Argument für astronomische Beobachtungsprogramme, die das Ziel haben, die chromosphärische Aktivität der M-Zwerge besser zu verstehen. Außerdem arbeitet sie an einem multidisziplinären Projekt zur Entstehung und Bedingungen des frühen Sonnensystems mit. Sie untersucht mögliche Energiequellen für die Erzeugung von fixiertem Stickstoff auf dem primitiven Mars und schlägt vulkanische Blitze als neue Quelle vor.

Segura interessierte sich von frühester Kindheit an für Vulkane, für das Weltall und das außerirdische Leben. Ihre Kindheit war geprägt von der Serie Unser Kosmos von Carl Sagan und dessen Schriften. Außerdem las sie sämtliche utopischen Romane aus der Bibliothek ihres Vaters. Ihre Eltern förderten ihre Leidenschaft und schenkten ihr populärwissenschaftliche Bücher zum Thema Weltall und außerirdisches Leben. In Mexiko gab es keine Studienrichtung Astrobiologie, deshalb entschloss sich Segura zunächst für ein Physikstudium, das sie später durch Astronomie und Biologie ergänzte.

Segura engagiert sich im Kampf um die Gleichberechtigung der Frau. Dabei kämpft sie speziell dafür, auch Frauen den Zugang zur Naturwissenschaft zu ermöglichen. Außerdem engagiert sie sich in der LGBT-Bewegung und für den Schutz der Frauen vor Vergewaltigung und sexueller Belästigung.[1]

Familie

Segura ist geschieden und hat mit ihrem Ex-Mann einen Sohn. Nach ihrer Scheidung begann sie mit einer Frau zusammen zu leben.[1]

Veröffentlichungen (Auswahl)

Bücher

Artikel

Literatur

  • Ketzalli Rosas: Antígona Segura, la astrobióloga mexicana que busca vida en otros mundos, Las Científicas LATAM, 2018, Biografien von lateinamerikanischen Wissenschaftlerinnen online
  • Antígona Segura: Tiempo de elegir sin miedo, Memorias de una astrobióloga, Autobiografie, Tagebücher, Editorial Piedra Bezoar, 2016 Download als PDF möglich

Einzelnachweise

  1. Antígona Segura bei distintaslatitudes.net. Abgerufen am 21. Oktober 2021.
  2. Polarizabilidad de mie en tres diferentes teorias de campo medio bei worldcat.org. Abgerufen am 21. Oktober 2021.
  3. Antigona Segura-Peralta bei astrobiology.nasa.gov. Abgerufen am 21. Oktober 2021.
  4. Antígona Segura Peralta bei mexico.campus-party.org. Abgerufen am 21. Oktober 2021.
  5. Dra. Antígona Segura Peralta bei fciencias.unam.mx. Abgerufen am 21. Oktober 2021.
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