Amt Zell
Das Amt Zell war ein vom 14. bis Ende des 18. Jahrhunderts bestehender Verwaltungs- und Gerichtsbezirk im Kurfürstentum Trier. Es war im 18. Jahrhundert dem Oberamt Zell nachgeordnet.
Geschichte
Seit 1332 war Zell kurtrierische Stadt. In einer Aufstellung, die Kurfürst Johann II. von Baden 1498 beauftragt hatte, ist das Amt Zell eines von 59 kurtrierischen Ämtern.[1]
1780 wurde das Amt Baldeneck aufgelöst und dem Amt Zell zugeordnet.
Mit der Einnahme des Linken Rheinufers durch französische Revolutionstruppen wurde das Amt nach 1794 aufgelöst. In der Franzosenzeit gehörte das Gebiet zum Kanton Zell.
Umfang
Am Ende des HRR bestand das Amt aus:
- Aldegund, Alf, Blankenrath, Bremm, Briedel, Burg, Correy, Ediger, Eller, Forst, Grenderich, Haserich, Kaimt, Lötzbeuren, Merl, Neef, Panzweiler, Pünderich, Reidenhausen, Schauren, Senheim, Tellig, Wallhausen, Zell
- ab 1780 (zuvor Amt Baldeneck): Beltheim, Frankweiler, Lahr, Lieg, Burgen, Mastershausen, Sabershausen, Sosberg, Treis, Zilshausen
Amtssitz
Der Amtmann hatte seinen Sitz im ehemaligen Kurtrierischen Burghaus in Zell, das 1532 als dreigeschossiger Fachwerk-/Massivbau errichtet wurde. Die Treppen sind mit dem Baujahr bezeichnet, moselseitig wurde im 16. Jahrhundert ein dreigeschossiger Massivbau hinzugefügt. Das Gebäude mit Adresse Balduinstraße 37 steht unter Denkmalschutz.
Literatur
- Peter Brommer: Kurtrier am Ende des alten Reichs : Edition und Kommentierung der kurtrierischen Amtsbeschreibungen von (1772) 1783 bis ca. 1790, Mainz 2008, Band 1, ISBN 978-3-929135-59-6, S. 1203–1322.
- Des Hohen Erz-Stifts und Churfürstenthums Trier Hof-, Staats- und Stands-Kalender, 1787, S. 95, 158, Digitalisat.
Einzelnachweise
- Richard Laufner: Die Ämterorganisation unter Balduin von Luxemburg; in: Johannes Mötsch, Franz-Josef Heyen (Hrsg.): Balduin von Luxemburg. Erzbischof von Trier – Kurfürst des Reiches. Festschrift aus Anlass des 700. Geburtsjahres. (= Quellen und Abhandlungen zur mittelrheinischen Kirchengeschichte. Bd. 53). Verlag der Gesellschaft für Mittelrheinische Kirchengeschichte, Mainz 1985 S. 289 ff., Digitalisat