Andrea Magi

Magi war als Amateur ziemlich erfolgreich. So konnte er die Italienischen Meisterschaften dreimal gewinnen und fünfmal den zweiten Platz erreichen. Zweimal verletzungsbedingt.

Als Amateur bestritt er 92 Kämpfe, von denen er 87 gewann, vier verlor und einen unentschieden verließ.

Magis Aufbaugegner waren allesamt unbekannt und weder in naher Zukunft noch in ferner Zukunft einen Titel bekommen bzw. um einen kämpfen. Am 30. April 1993 traf er auf Sylvester White.

Im Herbst desselben Jahres konnte er gegen Leeonzer Barber um den Titel der WBO kämpfen. Trotz Magis hervorragenden Vorstellungen in den vorherigen Kämpfen galt Barber als haushoher Favorit. Von 50 Spezialisten setzte keiner auf Magi, auch Fachzeitschriften und sogar das Italienische Fernsehen glaubten an eine bittere Niederlage für den italienischen Boxer. Seiner Favoritenrolle wurde Barber nur bedingt gerecht. Zwar konnte er ab Runde sieben den aufstrebenden Magi dominieren, musste aber auch Kritik annehmen, da Magi den als leichtfüßiger geltenden Barber mit harten Konterschlägen zunehmend ermüden konnte. So kam es, dass auch Barber ziemlich gekennzeichnet aus dem Kampf kam. Bis zum Punkteurteil, das einstimmig für Barber stimmte, dachten viele Kritiker der Kampf würde unentschieden ausgehen. Wie Barber in einen späteren Interview sagte, dachte auch er das. Spätestens ab diesen Kampf wurde Magi in der Presse immer populärer.

1994 forderte IBF-Champion Henry Maske Magi heraus. Der Kampf fand am 4. Juni 1994 in Dortmund statt und war nicht ganz ausverkauft. Maske konnte Magi ausboxen.

1998 kam es zu einem Kampf gegen den ungeschlagenen Polen Dariusz Michalczewski, der die Titel nach Version der WBA, IBF und WBO innehatte. Diese hatte er 1994 gegen Leeonzer Barber bzw. 1997 gegen Virgil Hill gewonnen und galt nach souveränen Siegen gegen diese und Boxer wie Graciano Rocchigiani neben Roy Jones junior als unumstrittene Nummer 1 im Halbschwergewicht. Gegen diesen zeigte sich Magi stark, konnte aber nicht mit dem Champion mithalten und wurde in der vierten Runde als „kampfunfähig“ eingestuft und aus dem Kampf genommen.

Kurz darauf beendete er seine Karriere.