Amtsgericht Friedland (Niedersachsen)
Das Amtsgericht Friedland war ein Gericht der ordentlichen Gerichtsbarkeit in Friedland.
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Nach der Revolution von 1848 wurde im Königreich Hannover die Rechtsprechung von der Verwaltung getrennt und die Patrimonialgerichtsbarkeit abgeschafft.[1] Das Amtsgericht wurde daraufhin mit der Verordnung vom 7. August 1852 die Bildung der Amtsgerichte und unteren Verwaltungsbehörden betreffend als königlich hannoversches Amtsgericht gegründet. Es umfasste das Amt Friedland.[2] Das Amtsgericht war dem Obergericht Göttingen untergeordnet.[3] Es wurde 1859 aufgehoben und sein Gerichtsbezirk dem des Amtsgerichtes Reinhausen zugeordnet.[4]
Als Gerichtsgebäude diente das westlich des Amtshofs Friedland gelegene Gerichtshaus. Es wurde bereits um 1820 mit massivem Erdgeschoss und Fachwerk-Obergeschoss errichtet und enthält noch Reste von Arrestzellen. Heute steht das Gebäude unter Denkmalschutz.[5]
Einzelnachweise
- Gesetz über die Gerichtsverfassung vom 8. November 1850 (Gesetz-Sammlung für das Königreich Hannover, S. 207 )
- Hannoversche Gesetzgebung über Staats- und Gemeinde-Verwaltung, 1852, S. 32, 46, online
- Verzeichnis der Obergerichte, Anlage zur Verordnung zur Ausführung der §§ 14,15 und 35 des Gesetzes über die Gerichtsverfassung vom 8. November 1850 vom 7. August 1852, abgedruckt in: Gerhard Adolf Wilhelm Leonhardt: Die Justizgesetzgebung des Königreichs Hannover: unter besonderer Berücksichtigung der Regierungs- und ständischen Motive zum practischen Gebrauche, Band 3, 1852, S. 134 online
- Verordnung vom 31. März 1859 zur Bildung der Gerichte; abgedruckt in: Christian Hermann Ebhardt: Gesetze, Verordnungen und Ausschreiben für das Königreich Hannover: aus dem Zeitraume von 1813 bis 1839. Vierte Folge. 1856–1862: Abtheilung I. Rechts-Sachen, Band 12, 1863, S. 302, online
- Peter Ferdinand Lufen: Landkreis Göttingen, Teil 2. Altkreis Duderstadt mit den Gemeinden Friedland und Gleichen und den Samtgemeinden Gieboldehausen und Radolfshausen. In: Christiane Segers-Glocke (Hrsg.): Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Baudenkmale in Niedersachsen. Band 5.3. CW Niemeyer, Hameln 1997, ISBN 3-8271-8257-3, S. 216.