Andreas Oberleitner (Musiker)
Andreas Oberleitner (* 17. September 1786 in Angern an der March;[1] † 18. Februar 1838 in Wien[2]) war ein österreichischer Musiker (Mandoline, Gitarre), Komponist und Beamter.
Er war der ältere Bruder des Orientalisten Andreas Oberleitner.
Leben
Oberleitner wurde als Sohn des Verwalters auf Schloss Angern geboren, erhielt Musikunterricht und soll 1804 nach Wien gekommen sein, um Chirurgie zu studieren. Im Jahr 1815 erhielt er eine Anstellung bei Hof, bei seinem Tod war er „k. k. Hof-Silber- und Tafel-Inspektor“.[3] 1817 heiratete er – die Zeremonie wurde durch seinen Bruder durchgeführt.[4] Er starb 1838, sein Tod wurde aber in der Sekundärliteratur nicht rezipiert.
Musikalisch galt er als Virtuose der Mandoline und der Gitarre. Er gab Unterricht und veröffentlichte mehrere, beinahe 40 Hefte füllende Kompositionen, darunter Variationswerke, Tanzstücker und Studien für Gitarre und Gitarrenduo.[5]
Literatur
- Andreas Oberleitner. In: Oesterreichisches Musiklexikon. Online-Ausgabe, Wien 2002 ff., ISBN 3-7001-3077-5; Druckausgabe: Band 4, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2005, ISBN 3-7001-3046-5.
- Constantin von Wurzbach: Oberleitner, Andreas. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 20. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1869, S. 454 f. (Digitalisat).
- Oberleitner, Andreas. In: Gustav Schilling: Das musikalische Europa oder Sammlung von durchgehends authentischen Lebens-Nachrichten über jetzt in Europa lebende ausgezeichnete Tonkünstler, Musikgelehrte, Componisten, Virtuosen, Sänger &c. &c. Speyer, 1842, S. 254. (Volltext in der Google-Buchsuche)
- Oberleitner, André. In: Musikalisches Conversations-Lexikon. Eine Encyklopädie der gesammten musikalischen Wissenschaften. Herausgegeben von Hermann Mendel und August Reissmann. Band 7. Robert Oppenheim, Berlin 1877, S. 311. (Volltext in der Google-Buchsuche)
Einzelnachweise
- Taufbuch Angern an der March, tom. I, pag. 2 (Faksimile).
- Sterbebuch Wien-Am Hof, tom. IV, fol. 26 (Faksimile); die Identität ist durch passenden Namen, Geburtsort, Beruf und weitgehend passendes Datum erwiesen.
- Sterbebuch Wien-Am Hof, tom. IV, fol. 26 (Faksimile); Schilling gibt 1842 an, dass er dieses Amt „gegenwärtig“ besitze, diese Angabe übernimmt Wurzbach, woraufhin das OeML annimmt, dass diese Beförderung erst 1842 erfolgt sei – mit Blick auf das Todesdatum eine problematische Spekulation.
- Trauungsbuch Wien-Schotten, tom. XLII, fol. 127 (Faksimile).
- Josef Zuth: Handbuch der Laute und Gitarre. Verlag der Zeitschrift für die Gitarre, Wien 1926 (1928), S. 210.