Anna Skryleva
Anna Skryleva (russisch Анна Скрылёва;[1] * 1975 in Moskau) ist eine russischstämmige Pianistin, Dirigentin und Komponistin[2][3][4][5] Seit 1999 lebt und arbeitet sie in Deutschland. Zwischen 2013 und 2015 war sie als stellvertretende Generalmusikdirektorin und 1. Kapellmeisterin im Leitungsteam des Staatstheaters Darmstadt tätig.[6] Seit dem 1. August 2019 ist Anna Skryleva Generalmusikdirektorin am Theater Magdeburg.[7][8]
Leben und Karriere
Anna Skryleva erhielt mit fünf Jahren den ersten Klavierunterricht, mit acht Jahren schrieb sie erste Kompositionen. Im Alter von 10 Jahren wurde sie in eine Kompositionsklasse des Tschaikowsky Konservatorium aufgenommen, wo sie auch zur Pianistin und Kammermusikerin ausgebildet wurde.
Ab 1999 studierte sie in Berlin an der Universität der Künste und nahm Dirigierunterricht beim Professor Lutz Herbig in Düsseldorf.[9] In den Jahren 2002 und 2003 war sie an der Hochschule für Musik in Karlsruhe bei Alicja Mounk als musikalische Assistentin im Bereich Musiktheater tätig. An der Kölner Oper war Skryleva mit Jeffrey Tate und Markus Stenz an den Wiederaufnahmen von Wagners „Ring des Nibelungen“ beteiligt. Von 2007 bis 2012 hat Skryleva an der Staatsoper Hamburg unter Leitung von Generalmusikdirektorin und Intendantin Simone Young an zahlreichen Opernproduktionen mitgewirkt und mit den Hamburger Philharmonikern Repertoire-Aufführungen der Oper übernommen.
2012 trat sie ihr Amt als stellvertretende Generalmusikdirektorin und 1. Kapellmeisterin am Landestheater Schleswig-Holstein an.[10] Mit Beginn der Spielzeit 2013/14 wurde sie in der gleichen Position ans Staatstheater Darmstadt engagiert.
Skrylevas erste Darmstädter Premiere am 15. März 2014 war Verdis Otello.[11]
Ende November Anfang Dezember 2015 wurde Anna Skryleva eingeladen, an der Oper Dallas, USA am ersten internationalen Institut für Dirigentinnen teilzunehmen.[12][13][14]
Seit dem 1. August 2019 ist Anna Skryleva Generalmusikdirektorin am Theater Magdeburg.[15] 2019 zeichnete die Deutsche Orchester Stiftung Anna Skryleva mit der Magdeburgischen Philharmonie für die Erweiterung des gängigen Orchesterrepertoires mit dem Sonderpreis "Innovatives Orchester" aus.[16][17] Ihre Entdeckung[18] des deutsch-jüdischen Komponisten Eugen Engel und seiner Oper "Grete Minde" sorgte im Februar 2022 für einen internationalen Erfolg.[19][20][21][22][23][24][25][26][27][28]
Im März 2014 hat Anna Skryleva eine Friedensinitiative „Classic for Peace“ ins Leben gerufen.[29] Die Initiative wendet sich vor allem an Künstler aller Sparten, die sich für eine Welt ohne Hass und Aggression einsetzen; an Künstler, die gemeinsame Projekte realisieren möchten, über alle vermeintlich trennenden Grenzen hinweg. Im August 2015 brachten Anna Skryleva und „Classic for Peace“ hochbegabte junge Musiker aus der Ukraine und Russland nach Deutschland, die im Rahmen des Internationalen Musikalischen Jugendaustausches 2015 einen multikulturellen Dialog führen.[30][31][32]
Weblinks
Einzelnachweise
- http://life-in-magazine.com/2019/06/24/con-amore/(russisch)@1@2Vorlage:Toter+Link/life-in-magazine.com+(Seite+nicht+mehr+abrufbar,+festgestellt+im+Juni+2023.+Suche+in+Webarchiven) Datei:Pictogram+voting+info.svg Info:+Der+Link+wurde+automatisch+als+defekt+markiert.+Bitte+prüfe+den+Link+gemäß+Anleitung+und+entferne+dann+diesen+Hinweis.
- Skryleva, Anna (* 1975) – Musikkoffer Sachsen-Anhalt. Abgerufen am 20. März 2022 (deutsch).
- Interview Anna Skryleva | Jetzt lesen auf concerti.de. In: concerti.de. 25. Februar 2021, abgerufen am 20. März 2022 (englisch).
- Markus Lücker: Frauen in der Hochkultur: Dirigentinnen, bildet Banden! In: tagesspiegel.de. 27. Oktober 2018, abgerufen am 31. Januar 2024.
- Andreas Bomba Frankfurter Neue Presse "ich bin nicht nur Musikerin, ich bin auch Mensch"Archivierte Kopie (Memento vom 16. Juli 2014 im Webarchiv archive.today)
- "Staatstheater Darmstadt" (Memento vom 22. Dezember 2015 im Internet Archive)
- https://www.theater-magdeburg.de/ensemble/philharmonie/anna-skryleva/
- Skryleva übernimmt musikalische Leitung. In: volksstimme.de. 13. September 2018, abgerufen am 18. Februar 2024.
- PM - Theater Magdeburg: Anna Skryleva wird GMD am Theater Magdeburg | nmz - neue musikzeitung. In: nmz.de. 13. September 2018, abgerufen am 16. März 2024.
- Archivierte Kopie (Memento des vom 17. September 2018 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Bernhard Uske, Unerhörte Ballungen, Frankfurter Rundschau, 17. März 2014
- "The Dallas Opera/Institute fur Women Conductors" (Memento vom 22. Dezember 2015 im Internet Archive)
- "First ever training institute female opera conductors premieres Dallas", keranews.org
- "The Women Conductors Speak" (Memento des vom 18. Dezember 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. theaterjones
- dpa-infocom GmbH: Musik am Theater Magdeburg wird weiblicher. In: welt.de. 9. Mai 2019, abgerufen am 27. Januar 2024.
- 2019 - Deutsche Orchester Stiftung. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 25. September 2020; abgerufen am 20. März 2022. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Innovationspreis für Württembergische Philharmonie. 15. Oktober 2019, abgerufen am 20. März 2022 (deutsch).
- Thomas Schmoll: Wiederentdeckung des Komponisten Eugen Engel: »Dieser Mann hat sich nicht um sein Leben bemüht, sondern um seine Oper«. In: Der Spiegel. 13. Februar 2022, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 20. März 2022]).
- Michael Cabanatuan: A Holocaust victim’s opera sat in a San Francisco trunk for decades. Its discovery is correcting ‘horrors of the past’. 25. März 2022, abgerufen am 27. März 2022 (amerikanisches Englisch).
- Bayerischer Rundfunk: Kritik – Eugen Engels "Grete Minde" in Magdeburg: Uraufführung nach 90 Jahren | BR-Klassik. 14. Februar 2022, abgerufen am 20. März 2022.
- Hannah Schmidt: Eugen Engel: Ein Gespenst der Musikgeschichte. In: Die Zeit. 11. Februar 2022, abgerufen am 20. März 2022.
- Manuel Brug: Uraufführung: „Grete Minde“ des Holocaust-Opfers Eugen Engel. In: DIE WELT. 15. Februar 2022 (welt.de [abgerufen am 20. März 2022]).
- Clemens Haustein: Komponist Eugen Engel: Unerhörte Liebe zu Deutschland. In: FAZ.NET. ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 20. März 2022]).
- Udo Badelt: Eine Stimme aus den Tiefen der Zeit. In: Der Tagesspiegel Online. 16. Februar 2022, ISSN 1865-2263 (tagesspiegel.de [abgerufen am 20. März 2022]).
- Un opéra achevé à Berlin en 1933, retrouvé à San Francisco en 2006, vient d'être créé à Magdebourg. In: Diapason. 18. Februar 2022, abgerufen am 20. März 2022 (französisch).
- Letters: Rediscovered opera’s origins in a novel by Germany’s Charles Dickens | Letter. 18. Februar 2022, abgerufen am 20. März 2022 (englisch).
- In scena dopo 90 anni l’opera scritta da un ebreo ucciso dai nazisti. In: Tag43.it. 15. Februar 2022, abgerufen am 20. März 2022 (italienisch).
- Vsak dan prvi - 24ur.com. Abgerufen am 20. März 2022.
- „Classic for Peace“ CLASSIC FOR PEACE
- Konzert: Classic for Peace (Memento vom 4. August 2015 im Webarchiv archive.today)
- Die Dirigentin Anna Skryleva setzt sich für Begegnung von Nachwuchs-Musiker aus der Ukraine und Russland ein, (Memento des vom 4. März 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Wiesbadener Tagblatt, 17. Juni 2015
- "Orchester CLASSIC FOR PEACE spielt für Frieden in Ukraine", (Memento vom 13. März 2016 im Internet Archive) hessenschau