Analrinne

Die Analrinne, Gesäßspalte, Gesäßfalte, Afterfurche,[1] Afterrinne[2][3][4] oder Afterspalte (lateinisch Crena analis, Crena ani, Crena interglutaealis, Sulcus analis, Clunium stria, Rima ani[5][6] oder Rima clunium;[7] englisch anal rim, intergluteal cleft, gluteal fold, bum crack oder bottom cleft; umgangssprachlich Pospalte, Pofalte, Arschritze, Kimme, Arschkimme oder Arschkerbe[8]) ist die tiefe Furche, welche beide Gesäßbacken (Clunes) oder Gesäßhälften[9] medial voneinander trennt. An ihrem oberen Ende ist die Spitze des Steißbeins tastbar, kopfwärts schließt sich die Michaelis-Raute an.[10] Nach unten geht die Analrinne in den Damm mit dem Thigh Gap über. In der Analrinne liegt verborgen der Anus. Da in der Analrinne die Haut eng aneinander liegt, besteht dort eine Prädisposition für eine Hautfaltendermatitis (Intertrigo),[11] für ein Analekzem und für einen Analpruritus.[12] Außerdem kann in der Gesäßfalte ein Pilonidalsinus entstehen.

Analrinne

Sie ist nicht zu verwechseln mit der Schamspalte (Rima pudendi, Rima vulvae) der Frau.[13] Diese liegt in Verlängerung der Analrinne Richtung ventral über den Damm hinaus.

Die Analrinne darf auch nicht mit den beiden senkrecht dazu verlaufenden Gesäßfurchen (Sulcus glutaeus, Sulcus glutaealis, Ruga glutaea horizontalis) verwechselt werden. Diese waagerecht verlaufenden Furchen werden manchmal ebenfalls als Gesäßfalten bezeichnet. Hier beginnen die Oberschenkel.

Alle diese Spalten- oder Faltenbezeichnungen sind in den offiziellen Listen der anatomischen Fachbegriffe nicht enthalten.

Einzelnachweise

  1. Otto Dornblüth: Klinisches Wörterbuch. 21. u. 22. Aufl. Walter de Gruyter, Berlin / Leipzig 1934, S. 429.
  2. Lexikon Medizin. 4. Aufl. Verlag Naumann & Göbel, München [2005], ISBN 3-625-10768-6, S. 1458.
  3. Roche Lexikon Medizin. 5. Aufl. Urban & Fischer, München / Jena 2003, ISBN 3-437-15156-8, S. 1606.
  4. Maxim Zetkin, Herbert Schaldach (Hrsg.): Lexikon der Medizin. 16. Aufl. Ullstein Medical, Wiesbaden 1999, ISBN 3-86126-126-X, S. 1748.
  5. Hexal Taschenlexikon Medizin. 2. Aufl. Urban & Fischer, München / Jena 2000, ISBN 3-437-15010-3, S. 675.
  6. Willibald Pschyrembel: Klinisches Wörterbuch. 267. Aufl. Walter de Gruyter, Berlin / Boston 2017, ISBN 978-3-11-049497-6, S. 1567.
  7. Günter Thiele (Hrsg.): Handlexikon der Medizin. Band 3: L−R. Urban & Schwarzenberg, München / Wien / Baltimore ohne Jahr, S. 2101.
  8. Deutsches Wörterbuch der Brüder Jacob und Wilhelm Grimm, Band 1, Spalten 566 f, sowie Band 11, Spalte 705.
  9. Duden: Das Wörterbuch medizinischer Fachausdrücke. 4. Aufl. Georg Thieme Verlag, Stuttgart / New York 1985, ISBN 3-411-02426-7, S. 608.
  10. Richard L. Drake, Wayne Vogl, Adam W. M. Mitchell: Gray’s Anatomie. Elsevier, Urban & Fischer, 2007, ISBN 978-3-437-41231-8, S. 94.
  11. Friedrich Anderhuber, Franz Pera, Johannes Streicher: Waldeyer - Anatomie des Menschen. 19. Auflage. Walter de Gruyter, 2012, ISBN 978-3-11-022863-2, S. 383.
  12. Peter Altmeyer: Therapielexikon Dermatologie und Allergologie. 2. Aufl. Springer, Berlin / Heidelberg 2005, ISBN 3-540-23781-X, S. 55.
  13. Johannes Wilhelm Rohen: Funktionelle Anatomie des Menschen. 3. Aufl. Schattauer Verlag, Stuttgart / New York 1977, ISBN 3-7945-0600-6, S. 223.
Commons: Intergluteal cleft – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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