Anna Bernard

Anna Bernard (* 15. Juli 1865 in Breslau; † 27. August 1938 in Bad Kudowa, Landkreis Glatz, Provinz Niederschlesien) war eine deutsche Heimatschriftstellerin.

Grabplatte auf dem Friedhof von Tscherbeney

Leben

Anna Bernard, geborene Scheer, verbrachte ihre Kindheit in Neisse. Ihr Vater war Holzbildhauer. Nach dem Abschluss der Volksschule erlernte sie das Schneiderinnenhandwerk. Nach einigen Jahren in unterschiedlichen Dienstverhältnissen machte sie sich als Schneidermeisterin in Neisse selbständig. Bereits in dieser Zeit veröffentlichte sie unter ihrem Geburtsnamen kleinere Arbeiten in Zeitungen und Zeitschriften.

1904 heiratete Anna Scheer den Schneidermeister Robert Bernard aus Bad Kudowa. Das Paar lebte zunächst in Neisse und zog 1908 nach Bad Kudowa. Hier widmete sich Anna Bernard überwiegend der Schriftstellerei und verfasste ihre bedeutendsten Arbeiten. Den Stoff zu den meisten ihrer Werke entnahm sie den geschichtlichen Geschehnissen ihrer Wahlheimat, der Grafschaft Glatz. Sie starb am 27. August 1938 in Bad Kudowa. Ihr Leichnam wurde auf dem Friedhof der Bartholomäus-Pfarrkirche in Tscherbeney beigesetzt, wo das Grabmal noch erhalten ist.[1]

Werke

  • Die Seinigen nahmen ihn nicht auf, Neisse, 1913
  • Andreas Faulhabers Tod, Mittelwalde, 1922
  • Am Landestor, Verlag Herder in Freiburg im Breisgau, 1925 (preisgekrönt)
  • Tränende Herzen, Erzählungen, Habelschwerdt, 1926
  • Der Mönch von Capistrano, Breslau, 1927
  • Die Töchter der Soldatenstadt, Roman, Hildesheim, 2005
  • Joseph Ernst Bergmann, Roman, erstmals erschienen 2016, ISBN 978-3-7418-4532-1
  • Im Zeichen des Saturn, Schauspiel, Uraufführung 1925
  • Liebe Vergangenheit
  • Frau Olgas Sohn, Roman
  • Der Hagestolz, Erzählung
  • Was mein einst war, Erinnerungen

Daneben verfasste sie zahlreiche lyrische und Gelegenheitsgedichte, Ortsbeschreibungen, Erzählungen, kulturgeschichtliche Skizzen und Anderes.

Literatur

  • Karl Schindler: Das Leben der Anna Bernard. Leimen/Heidelberg 1969
  • Marx Verlag (Hrsg.): Anna Bernard. Zum Gedenken an ihren 130. Geburtstag. Leimen/Heidelberg 1995
  • Rückblicke und Erinnerungen der Brüder Robert und Josef Bernard aus Bad Kudowa. PC-Bearbeitung nach handschriftlichen Manuskripten. Stolberg 2000

Einzelnachweise

  1. Grabstein mit Inschrift
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