Anna Kaleri
Biografie
Anna Kaleri wurde 1974 im Ostharz geboren. Nach der Wende beendete sie eine Ausbildung und holte in Berlin das Abitur nach. Im Anschluss wurde sie am Deutschen Literaturinstitut Leipzig aufgenommen, wo sie von 1996 bis 2002 mit Unterbrechung durch einen zweijährigen Schweizaufenthalt studierte. Nach dem Diplom der Universität Leipzig 2002 Arbeit als freie Autorin und Journalistin u. a. für die Leipziger Volkszeitung, Deutschlandfunk, MDR Kultur und Tagesspiegel. Von 2008 bis 2015 leitete sie die Prosawerkstatt Leipzig. Anna Kaleri veröffentlichte in zahlreichen Zeitschriften und Anthologien. Nach ihrem Debüt mit spielerischen Prosaminiaturen, "Es gibt diesen Mann" (2003), folgte der erste Roman, "Hochleben" (2006), eine autobiografisch geprägte ironische Auseinandersetzung mit Ereignissen um 1989. Im Roman "Der Himmel ist ein Fluss" (2012) empfindet sie das Leben ihrer masurischen Großmutter nach, die sie nicht kennen konnte, weil sie 1945 erschossen wurde.[1] Anna Kaleri lebt mit ihrer Familie in Leipzig.
Werk
- Es gibt diesen Mann. Prosaminiaturen. Luchterhand Literaturverlag, 2003, ISBN 3-630-87152-6.[2][3][4]
- Es gibt diesen Mann. E-Book. Lindenau Verlag, 2012, ISBN 978-3-9815447-0-1.
- Hochleben. Roman. Mitteldeutscher Verlag, 2006, ISBN 3-89812-387-1.
- Der Himmel ist ein Fluss. Roman. Graf Verlag, 2012, ISBN 978-3-86220-032-0.[5]
- Masurisches Tagebuch – Spurensuche zum Roman "Der Himmel ist ein Fluss". E-Book. Lindenau Verlag, 2012, ISBN 978-3-9815447-2-5.
Gesellschaftliches Engagement
In Reaktion auf die fremdenfeindlichen Vorfälle in Sachsen rief Kaleri die Initiative "Literatur statt Brandsätze" ins Leben, der sich 60 Autoren und Autorinnen aus Sachsen anschlossen. Nach Ende der ehrenamtlichen Lesungen gründete sie mit anderen Kulturschaffenden "Lauter Leise e.V. Kunst und Demokratie in Sachsen" und leitet den Verein seitdem. Lauter Leise e.V. hat sich zum Ziel gesetzt, über Kunstaktionen und konstruktive Ausdrucksformen Demokratie und Weltoffenheit in Sachsen zu stärken.[6] Der Verein organisiert im Verbund mit sächsischen Kulturschaffenden jährlich rund 30 kulturelle Aktionen an Schulen und im öffentlichen Raum.[7] Er wurde 2016 mit dem Preis "Aktiv für Demokratie und Toleranz" der Bundeszentrale für Politische Bildung und 2018 mit dem Sächsischen Demokratiepreis ausgezeichnet.[8]
Preise / Stipendien
- 1997 Weddinger Literaturpreis
- 2003 Wiepersdorf – Stipendium der Sächsischen Kulturstiftung
- 2004 Grenzgängerstipendium der Robert-Bosch-Stiftung
- 2004 Hörspielstipendium des Deutschen Literaturfonds
- 2007 Arbeitsstipendium der Sächsischen Kulturstiftung
- 2010 Aufenthaltsstipendium Studios International Höfgen
- 2017 Förderpreis zum Lessing-Preis des Freistaates Sachsen
Weblinks
Einzelnachweise
- Andreas Platthaus: Masurisches Schicksal. Rezension. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 28. Februar 2013.
- Bettina Hesse: Zartes und Krasses. Rezension. In: Deutschlandradio Kultur. 26. Januar 2004.
- Andrea Roedig: Der Kopf vom Wurm. Rezension. In: Der Freitag. 13. Februar 2004.
- Werner Jung: Männerflut. Rezension. In: Frankfurter Rundschau. 7. Juli 2004.
- Janina Fleischer: Berauschend, tragisch, groß. (Memento vom 20. Dezember 2013 im Internet Archive) Rezension. In: Leipziger Volkszeitung. 26. Oktober 2012.
- Karoline Knappe: Mit Kultur verbinden statt spalten Radiobeitrag in der Sendung Länderreport Deutschlandfunk. 26. April 2017.
- http://www.lauter-leise.de/ 21. November 2018.
- http://www.demokratiepreis-sachsen.de/ 9. November 2018.