Angelo Quaglio I
Michel Angelo Quaglio (* 13. August 1778 in München; † 2. April 1815 ebenda) war ein deutscher Zeichner, Maler, Grafiker und Lithograf. Für das Münchner Isartortheater wirkte er als Bühnenmaler.
Leben
Quaglio, Spross der italienisch-deutschen Künstlerfamilie Quaglio, ältester Sohn von Giuseppe Quaglio, Bruder von Domenico II und Simon Quaglio, Onkel des Angelo II[1] und Julius Quaglio, erhielt ersten Unterricht im väterlichen Hause, malte dann Landschaften in Ruysdaels Manier, klassizistisch inspirierte Architekturbilder und Theaterdekorationen für das Isartortheater (insbesondere zum „Donauweibchen“ und zu den „Kreuzfahrern“). Er bereiste Italien, so auch Rom, wo er eine Innenansicht des Petersdoms entwarf. Seine Arbeiten wurden wegen ihrer perspektivischen Wirkung gerühmt. Quaglio wurde vom Hof des bayerischen Kurfürsten Karl Theodor engagiert[2] und machte Bekanntschaft mit dem Kölner Sammler, Kunst- und Architekturhistoriker Sulpiz Boisserée, in dessen Auftrag er unter anderem eine Ansicht des Kölner Domes zeichnete. Diese und weitere Zeichnungen flossen als Vorlagen in das ab 1822 herausgegebene Tafelwerk Ansichten, Risse und einzelne Theile des Doms von Köln ein.
Literatur
- Quaglio, Angelo. In: Georg Kaspar Nagler: Neues allgemeines Künstler-Lexicon. München 1842, Band 12, S. 139 (Google Books).
- Quaglio (Quaglia, Qualio, Qualia), Angelo I (Michel A.). In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 27: Piermaria–Ramsdell. E. A. Seemann, Leipzig 1933, S. 491 (biblos.pk.edu.pl).
- Hans Gaul: Die Künstlerfamilie Quaglio. Eine Genealogie. In: Blätter des Bayerischen Landesvereins für Familienkunde, 61, 1998, S. 61–74.
- Peter Prange: Quaglio. In: Neue Deutsche Biographie 21 (2003), S. 30.
Weblinks
- Angelo Quaglio (I), Datenblatt im Portal rkd.nl (Rijksbureau voor Kunsthistorische Documentatie)
Einzelnachweise
- Edith Ibscher: Theaterateliers des deutschen Sprachraums im 19. und 20. Jahrhundert. Dissertation Universität Köln 1969, Frankfurt am Main 1972, S. 226, Fußnote 156
- Werner Ebnet: Sie haben in München gelebt. Biografien aus acht Jahrhunderten. Allitera Verlag, München 2016, ISBN 978-3-86906-744-5, S. 470 (Google Books)