Amt Hervest-Dorsten
Das Amt Hervest-Dorsten war bis 1974 ein Amt im Kreis Recklinghausen in Nordrhein-Westfalen.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten (Stand 1974) | ||
Koordinaten: | 51° 40′ N, 6° 58′ O | |
Bestandszeitraum: | 1929–1974 | |
Bundesland: | Nordrhein-Westfalen | |
Regierungsbezirk: | Münster | |
Kreis: | Recklinghausen | |
Fläche: | 192,56 km2 | |
Einwohner: | 66.648 (1974) | |
Bevölkerungsdichte: | 346 Einwohner je km2 | |
Amtsgliederung: | 6 Gemeinden | |
Geschichte
Im Rahmen der Einführung der Landgemeindeordnung für die Provinz Westfalen wurden 1843 im Kreis Recklinghausen auf dem ehemaligen Gebiet der Herrlichkeit Lembeck die beiden Ämter Altschermbeck und Lembeck gegründet.[1][2] Zum Amt Altschermbeck gehörten die vier Gemeinden Altschermbeck, Erle, Holsterhausen sowie Rhade und zum Amt Lembeck die drei Gemeinden Hervest, Lembeck sowie Wulfen. Die Ämter Altschermbeck und Lembeck wurden 1929 zum Amt Hervest-Dorsten mit Sitz in Wulfen zusammengeschlossen.[3]
Die bis dahin amtsfreie Stadt Dorsten trat 1937 dem Amt Hervest-Dorsten bei, und der Amtssitz wurde 1938 nach Hervest verlegt. Die Gemeinden Hervest und Holsterhausen wurden 1943 in die Stadt Dorsten eingemeindet.[4] Das Amt Hervest-Dorsten bestand seitdem aus der Stadt Dorsten und den fünf Gemeinden Altschermbeck, Erle, Lembeck, Rhade und Wulfen.
Durch das Ruhrgebiet-Gesetz wurde das Amt Hervest-Dorsten zum 1. Januar 1975 aufgelöst:
- Altschermbeck wurde bis auf die Bauerschaft Emmelkamp, die zur Stadt Dorsten kam, Teil der Gemeinde Schermbeck im Kreis Wesel.[4]
- Erle wurde Teil der Gemeinde Raesfeld im Kreis Borken.
- Lembeck wurde bis auf einen Gebietsteil, der zur Gemeinde Reken im Kreis Borken kam, Teil der Stadt Dorsten.
- Rhade wurde Teil der Stadt Dorsten.
- Wulfen wurde Teil der Stadt Dorsten.
Rechtsnachfolger des Amtes Hervest-Dorsten ist die Stadt Dorsten.
Einwohnerentwicklung
Jahr | Amt Altschermbeck | Amt Lembeck | Quelle |
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1858 | 2.503 | 3.668 | [5] |
1871 | 2.416 | 3.484 | [6] |
1885 | 2.508 | 3.737 | [7] |
1910 | 4.207 | 5.656 | [8] |
1925 | 9.141 | 11.803 | [9] |
Jahr | Amt Hervest-Dorsten | Quelle |
---|---|---|
1939 | 34.071 | [9] |
1950 | 42.332 | [10] |
1974 | 66.648 | [10] |
Wappen
Blasonierung: „Geteilt durch einen silbernen (weißen) Schrägwellenbalken, oben in Rot ein silbernes (weißes) Nesselblatt, unten in Schwarz ein aufrechter goldener (gelber) Schlüssel.“ | |
Wappenbegründung: Dem Amt Hervest-Dorsten wurde 1939 durch den Oberpräsidenten der Provinz Westfalen ein Wappen verliehen. Es ist abgeleitet von den Wappen der Stadt Dorsten (Schlüssel) und dem Wappen der Gemeinde Lembeck (Nesselblatt); der Wellenbalken steht für die Lippe. |
Einzelnachweise
- Amtsblatt der Regierung Münster 1844: Bildung des Amtes Altschermbeck
- Amtsblatt der Regierung Münster 1844: Bildung des Amtes Lembeck
- Wolfgang Leesch: Verwaltung in Westfalen 1815–1945. In: Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Westfalen. Band 38. Aschendorff, Münster 1992, ISBN 3-402-06845-1.
- Zeitleiste Herrlichkeit Lembeck (Memento vom 2. Mai 2014 im Internet Archive), Lions Club Dorsten-Hanse.
- Statistische Nachrichten über den Regierungs-Bezirk Münster, 1860
- Die Gemeinden und Gutsbezirke der Provinz Westfalen 1871
- Gemeindelexikon für die Provinz Westfalen 1885
- Uli Schubert: Deutsches Gemeindeverzeichnis 1910. Abgerufen am 2. Februar 2017.
- Michael Rademacher: P_westfalen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
- Hans-Walter Pries: Territorien im Münsterland. In: HIS-Data. Abgerufen am 21. Januar 2017.