Aminoazidurie

Aminoazidurie ist die Ausscheidung von Aminosäuren über den Urin. Geringe Aminosäuremengen können auch bei Gesunden auftreten.

Klassifikation nach ICD-10
E72.9 Störung des Aminosäurestoffwechsels, nicht näher bezeichnet
ICD-10 online (WHO-Version 2019)

Eine Pathologie liegt bei vermehrter Ausscheidung von Aminosäuren im Urin vor und wird mit Hyperaminoazidurie bezeichnet, allerdings werden beide Begriffe häufig synonym verwendet.[1] Als vermehrt gilt, wenn mehr als 5 % der glomerulär filtrierten Aminosäuren nicht rückresorbiert, sondern ausgeschieden werden.[2]

Einteilung

Prärenale Formen

  • bei Hyperaminoazidämie (vermehrter Eiweißmenge im Blut)
    • ohne Hemmung spezifischer Transportsysteme, z. B. bei der Phenylketonurie
    • mit Hemmung gruppenspezifischer Transportsysteme, z. B. durch Iminosäuren oder dibasische Aminosäuren
  • bei verminderter tubulärer Rückresorption z. B. bei Beta-Amino-Iso-Buttersäure, Homozystinurie

Renale Formen

Generalisierte Formen

  • primär bei vererbten Störungen
  • sekundär bei erworbenen Störungen[1]

Einzelnachweise

  1. W. Pschyrembel: Klinisches Wörterbuch. Verlag Walter de Gruyter, 265. Auflage (2014), ISBN 3-11-018534-2, S. 733.
  2. Eintrag zu Aminoazidurie im Flexikon, einem Wiki der Firma DocCheck

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