Anselm Rose

Ausbildung

Rose, der als Kind und Jugendlicher Geigenunterricht erhielt,[3] studierte an der Universität Konstanz Rechts-, Wirtschafts- sowie Politikwissenschaft und erhielt dort sein Diplom in Verwaltungswissenschaft. Während seiner Studienzeit arbeitete er in der Verwaltung des Orchesters der Beethovenhalle Bonn sowie als Organisationsleiter der musikalischen Feierlichkeiten zum 175-jährigen Jubiläum der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.[4] 2004 studierte er ferner amerikanisches Kulturmanagement im Rahmen eines Eisenhower Fellowship in den Vereinigten Staaten.[5]

Berufliche Tätigkeiten

Von 1996 bis 2000 arbeitete er als kaufmännischer Leiter und alleinverantwortlicher Geschäftsführer der Bergischen Symphoniker.[4] In dieser Zeit betätigte er sich zudem als Sachverständiger für Orchestertarifrecht im Tarifausschuss des Deutschen Bühnenvereins.[6] Im Jahr 2000 folgte seine Anstellung als Geschäftsführender Direktor des Stuttgarter Kammerorchesters.[4] Geschäftsführender Intendant der Münchner Symphoniker wurde er 2002.[4] Er rief den Deutschen Orchestertag ins Leben, das Branchentreffen deutscher Orchestermanager (Intendanten, Direktoren oder Geschäftsführer) findet seit 2003 jährlich statt.[7]

Von 2005 bis 2014 wirkte er als Intendant der Dresdner Philharmonie.[8] Durch den Tod seines Vorgängers Olivier von Winterstein beriet er das Orchester seit Sommer 2004.[9][10] 2008 verlängerte die Stadt Dresden den Vertrag mit Rose bis Ende 2014.[11] Ab Sommer 2004[9] (Vertragsabschluss: Anfang 2005[12]) leitete Rafael Frühbeck de Burgos die Dresdner Philharmonie bis zum Ende der Spielzeit 2010/2011.[13] Der Musikwissenschaftler Dieter Härtwig lobte 2013 die Zusammenarbeit von Rafael Frühbeck de Burgos und Anselm Rose: Die Dresdner Philharmonie habe in dieser Zeit „durch Internationalität und Prominenz verpflichteter Gastdirigenten wie Solisten, aber auch durch eine gesteigerte, höchst erfolgreiche Tourneetätigkeit in vielen Musikzentren Europas, Amerikas und Asiens“ prägend gewirkt.[14] Anselm Rose trieb zudem von 2005 bis 2014 den Umbau des Kulturpalastes maßgeblich mit voran.[15]

Nachdem sich abzeichnete, dass Frühbecks Nachfolger Michael Sanderling und Anselm Rose eine „grundsätzlich andere Auffassung“ über die zukünftige Ausrichtung des Orchesters hatten, verzichtete Rose auf eine Vertragsverlängerung.[16] Im Anschluss arbeitete er als Kulturmanager, unter anderem für eine Unternehmensberatung aus Schwerin.[5]

Seit dem 1. April 2018 ist er alleiniger Geschäftsführer der Rundfunk Orchester und Chöre gGmbH Berlin, die als Trägergesellschaft für das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin, das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, den Rundfunkchor Berlin und den RIAS Kammerchor fungiert.[17]

Lehre

Anselm Rose lehrt seit 2007 Kultur-, Theater- und Orchestermanagement, unter anderem an der Landesmusikakademie Niedersachsen (Wolfenbüttel), der Dresden International University sowie der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main.[18]

Sonstiges

Das Nachrichtenmagazin Der Spiegel berichtete im Januar 2010, dass Rose beim Neujahrskonzert 2010 in Peking gegen den erklärten Willen der Orchestermusiker der Dresdner Philharmonie die Ode an die Rote Fahne anstimmen ließ.[19] Orchestervorstand Günther Naumann nannte entsprechende Darstellungen hingegen „eine Erfindung“.[20]

Einzelnachweise

  1. Deutscher Orchestertag GmbH. Neueintragung in das Handelsregister, Bekanntmachungen im Bundesanzeiger vom 11. Juni 2013.
  2. Kerstin Leiße: Chefdirigent und Intendant der Philharmonie haben Verträge unterschrieben. In: Dresdner Neueste Nachrichten, 21. Januar 2005.
  3. Ivette Wagner: Frühstück mit ... Philharmonie-Intendant Anselm Rose. Trockenes mit Musik. In: Sächsische Zeitung, 1. Dezember 2005.
  4. Kerstin Leiße: Anselm Rose soll neuer Philharmonie-Intendant werden. In: Dresdner Neueste Nachrichten, 3. Juni 2004.
  5. Biografische Angaben zu Rose in 15. Deutscher Orchestertag. 5. und 6. November 2017. Umweltforum Berlin Auferstehungskirche. In: deutscher-orchestertag.de. 20. Oktober 2017, abgerufen am 7. Februar 2020 (Programmbroschüre).
  6. Zur Person. In: Sächsische Zeitung vom 17. September 2004.
  7. Die Abendgage reicht nicht. Zum heutigen ersten Orchestertag: schrumpfende Kulturhaushalte. In: Thüringer Allgemeine vom 3. November 2003.
  8. Alexander Keuk: Hallelujah! Ein Abschied. Gewaltige Klangwelten im Philharmonie-Konzert – Abschied von Intendant Anselm Rose. In: Dresdner Neueste Nachrichten, 1. Dezember 2014.
  9. Philharmoniker ehren verstorbenen Intendanten. Saison-Auftakt mit Spanien-Tournee und Gedenkkonzert. In: Sächsische Zeitung, 25. August 2004.
  10. Bernd Klempnow: Dresdner Philharmonie. Kein Anlass zur Unruhe? Stadtverwaltung: Verträge für Intendant Rose und Chefdirigent Frühbeck sind bis Amtsantritt unterschrieben. In: Sächsische Zeitung, 10. September 2004.
  11. Anselm Rose bleibt Philharmonie-Intendant. In: Sächsische Zeitung vom 25. Oktober 2008.
  12. Frühbeck de Burgos unterschrieb Vertrag für Dresden. In: Berliner Morgenpost, 25. Januar 2005.
  13. Bernd Klempnow: Ein Kapellmeister von Gnaden. In: Sächsische Zeitung, 12. Juni 2014.
  14. Dieter Härtwig: Ein Spanier in Dresden. Erfahrung und Weltläufigkeit: Rafael Frühbeck de Burgos, sieben Jahre Chefdirigent der Philharmonie, wird 80. In: Dresdner Neueste Nachrichten, 14. September 2013.
  15. Bernd Klempnow: Selbst ist der Dresdner. In: Sächsische Zeitung, 21. April 2017.
  16. Martin Morgenstern: „Bemüht euch!“ In: Musik in Dresden. 20. Dezember 2014, abgerufen am 9. Februar 2016.
  17. Frederik Hanssen: Das Vier-Gefühl. Die Berliner Rundfunkorchester und -chöre GmbH wird 25. Ihr Leiter Anselm Rose plädiert für noch mehr Publikumsnähe. In: Der Tagesspiegel, 30. September 2019.
  18. Anselm Rose wird neuer Geschäftsführer der Rundfunk Orchester und Chöre GmbH Berlin. In: Neue Musikzeitung. 19. März 2018, abgerufen am 7. Februar 2020.
  19. Anselm Rose. In: Der Spiegel. Nr. 2, 2010 (online 11. Januar 2010).
  20. Bernd Klempnow: Dresdner Stress mit der Ode an die rote Fahne. Dresdens Philharmoniker sind auf Peking-Tour. Da sorgt ein altes Volkslied für Verwirrung – in der Heimat. In: Sächsische Zeitung vom 30. Dezember 2009.
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