Andreas Lidl
Andreas Lidl, auch Andreas Liedl, Andreas Lidel und Andreas Liedel (* um 1740 in Wien; † um 1789 vermutlich in London) war ein österreichischer Komponist und Barytonspieler.[1]
Leben
Nach seiner Ausbildung, vermutlich auch bei Joseph Haydn war er erst von 1762 bis 1769 in Passau tätig. Anschließend war er bis 1774 Cellist und später Kapellmeister der Hofkapelle der Familie Esterházy. Er galt bei seinen Zeitgenossen, wie Christian Friedrich Daniel Schubart oder Charles Burney als überaus virtuoser Barytonspieler.[2][3] Er erhöhte die Anzahl der Resonanzseiten seiner Instrumente auf bis zu 27 Messingsaiten. Nach Auflösung der Hofkapelle war er als reisender Virtuose 1775 in Paris, 1776 in Augsburg, 1784 in Berlin und 1777 in London zu hören. Dort ließ er sich nieder, um als freischaffender Musiker tätig zu sein. Er schrieb vorwiegend Kammermusikwerke im Stil der Wiener Klassik, die teilweise auch von Laienspielern gut ausführbar sind.[1]
Literatur
- Constantin von Wurzbach: Lidl, Anton. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 15. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1866, S. 93 (Digitalisat). (dort falsch als Anton)
- Christian Fastl: Lidl (Liedel), Andreas (nicht: Anton). In: Oesterreichisches Musiklexikon. Online-Ausgabe, Wien 2002 ff., ISBN 3-7001-3077-5; Druckausgabe: Band 3, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2004, ISBN 3-7001-3045-7.
Weblinks
Einzelnachweise
- Andreas Lidl auf prestoclassical.co.uk, abgerufen am 29. März 2017 (englisch)
- Christian Friedrich Daniel Schubart: Ideen zu einer Ästhetik der Tonkunst. Wien 1806.
- Hans Josef Irmen: Joseph Haydn: Leben und Werk. Böhlau, Köln 2007, ISBN 978-3-412-20020-6, S. 129.