Amt Borgentreich
Das Amt Borgentreich war ein bis 1974 bestehendes Amt im ostwestfälischen Kreis Warburg in Nordrhein-Westfalen. Sein direkter Vorgänger war das 1843 gegründete Amt Borgholz.
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
? Hilfe zu Wappen |
| |
Basisdaten (Stand 1974) | ||
Koordinaten: | 51° 34′ N, 9° 14′ O | |
Bestandszeitraum: | 1937–1974 | |
Bundesland: | Nordrhein-Westfalen | |
Regierungsbezirk: | Detmold | |
Kreis: | Warburg | |
Fläche: | 154,17 km2 | |
Einwohner: | 10.853 (27. Mai 1970) | |
Bevölkerungsdichte: | 70 Einwohner je km2 | |
Amtsgliederung: | 13 Gemeinden | |
Amt Borgholz
Im Rahmen der Einführung der Landgemeinde-Ordnung für die Provinz Westfalen wurde im Kreis Warburg 1843 das Amt Borgholz eingerichtet.[1] Zum Amt gehörten zunächst die Stadt Borgholz sowie die Gemeinden Bühne, Daseburg, Großeneder, Körbecke, Lütgeneder, Manrode, Muddenhagen, Natzungen und Rösebeck.[2] In den 1850er Jahren kamen auch die Gemeinden Natingen aus dem Amt Gehrden und Drankhausen aus dem Amt Peckelsheim zum Amt Borgholz.[3] Am 1. April 1937 wurde die Stadt Borgentreich in das Amt Borgholz eingegliedert, das gleichzeitig in Amt Borgentreich umbenannt wurde.
Amtsgliederung und Bevölkerung
Das Amt Borgentreich gliederte sich seit 1937 in die 13 Gemeinden Borgentreich, Borgholz, Bühne, Daseburg, Drankhausen, Großeneder, Körbecke, Lütgeneder, Manrode, Muddenhagen, Natingen, Natzungen und Rösebeck, von denen Borgentreich und Borgholz das Stadtrecht besaßen und erstere auch Verwaltungssitz war.
Die Gemeinden des Amts Borgentreich hatten bei der letzten Volkszählung vor der Amtsauflösung Mitte 1970 eine Wohnbevölkerung von 10.853 Einwohnern. Bei einer Fläche von 154,17 km² ergibt sich eine durchschnittliche Bevölkerungsdichte von 70 Einwohnern pro Quadratkilometer, die unter dem Kreisdurchschnitt von 88 Einwohnern pro Quadratkilometer lag. Damit war das Amt das größte des Kreises und gleichzeitig das mit der zweithöchsten Bevölkerungsdichte. Die folgende Übersicht zeigt die 13 Gemeinden mit Bevölkerungs- und Gebietsstand vom 27. Mai 1970:
Name | Einwohner | Fläche in km² |
---|---|---|
Borgentreich, Stadt | 2.396 | 29,54 |
Borgholz, Stadt | 1.238 | 14,06 |
Bühne | 1.155 | 23,48 |
Daseburg | 1.271 | 15,69 |
Drankhausen | 71 | 1,14 |
Großeneder | 897 | 9,87 |
Körbecke | 891 | 18,09 |
Lütgeneder | 458 | 6,39 |
Manrode | 474 | 5,08 |
Muddenhagen | 237 | 2,39 |
Natingen | 315 | 6,06 |
Natzungen | 849 | 14,37 |
Rösebeck | 601 | 8,01 |
Amt Borgentreich | 10.853 | 154,17 |
Geographie
Das Amt Borgentreich lag im Osten des Kreises Warburg. An das Amt grenzten im Uhrzeigersinn beginnend im Südwesten die Stadt Warburg, die Ämter Warburg-Land, Peckelsheim und Dringenberg-Gehrden (Kreis Warburg), der Kreis Höxter sowie der hessische Landkreis Hofgeismar.
Auflösung
Aufgrund § 35 des Sauerland/Paderborn-Gesetzes vom 5. November 1974 schlossen sich die Gemeinden des Amts, mit Ausnahme von Daseburg, zum 1. Januar 1975 zur neuen Stadt Borgentreich zusammen. Das Amt Borgentreich wurde aufgelöst. Rechtsnachfolgerin ist die Stadt Borgentreich. Die Gemeinde Daseburg schloss sich aufgrund § 31 des Sauerland/Paderborn-Gesetzes mit den Gemeinden des Amts Warburg-Land und der Stadt Warburg zum 1. Januar 1975 zur neuen Stadt Warburg zusammen.
Weblinks
Einzelnachweise
- Landgemeinde-Ordnung für die Provinz Westphalen vom 31. Oktober 1841 (PDF; 1,6 MB)
- Amtsblatt der Regierung Minden 1843: Bildung des Amtes Borgholz. Abgerufen am 2. Februar 2014.
- Wolfgang Leesch: Verwaltung in Westfalen 1815–1945. In: Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Westfalen. Band 38. Aschendorff, Münster 1992, ISBN 3-402-06845-1.