Andel (Bernkastel-Kues)

Andel ist ein Stadtteil von Bernkastel-Kues im rheinland-pfälzischen Landkreis Bernkastel-Wittlich.

Andel
Koordinaten: 49° 54′ N,  3′ O
Einwohner: 870
Eingemeindung: 7. November 1970
Postleitzahl: 54470
Vorwahl: 06531
Andel (Rheinland-Pfalz)
Andel (Rheinland-Pfalz)

Lage von Andel in Rheinland-Pfalz

Andel, Goldbachstraße (2011)
Andel, Goldbachstraße (2011)

Geographie

Der Ort liegt am rechten Ufer der Mosel südwestlich der Kernstadt von Bernkastel-Kues.

Nachbarorte sind außer Bernkastel-Kues im Südosten Monzelfeld, im Südwesten Veldenz, im Westen Mülheim an der Mosel und im Nordwesten das auf der anderen Moselseite liegende Lieser.

Geschichte

Die Gemarkung von Andel war bereits zur keltisch-römischer Zeit besiedelt. Der Ort wird erstmals 1140 als Andule erwähnt und gehörte zur Grafschaft Veldenz. Mit den anderen Dörfern des Amtes Veldenz wurde Andel im Zuge der Reformation zwischen 1534 und 1544 evangelisch.[1]

Im 17. Jahrhundert war Andel sowohl vom Dreißigjährigen Krieg (1618–1648), als auch vom Pfälzischen Erbfolgekrieg (1688–1697) und von einer Pest-Epidemie schwer betroffen.[1] 1694 (de facto) bzw. 1733 (de jure) kam das Amt Veldenz aus dem Pfalz-Veldenzer Erbe an Kurpfalz.

Das Linke Rheinufer wurde 1794 im ersten Koalitionskrieg von französischen Revolutionstruppen besetzt. Von 1798 bis 1814 war Andel ein Teil der Französischen Republik (bis 1804) und anschließend des Napoleonischen Kaiserreichs, zugehörig dem Saardepartement. Auf dem Wiener Kongress (1815) kam die Region an das Königreich Preußen, der Ort wurde 1816 dem Regierungsbezirk Trier zugeordnet und von der Bürgermeisterei Mülheim verwaltet.

Der Anschluss an die Moselbahn in den Jahren 1903–1905 trug zum wirtschaftlichen Aufschwung der Gemeinde bei. Die Bahnlinie wurde bis zum 31. Dezember 1962 betrieben.[1]

Nach dem Ersten Weltkrieg gehörte das Gebiet zum französischen Teil der Alliierten Rheinlandbesetzung. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Andel innerhalb der französischen Besatzungszone Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz.

Am 7. November 1970 wurde die bis dahin eigenständige Gemeinde Andel mit zu diesem Zeitpunkt 319 Einwohnern in die Stadt Bernkastel-Kues eingemeindet.[2]

Politik

Ortsbezirk

Der Ortsteil Andel ist gemäß Hauptsatzung einer von zwei Ortsbezirken der Stadt Bernkastel-Kues. Er wird politisch von einem Ortsbeirat und einem Ortsvorsteher vertreten.[3]

Ortsbeirat

Der Ortsbeirat von Andel besteht aus sieben Mitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsvorsteher als Vorsitzendem.

Sitzverteilung:

WahlSPDCDUFDPGrüneWGRWGK (*)Gesamt
2019[4] 2237 Sitze
2014[5] 347 Sitze
2009[6] 21137 Sitze
2004[7] 221117 Sitze
(*) 
WG Kröhner

Ortsvorsteher

Uwe Hoffmann (CDU) wurde am 5. Juli 2019 Ortsvorsteher von Andel.[8] Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 war er mit einem Stimmenanteil von 53,48 % für fünf Jahre gewählt worden.[9]

Hoffmanns Vorgänger waren seit 2003 Rolf Kröhner, der 2019 nicht erneut angetreten war, und zuvor Horst Pick.[8]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

In der Denkmalliste des Landes Rheinland-Pfalz (Stand: 2020) sind folgende Kulturdenkmäler genannt:[10]

  • Evangelische Kirche, kleiner Saalbau (1717/19), Goldbachstraße 31 A, Turm im Kern älter
  • Eine Hofanlage und drei Häuser aus dem 18. Jahrhundert
  • Boorhausstraße 1, Quereinhaus; Fachwerk 18. Jh., massives EG bez. 1835, Wirtschaftsteil etwas jünger
  • Boorhausstraße 7/8, Fachwerkhaus, tlw. massiv, 18. Jh.
  • Goldbachstraße 22, Hofanlage; Fachwerkhaus, tlw. massiv, 18. Jh., verputzte Fachwerkscheune
  • Goldbachstraße 32, Wohnhaus, tlw. Fachwerk, 18. Jh., massive Erneuerungen, bez. 1813

Wirtschaft und Infrastruktur

Öffentliche Einrichtungen

Seit 1998 verfügt der Ort über ein multifunktionales Bürgerhaus für bis zu 190 Besucher.[11]

Verkehr

Andel liegt an der parallel zur Mosel verlaufenden Bundesstraße 53, die in westlicher Richtung nach Mülheim, in nordöstlicher zum Stadtteil Bernkastel führt.

Commons: Andel – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Geschichte von Andel. Stadtteil Andel, abgerufen am 19. Dezember 2020.
  2. Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006 (= Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz [Hrsg.]: Statistische Bände. Band 393). Bad Ems März 2006, S. 171 (PDF; 2,6 MB).  Info: Es liegt ein aktuelles Verzeichnis (2016) vor, das aber im Abschnitt „Gebietsänderungen – Territoriale Verwaltungsreform“ keine Einwohnerzahlen angibt.
  3. Hauptsatzung der Stadt Bernkastel-Kues vom 10. September 2019. (PDF) § 2 Ortsbezirke. Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues, abgerufen am 19. Dezember 2020.
  4. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Ortsbeiratswahl 2019 Andel. Abgerufen am 19. Dezember 2020.
  5. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Ortsbeiratswahl 2014 Andel. Abgerufen am 19. Dezember 2020.
  6. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Ortsbeiratswahl 2009 Andel. Abgerufen am 19. Dezember 2020.
  7. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Ortsbeiratswahl 2004 Andel. Abgerufen am 19. Dezember 2020.
  8. Aus der konstituierende Sitzung des Ortsbeirates Andel vom 05.07.2019. In: Mittelmosel-Nachrichten, Ausgabe 35/2019. Linus Wittich Medien GmbH, abgerufen am 19. Dezember 2020.
  9. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. Abgerufen am 19. Dezember 2020 (siehe Bernkastel-Kues, Verbandsgemeinde, dritte Ergebniszeile).
  10. Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler – Kreis Bernkastel-Wittlich. Mainz 2021[Version 2023 liegt vor.], S. 6 (PDF; 6,8 MB).
  11. Bürgerhaus. Stadtteil Andel, abgerufen am 19. Dezember 2020.
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