Andreas Schicker

Andreas Schicker (* 6. Juli 1986 in Bruck an der Mur) ist ein ehemaliger österreichischer Fußballspieler und heutiger Manager. Er arbeitet seit dem 1. Mai 2020 als Sportgeschäftsführer des österreichischen Bundesligisten SK Sturm Graz.

Andreas Schicker
Andreas Schicker (2023)
Personalia
Geburtstag 6. Juli 1986
Geburtsort Bruck an der Mur, Österreich
Größe 178 cm
Position Mittelfeldspieler, Außenverteidiger
Junioren
Jahre Station
1994–1998 SV Oberaich
1998–1999 SC Bruck/Mur
1999–2001 Kapfenberger SV
2001–2003 FK Austria Wien
Herren
Jahre Station Spiele (Tore)1
2003–2007 FK Austria Wien 11 (0)
2003–2007 FK Austria Wien II 28 (0)
2004–2006  SV Ried (Leihe) 67 (0)
2007–2008 ASK Schwadorf 20 (0)
2008–2010 FC Admira Wacker Mödling 55 (2)
2010–2012 SC Wiener Neustadt 66 (0)
2012–2014 SV Ried 53 (1)
2014–2015 SV Horn 0 (0)
2015–2017 SC Wiener Neustadt II
2016–2017 SC Wiener Neustadt 43 (0)
2017–? SC Bruck/Mur 32 (4)
Nationalmannschaft
Jahre Auswahl Spiele (Tore)
Österreich U-17
Österreich U-19
2005–2008 Österreich U-21 17 (0)
Stationen als Trainer
Jahre Station
2015–2017 SC Wiener Neustadt (Co-Trainer)
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.

Leben und Karriere

Beginn und Höhepunkt

Schicker begann seine fußballerische Laufbahn beim SV Oberaich, bis er über Kapfenberg in den Nachwuchs von FK Austria Wien wechselte. In der Saison 2003/04 absolvierte er sein erstes Profi-Spiel in der Österreichischen Bundesliga gegen den Grazer AK, wo er 20 Minuten zum Einsatz kam.

Im Sommer 2004 wechselte er leihweise zur SV Ried und absolvierte dort fast alle Spiele, ehe er im Juni 2006 zurück zu Austria Wien wechselte. Bis zur Winterpause brachte er es auf sieben Spiele in der Bundesliga und zwei Einsätze für die Amateure. In der Saison 2007/08 spielte Schicker beim ASK Schwadorf. Nach der Fusion mit der Admira war er beim FC Admira Wacker Mödling unter Vertrag. Nach zwei Spielzeiten in der zweiten Liga wechselte er im Sommer 2010 in die Bundesliga zum FC Magna Wiener Neustadt.[1]

Nach zwei Jahren und 66 Ligaeinsätzen wechselte er zum SV Ried zurück, wo er einen Vertrag bis 2014 unterschrieb.[2] Zu Saisonende 2013/2014 verließ Schicker die Rieder in Richtung SV Horn. Beim Zweitligisten kam er allerdings in keinem offiziellen Spiel zum Einsatz und laborierte von Beginn an an einem Kreuzbandriss.

Unfall und Rückkehr in den Profifußball

Am 23. November 2014 erlitt er in seiner Heimat Bruck an der Mur bei einem pyrotechnischen Unfall mit einem Knallkörper schwere Verletzungen an beiden Händen, infolge derer die linke Hand amputiert werden musste.[3] Sein Begleiter erlitt dabei leichte Verletzungen an den Beinen und einen Schock.[4] Nach dem Unfall erhielt er eine Anzeige, weil er mit Material hantiert hatte, welches normalerweise nur mit einem entsprechenden Pyrotechniker-Ausweis zum Erwerb steht.[5]

Nachdem sein Vertrag in Horn ausgelaufen war, kehrte er nach Wiener Neustadt zurück, wo er anfangs in der Amateurmannschaft spielen und bei den Profis als Co-Trainer fungieren sollte. Im Februar 2016 war er erstmals als Spieler Teil des Profikaders und gab am 4. März 2016, nachdem er seit Mai 2014 in keinem Profispiel mehr im Einsatz war, bei einem 2:2-Remis gegen den SV Austria Salzburg sein Comeback als Profifußballspieler, wobei er laut FIFA der erste Spieler weltweit war, der mit einer Armprothese im Profifußball aktiv war.[6] Rund vier Monate davor gab er am 30. Oktober 2015 bereits seine Fußball-Comeback in einem Spiel der Amateure der Wiener Neustädter in der fünftklassigen 2. Landesliga Ost.[7]

Laufbahn als Manager

Zur Saison 2017/18 wurde Schicker Sportdirektor der Wiener Neustädter; als Spieler wechselte er zum viertklassigen SC Bruck/Mur.[8] Seine Arbeit beim SC Wiener Neustadt beendete er im November 2018, als er eine neue Stelle als Chefscout des Bundesligisten SK Sturm Graz übernahm.[9][10] Nebenbei war er auch im Videoanalyseteam des Vereins tätig.[10] Am 20. April 2020 wurde Schicker als neuer Geschäftsführer Sport des österreichischen Bundesligisten vorgestellt. Dabei trat er am 1. Mai 2020 die Nachfolge des mit 30. April 2020 zurückgetretenen Günter Kreissl, unter dem er bereits ab 2003 bei den Amateuren der Austria trainiert und der ihn über weite Teile seiner Karriere begleitet hatte, an.

Unter Schickers Regie etablierten die Grazer sich hinter Serienmeister RB Salzburg als zweite Kraft des österreichischen Fußballs. 2022 und 2023 wurde Graz jeweils Vizemeister, 2023 gewann der Verein überraschend den ÖFB-Cup. Zudem erarbeitete Schicker sich durch den geschickten Ein- und Verkauf von Talenten einen guten Ruf in der Branche und wurde so auch für Vereine der deutschen Fußball-Bundesliga interessant.[11]

Commons: Andreas Schicker – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. SC Magna: Viele Wechsel, gleiche Stammelf. Oberösterreichische Nachrichten, 17. Juli 2010, abgerufen am 7. Juni 2018.
  2. Andreas Schicker kommt von Wiener Neustadt, derstandard.at
  3. Bollerunfall-in-Bruck_Opfer-dachte-Boller-sei-Bengale, 25. November 2014, Kleine Zeitung
  4. Profifußballer zerfetzte sich mit Böller die Hände, 23. November 2014, Kurier
  5. Nach Böller-Unfall erwartet Schicker Anzeige, derstandard.at vom 25. November 2014. Abgerufen am 25. November 2014.
  6. Das emotionale Comeback von Böller-Opfer Andreas Schicker, abgerufen am 4. März 2016.
  7. Schicker: Erstes Fußballspiel mit Armprothese, abgerufen am 4. März 2016.
  8. Andreas Schicker in die Landesliga fanreport.com, am 20. Juni 2017, abgerufen am 20. Juni 2017.
  9. Schicker wird Chef-Scout beim SK Sturm, abgerufen am 26. November 2018.
  10. ANDREAS SCHICKER WIRD CHEFSCOUT@1@2Vorlage:Toter Link/www.sksturm.at (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Juni 2023. Suche in Webarchiven), abgerufen am 20. Mai 2020.
  11. Baumann-Nachfolge: Werder-Gespräche mit Schicker laufen noch. Abgerufen am 7. Februar 2024 (deutsch).
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