Anna von Österreich-Tirol
Erzherzogin Anna von Österreich-Tirol (* 4. Oktober 1585 in Tirol; † 15. Dezember 1618 in Wien) war die Gemahlin von Kaiser Matthias und somit Kaiserin des Heiligen Römischen Reichs von 1612 bis 1618.
Leben
Sie war die Tochter von Erzherzog Ferdinand II. von Tirol und dessen zweiter Frau Anna Caterina von Gonzaga. 1611 wurde sie mit dem späteren Kaiser Matthias verheiratet. Am 26. Juni 1612 wurde Anna von Tirol als erste frühneuzeitliche Kaiserin des Heiligen Römischen Reiches in Frankfurt am Main öffentlich zur Kaiserin gekrönt.[1] Wie auch ihre Schwestern und ihre Mutter war Anna von außergewöhnlicher Frömmigkeit. Gegenstände, die ihren persönlichen Andachtsübungen dienten, findet man heute in der Geistlichen Schatzkammer in der Wiener Hofburg. Sie starb kinderlos nur 3 Monate vor ihrem Ehemann.
Kaiserin Anna legte in ihrem Testament fest, dass in Wien ein Kapuzinerkloster samt Gruft für sie und ihren Mann Kaiser Matthias errichtet werden sollte. Diese Gruft ist die auch heute noch erhaltene Kapuzinergruft, in deren Gründergruft sie in einem Sarkophag an der Seite ihres Mannes ihre letzte Ruhe gefunden hat. Kaiserin Anna gehört zu jenen 41 Personen, die eine „Getrennte Bestattung“ mit Aufteilung ihres Körpers auf alle drei traditionellen Wiener Begräbnisstätten der Habsburger (Kaisergruft, Herzgruft, Herzogsgruft) erhielten.
Literatur
- Constantin von Wurzbach: Habsburg, Anna von Tirol. Nr. 28. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 6. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1860, S. 152 (Digitalisat).
Weblinks
Einzelnachweise
- Katrin Keller: Es lebe die Kaiserin – Frankfurt am Main, Juni 1612. In: Blog "Kaiserin und Reich. Zeremoniell, Medien und Herrschaft 1550 bis 1740/45". Katrin Keller, Österreichische Akademie der Wissenschaften, 13. Juni 2016, abgerufen am 25. Januar 2024.
Vorgängerin | Amt | Nachfolgerin |
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Maria von Spanien (1528–1603) | römisch-deutsche Kaiserin 1612 bis 1618 | Eleonora Gonzaga |