Anne Marie Jehle

Biografie

Anne Marie Jehle widmete sich ab 1965 ausschließlich der Kunst. Ende der 1960er Jahre knüpfte sie Kontakte zur internationalen Kunstszene, zur Fluxus-Bewegung und den Nouveaux Réalistes. Zu Lebzeiten hatte sie zahlreiche Ausstellungen.

Nach einem Aufenthalt in den USA in den Jahren 1989 bis 1993 brach ihr künstlerisches Schaffen ab. Ab 1993 lebte sie in Liechtenstein, sie verstarb dort am 19. November 2000.[1]

Werk

Bei den Arbeiten von Anne Marie Jehle kommen verschiedene Materialien und Medien zum Einsatz. In unterschiedlichen malerischen oder grafischen Techniken, in Objekten oder Installationen geht es der Künstlerin niemals um die Oberfläche oder die reine Form, sondern um Aussage und Inhalt. Ihre Bildsprache ist dialektisch und assoziativ, ihr Werk setzt sich ethisch und kritisch mit Gesellschaft, Wirtschaft, den Phänomenen der Macht, der Geschlechter, mit religiösen und kirchlichen Strukturen ebenso wie mit Alltagsphänomenen auseinander. Es thematisiert dabei Fragen der geschlechtsspezifischen Rollenbilder in der Gesellschaft und im Kunstbetrieb.

Einzelne Ausstellungen und Beteiligungen zeugen ab den 1960er Jahren von einer internationalen Ausrichtung und Vernetzung. Größere Erfolge und umfassende Würdigungen in Ausstellungen blieben ihr zu Lebzeiten versagt. Ihr Werk wird heute in der „Anne Marie Jehle Stiftung“ in Vaduz (Liechtenstein) archiviert, wissenschaftlich aufgearbeitet und fallweise ausgestellt. Im künstlerischen Nachlass befinden sich Objekte, Malereien, Grafiken, Zeichnungen, Scherenschnitte, Collagen, Monotypien, Polaroidarbeiten, Fotografien, Rauminszenierungen.[2][3]

Rezeption

Das Frauenmuseum Hittisau widmete ihr 2013/2014 eine mehrmonatige Ausstellung[4] und im Palais Liechtenstein in Feldkirch gab es im Jahr 2009 ihr zu Ehren eine einmonatige retrospektive Ausstellung.[5]

Einzelnachweise

  1. Dagmar Streckel: A.M.Jehle. Annemarie Jehle Stiftung Vaduz (Hg.). Bucher Verlag, Hohenems 2007 ISBN 978-3-902525-87-1, S. 206.
  2. Dagmar Streckel: A.M.Jehle. Annemarie Jehle Stiftung Vaduz (Hg.). Bucher Verlag, Hohenems 2007 ISBN 978-3-902525-87-1, S. 206.
  3. Fink, Susanne, Kunst in Vorarlberg 1945 – 2005, Vorarlberger Landesmuseum und Kunsthaus Bregenz (Hg.)Bucher Verlag Hohenems 2006, ISBN 3-902525-36-3, S. 159.
  4. Frauenmuseum Hittisau: Ich bin daheim. Die Künstlerin A.M. Jehle (1937–2000). (Memento des Originals vom 23. Oktober 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.frauenmuseum.at Abgerufen am 23. Oktober 2016.
  5. Kunst Palais Liechtenstein: Anne Marie Jehle; abgerufen am 23. Oktober 2016.
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