Ammoniumthiosulfat

Ammoniumthiosulfat ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Ammoniumsalze und anorganischen Thiosulfate.

Strukturformel
2 Ammonium-Ion Thiosulfat-Ion
Allgemeines
Name Ammoniumthiosulfat
Andere Namen

ATS

Summenformel (NH4)2S2O3
Kurzbeschreibung

weißer geruchloser Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 7783-18-8
EG-Nummer 231-982-0
ECHA-InfoCard 100.029.074
PubChem 6857883
Wikidata Q421453
Eigenschaften
Molare Masse 148,21 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

1,679 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

150 °C (Zersetzung)[1]

Löslichkeit
  • leicht löslich in Wasser (1033 g·l−1 bei 100 °C)[1]
  • fast unlöslich in Ethanol[2]
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[1]
keine GHS-Piktogramme

H- und P-Sätze H: keine H-Sätze
P: keine P-Sätze[1]
Toxikologische Daten

2890 mg·kg−1 (LD50, Ratte, oral)[1]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Gewinnung und Darstellung

Ammoniumthiosulfat kann durch Reaktion von Ammoniumsulfit mit Schwefel oder Sulfiden in wässrigen Lösungen (zum Teil mit Ammoniak)[3], Oxidation von Schwefelwasserstoff, durch Reaktion von Ammoniumhydrogencarbonat mit Schwefeldioxid gewonnen werden.[4]

Eigenschaften

Ammoniumthiosulfat zersetzt sich ab einer Temperatur über 150 °C, wobei Schwefeloxide, Ammoniak und Stickoxide entstehen.[1]

Verwendung

Ammoniumthiosulfat wird als Schnellfixiersalz (ähnlich wie Natriumthiosulfat) zur Herstellung von Fixierbädern in der Filmtechnik, Phototechnik und Röntgentechnik sowie als Düngemittel verwendet.[5][6]

Einzelnachweise

  1. Eintrag zu Ammoniumthiosulfat in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 22. Dezember 2019. (JavaScript erforderlich)
  2. Datenblatt Ammoniumthiosulfat bei Merck, abgerufen am 17. März 2010.
  3. Karl Heinz Büchel, Hans-Heinrich Moretto, Peter Woditsch: Industrial Inorganic Chemistry. ISBN 978-3-527-29849-5.
  4. Patent DE60306460T2: Verfahren zur Herstellung von Ammoniumthiosulfat. Angemeldet am 13. Juni 2003, veröffentlicht am 9. November 2006, Anmelder: Haldor Topsoe A/S, Erfinder: Peter Schoubye, Kurt Agerbaek Christensen.
  5. Datenblatt Ammoniumthiosulfat, 98% bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 22. Januar 2024 (PDF).
  6. Martin Bertau, Armin Müller, Peter Fröhlich, Michael Katzberg: Industrielle Anorganische Chemie. Wiley-VCH, 2013, ISBN 978-3-527-33019-5, S. 98 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
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