Anne Leppin

Leben

Anne Leppin wuchs in West-Berlin auf und machte 1987 ihr Abitur. Von 1988 bis 1990 absolvierte sie bei der Interopa Film eine Ausbildung im Bereich Synchron- und Tonschnitt. Ab 1991 studierte sie Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation an der Hochschule der Künste Berlin mit dem Schwerpunkt Audiovisuelle Kommunikation. Sie schloss 1996 ihr Studium mit Diplom ab.[1]

Karriere als Produzentin und Herstellungsleiterin

Schon während ihres Studiums war Anne Leppin als Aufnahmeleiterin und Produktionsleiterin für verschiedene Filme tätig, z. B. Kondom des Grauens. 1998 gründete sie zusammen mit Sigrid Hoerner und Martin Walz die Moneypenny Filmproduktion,[2] die sich vor allem auf Kinofilme von damaligen Nachwuchstalenten wie Eoin Moore oder Hannes Stöhr spezialisierte. 2001 gewannen Leppin, Hoerner und Walz den Produzentenpreis der Cologne Conference.[3]

Leppin blieb Gesellschafterin und Geschäftsführerin der Moneypenny Filmproduktion bis Ende 2010 und realisierte in dieser Zeit als Produzentin oder Herstellungsleiterin unter anderem die Filme Sonnenallee (Regie: Leander Haußmann), One Day in Europe (Regie: Hannes Stöhr), Im Schwitzkasten (Regie: Eoin Moore), Hilde (Regie: Kai Wessel) und Wer wenn nicht wir (Regie: Andres Veiel).

Geschäftsführung der Deutschen Filmakademie

Anfang 2011 übernahm Anne Leppin die Geschäftsführung der Deutschen Filmakademie, zunächst zusammen mit Alfred Holighaus.[4] Nachdem Holighaus ab Juli 2015 zur Spitzenorganisation der Filmwirtschaft (SPIO) wechselte,[5] führte Leppin die Geschäfte der Akademie alleine weiter.[6] Mit dem Antritt von Maria Köpf als Ko-Geschäftsführerin ab April 2019 gehört Leppin wieder einem Führungs-Duo an.[7]

In ihrer Amtszeit als Geschäftsführerin brachte Leppin etliche neue Projekte und Initiativen der Deutschen Filmakademie mit auf den Weg. Das 2011 begonnene Projekt Lola at Berlinale zeigt im Rahmen der Berlinale alle zum Deutschen Filmpreis vorausgewählten Spiel-, Dokumentar- und Kinderfilme.[8] In der ebenfalls 2011 begonnenen Reihe Mein Film stellen prominente Persönlichkeiten, die nicht aus der Filmbranche stammen, den Mitgliedern der Akademie ihren Lieblingsfilm vor.[9] Seit 2012 veranstaltet die Akademie mit dem Lola-Festival und der begleitenden Gesprächsreihe Lola-Visionen ein öffentliches Forum für die nominierten Filme und Filmemacher des Deutschen Filmpreises.[10]

Auch die Bildungsangebote und das gesellschaftspolitische Engagement der Akademie wurden in Leppins Amtszeit ausgebaut. So startete die Akademie 2011 zusammen mit der Bundeszentrale für politische Bildung das Projekt Klassiker sehen – Filme verstehen, welches bundesweit an Schulen Filmgeschichte vermittelt.[11] 2015 entstand die Reihe Kino für Geflüchtete,[12] und 2016 folgte das Projekt Mix it, bei dem Jugendliche mit und ohne Flucht-Hintergrund eine Woche lang zusammen Kurzfilme erstellen.[13]

Leppin setzte sich zudem dafür ein, dass die Deutsche Filmakademie 2018 zusammen mit weiteren Berufs- und Branchenverbänden die Themis-Vertrauensstelle gegen sexuelle Belästigung und Gewalt gründete,[14] welche Betroffenen aus der Kultur- und Medienbranche eine Anlaufstelle mit juristischer und psychologischer Beratung bietet.[15]

Weitere Engagements

Teils als Folge ihrer Arbeit als Geschäftsführerin der Deutschen Filmakademie wirkt Anne Leppin in Gremien diverser weiterer Institutionen mit, unter anderem im Verwaltungsrat der Filmförderungsanstalt,[16] im Stiftungsrat der Deutschen Kinemathek, im Filmbeirat des Goethe-Instituts,[17] im Kuratorium des Fördervereins des deutschen Kinderfilms[18] und im Aufsichtsrat der Kulturveranstaltungen des Bundes in Berlin (KBB).[19] Sie ist als Vertreterin der Deutschen Filmakademie außerdem institutionelles Mitglied der Spitzenorganisation der Filmwirtschaft (SPIO) und der Europäischen Filmakademie.[20]

Filmografie (Auswahl)

Produktion

Herstellungsleitung

Einzelnachweise

  1. Anne Leppin bei filmportal.de
  2. Presseheft zu »Pigs Will Fly«. (PDF) Arne Höhne, S. 13, abgerufen am 20. Februar 2019.
  3. Cologne Conference – Preisträger 2001. Film Festival Cologne, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 5. August 2018; abgerufen am 20. Februar 2019.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/filmfestival.cologne
  4. Produzentin Anne Leppin in der Geschäftsführung der Deutschen Filmakademie. Filmportal, 7. Oktober 2010, abgerufen am 29. Januar 2019.
  5. Marc Mensch: Alfred Holighaus verlässt die Deutsche Filmakademie. Blickpunkt:Film, 16. März 2015, abgerufen am 20. Februar 2019.
  6. Für eine kurze Zeit, von Januar bis April 2016, war Jan Rickers Ko-Geschäftsführer: Anne Leppin übernimmt alleinige Geschäftsführung der Deutschen Filmakademie. Blickpunkt:Film, 2. Mai 2016, abgerufen am 20. Februar 2019.
  7. Jochen Müller: Maria Köpf wird Ko-Geschäftsführerin der Deutschen Filmakademie. Blickpunkt:Film, 20. September 2018, abgerufen am 2. Februar 2019.
  8. Deutsche Filmakademie präsentiert neue Vorstandsmitglieder und startet Lola@Berlinale. Filmportal, 14. Februar 2011, abgerufen am 29. Januar 2019.
  9. Mein Film. Deutsche Filmakademie, abgerufen am 29. Januar 2019.
  10. Das Festival zum Filmpreis. Berliner-Filmfestivals.de, 6. April 2012, abgerufen am 20. Februar 2019.
  11. Klassiker sehen – Filme verstehen. Deutsche Filmakademie, abgerufen am 21. Februar 2019.
  12. Kino für Geflüchtete. Deutsche Filmakademie, abgerufen am 29. Januar 2019.
  13. Mix It: Premiere der Kurzfilme in Berlin. Deutsche Filmakademie, 10. Oktober 2018, abgerufen am 29. Januar 2019.
  14. Pressemitteilung. (PDF) Deutsche Filmakademie, 15. Februar 2018, abgerufen am 20. Februar 2019.
  15. Pressemitteilung. Themis-Vertrauensstelle gegen sexuelle Belästigung und Gewalt, 1. Oktober 2018, abgerufen am 20. Februar 2019.
  16. Verwaltungsrat der Filmförderungsanstalt
  17. Gremien des Goethe-Institut
  18. Kuratorium des Fördervereins des deutschen Kinderfilms
  19. Aufsichtsrat der Kulturveranstaltungen des Bundes in Berlin (KBB)
  20. Mitglieder der Europäischen Filmakademie
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