Amt Rabenstein

Das Amt Rabenstein, im 15. Jahrhundert noch Vogtei Rabenstein genannt, war im ausgehenden Mittelalter eine Verwaltungseinheit des Kurfürstentums Sachsen und gehörte zum Kurkreis. Das Amt wurde 1550/2 mit dem Amt Belzig zum Amt Belzig-Rabenstein vereinigt. Im Laufe des 18. Jahrhunderts fiel der Zusatz Rabenstein meist ganz weg und das vereinigte Amt wurde nur noch Amt Belzig genannt. Das ehemalige Amtsgebiet liegt heute im Landkreis Potsdam-Mittelmark (Brandenburg).

Burg Rabenstein, ursprünglich Sitz der Vogtei Rabenstein. Sitz des Amtes Rabenstein war im 16. Jahrhundert in Niemegk

Geschichte

Die Geschichte dieses Amtes ist nur schlecht bekannt. Sie entstand um die Burg Rabenstein bei der Gem. Rabenstein/Fläming im Lkr. Potsdam-Mittelmark. 1251 erscheint ein Conrad de Rauenstein, genannt Wolfsauge, in den Urkunden.[1] Er war Zeuge bei der Schenkung der Mühle bei Rottstock durch Graf Baderich von Belzig an das Kloster Lehnin. Im 14. Jahrhundert war die Burg im Besitz derer von Oppen. Deshalb wird auch vermutet, dass der obige Conrad von Rabenstein identisch ist mit Conrad von Oppen, der 1278 in einer Urkunde genannt ist. Danach fiel das Lehen zunächst wieder an den Landesherrn. 1453 bis nach 1455 waren die von Oppen wieder im Besitz von Schloss und Städtlein Rabenstein. Aber schon vor 1482 war es wiederum an den sächsischen Kurfürsten gefallen, der es in ein kurfürstliches Amt, auch Pflege genannt, umwandelt.

Zugehörige Orte

Um 1550 gehörten neben Burg bzw. Schloss Rabenstein und dem Rittergut Rabenstein 17 Orte zum Amt bzw. vorher Vogtei Rabenstein

1550/2 wurde das Amt Rabenstein mit dem Amt Belzig vereinigt. Das vereinigte Amt wurde z. T. bis ins 18. Jahrhundert hinein als Amt Belzig-Rabenstein bezeichnet. Um 1800 war jedoch nur noch die Bezeichnung Amt Belzig für das vereinigte Amt üblich.

Belege

Literatur

  • Karlheinz Blaschke, Uwe Ulrich Jäschke: Kursächsischer Ämteratlas 1790. Verlag Klaus Gumnior, Chemnitz 2009, ISBN 978-3-937386-14-0.
  • Friedrich Dorno: Der Fläming und die Herrschaft Wiesenburg. Agrar-historische Studien aus den nördlichen Ämtern des sächsischen Kurkreises. Verlag von Duncker & Humblot, München/Leipzig 1914.
  • Adolph Friedrich Johann Riedel: Codex Diplomaticus Brandenburgensis A. Erster Haupttheil oder Urkundensammlung zur Geschichte der geistlichen Stiftungen, der adlichen Familien, so wie der Städte und Burgen der Mark Brandenburg, X. Band, Fortsetzung der mittelmärkische Urkunden. Schloß und Städtchen Plaue. Burg, Stadt und Kloster Ziesar, Kloster Leitzkau. Schloß Golzow und die Familie von Rochow. Kloster Lehnin. Vermischte Urkunden. Reimer, Berlin 1856. (online bei Google Books) (im Folgenden abgekürzt Codex Diplomaticus Brandenburgensis, A 10 mit entsprechender Urkundennummer und Seitenzahl)

Einzelnachweise

  1. Codex Diplomaticus Brandenburgensis, A 10, Urk.XLVIII (48), S. 206.
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