Amelie Solja

Amelie Solja (* 29. September 1990 in Kandel) ist eine deutsche Tischtennisspielerin, welche seit 2011 mit einem österreichischen Pass antritt. Sie wurde 2007 Deutsche Meisterin im Damen-Doppel.

Amelie Solja Tischtennisspieler
Amelie Solja
Amelie Solja (2012)
Nation: Osterreich Österreich
Geburtsdatum: 29. September 1990 (33 Jahre)
Geburtsort: Kandel
Spielhand: Rechtshänderin
Aktueller Weltranglistenplatz: 82[1]
Bester Weltranglistenplatz: 50 (Oktober 2013)

Karriere

Solja, 2022 bei den Europameisterschaften München

Amelie Solja begann beim TTC Büchelberg mit dem Tischtennissport. Über den BTTF Zweibrücken kam sie zum TTSV Fraulautern in Saarlouis, für den sie bis zur Saison 2008/09 in der Tischtennis-Bundesliga spielt. Ab der Saison 2009/10 tritt sie beim gleichen Verein in der Regionalliga an. Ihr Länderspieldebüt gab sie bei der EM-Qualifikation gegen Griechenland im November 2006, bei dem sie gegen Maria Mirou mit 3:0 gewann.[2] Bereits mit 16 Jahren errang sie 2007 ihren ersten Deutschen Meistertitel bei den Damen (im Doppel mit Tanja Hain-Hofmann). Im selben Jahr wurde sie WM-Dritte in Mädchen-Einzel. Aufgrund dieser Erfolge wurde sie 2007 auch zum ersten Mal in der Damen-Nationalmannschaft eingesetzt. Insgesamt bestritt sie bis 2008 sieben Länderspiele.[3]

2010 wechselte Amelie Solja, deren Großmutter aus Österreich stammt,[4] zum TTC Villach in die österreichische Bundesliga, weil sie in der deutschen Nationalmannschaft keine Perspektive mehr sah[5]. Im April 2011 erhielt sie die österreichische Staatsbürgerschaft. Damit konnte sie für Österreich international antreten, jedoch bei Weltmeisterschaften erst ab April 2018 (gemäß ITTF Handbook 2010/2011 Abschnitt 4.01.03.03.03).[3] Wenige Monate später gewann sie in Wels das österreichische Ranglistenturnier TOP-12.[6]

Da Amelie Solja bei den Olympischen Spielen 2012 für Österreich gestartet war, durfte sie gemäß einer Ausnahmeregelung an den Individualwettbewerben der Europameisterschaft 2012 teilnehmen.[5]

Solja ist aktive Sportlerin des Heeressportzentrums des Österreichischen Bundesheers, in welchem sie den Dienstgrad eines Zugsführers innehat.[7]

Erfolge

  • Österreichische Meisterin im Damen-Doppel: 2013 (mit Sofia Polcanova)[8]
  • Deutsche Meisterin im Damen-Doppel: 2007 (mit Tanja Hain-Hofmann)
  • Siegerin Europe Jugend TOP 10 2008 im Mädchen-Einzel
  • Deutsche Vizemeisterin im Damen-Doppel: 2008 (mit Tanja Hain-Hofmann)
  • Vizemeisterin Südwestdeutschland im Damen-Einzel: 2004
  • Pfälzer Meisterin im Damen-Einzel: 2004
  • Zweite beim Europe Jugend TOP 10 2007 im Mädchen-Einzel
  • Dritte der Weltmeisterschaften im Mädchen-Einzel: 2008
  • Dritte der Weltmeisterschaften im Mädchen-Doppel: 2006, 2007 (mit Rosalia Stähr)
  • Dritte der Weltmeisterschaften im Jugend-Mixed: 2006 (mit Dimitrij Ovtcharov), 2007 (mit Ruwen Filus)
  • Europameisterin im Mädchen-Doppel: 2006 (mit Rosalia Stähr)
  • Vizeeuropameisterin im Mädchen-Einzel: 2007
  • Dritte der Europameisterschaften im Mädchen-Doppel: 2007 (mit Rosalia Stähr)
  • Dritte der Europameisterschaften im Jugend-Mixed: 2006 (mit Michal Balaz), 2007 (mit Vincent Baubet)
  • Zweite des Europe-Junior-Top-12: 2007
  • Zweite beim U-21-Wettbewerb der French Open: 2007
  • Deutsche Meisterin im Mädchen-Einzel: 2004, 2005
  • Deutsche Vizemeisterin im Mädchen-Einzel: 2006, 2007
  • Deutsche Meisterin im Mädchen-Doppel: 2007 (mit Petrissa Solja)
  • Deutsche Vizemeisterin im Jugend-Mixed: 2005
  • Siegerin DTTB-TOP12 Jugend 2006
  • Europameisterin im Schülerinnen-Doppel: 2005 (mit Rosalia Stähr)
  • Vizeeuropameisterin mit der Schülerinnen-Mannschaft: 2005
  • Dritte der Europameisterschaften im Schülerinnen-Einzel: 2004, 2005
  • Dritte der Europameisterschaften im Schüler-Mixed: 2005 (mit Darius Knight)
  • Dritte der Europameisterschaften mit der Schülerinnen-Mannschaft: 2004
  • Deutsche Meisterin im Schülerinnen-Einzel: 2003, 2005
  • Deutsche Meisterin im Schülerinnen-Doppel: 2004, 2005 (mit Rosalia Stähr)

Familie

Mutter Dagmar Solja-Andruszko (* 1955) spielte in den 1980er Jahren mit dem ATSV Saarbrücken in der Bundesliga[9], Vater Pavel Solja hat mehrmals die Pfalzmeisterschaft gewonnen[10] und Schwester Petrissa (* 1994) spielte bei Zweibrücken, TTSV Fraulautern[11], ttc berlin eastside sowie TSV Langstadt 1909 und wurde Europameisterin. Die andere Schwester Susanne (* 1986) erzielte auch Erfolge im Schülerinnenbereich und spielte ab 2004 in der 2. Bundesliga.[12]

Turnierergebnisse

[13]

VerbandVeranstaltungJahrOrtLandEinzelDoppelMixedTeam
AUT Europameisterschaft 2012 Herning DEN  letzte 64 letzte 16   
GER Europameisterschaft 2008 St. Petersburg RUS   Viertelfinale   
GER Jugend-Europameisterschaft (Kadetten) 2005 Ostrava CZE   Gold   
GER Jugend-Europameisterschaft (Junioren) 2008 Terni ITA  Silber Silber   
GER Jugend-Europameisterschaft (Junioren) 2007 Bratislava SVK  Silber    
GER Jugend-Europameisterschaft (Junioren) 2006 Sarajevo BIH   Gold   
AUT Olympische Spiele 2012 London ENG  keine Teiln.   9 
AUT Pro Tour 2013 Dubai UAE   Viertelfinale   
AUT Pro Tour 2013 Stockholm SWE  letzte 16 Viertelfinale   
AUT Pro Tour 2013 Berlin GER  letzte 64 Viertelfinale   
AUT Pro Tour 2013 Spala POL  letzte 32 Viertelfinale   
AUT Pro Tour 2013 Olomouc CZE  letzte 16 letzte 16   
AUT Pro Tour 2013 Changchun CHN  letzte 16    
AUT Pro Tour 2013 Incheon City KOR  letzte 32    
AUT Pro Tour 2013 Doha QAT  Viertelfinale Viertelfinale   
AUT Pro Tour 2013 Wels AUT  letzte 32 letzte 16   
AUT Pro Tour 2012 Poznań POL  letzte 16 Viertelfinale   
AUT Pro Tour 2012 Bremen GER  letzte 64    
AUT Pro Tour 2012 Shanghai CHN  letzte 64    
AUT Pro Tour 2012 Velenje SLO  letzte 64 letzte 16   
AUT Pro Tour 2012 Budapest HUN  letzte 32    
AUT Pro Tour 2011 Schwechat AUT  letzte 64    
GER Pro Tour 2011 Wladyslawowo POL  letzte 32    
GER Pro Tour 2011 Dortmund GER  letzte 64    
GER Pro Tour 2011 Velenje SLO  letzte 64    
GER Pro Tour 2010 Rabat MAR  Viertelfinale Halbfinale   
GER Pro Tour 2010 New Delhi IND  letzte 16 Viertelfinale   
GER Pro Tour 2010 Velenje SVN  letzte 32    
GER Pro Tour 2009 Warschau POL  letzte 64    
GER Pro Tour 2009 Sheffield ENG  letzte 64    
GER Pro Tour 2009 Bremen GER  letzte 64    
GER Pro Tour 2008 Warschau POL  letzte 64    
GER Pro Tour 2007 Toulouse FRA  letzte 32    
GER Pro Tour 2006 Warschau POL   letzte 16   
GER Pro Tour 2006 Belgrad SRB  letzte 64 Halbfinale   
GER Pro Tour 2004 Leipzig GER  letzte 64    
GER Weltmeisterschaft 2008 Guangzhou  CHN     9 
GER Jugend-Weltmeisterschaft 2008 Madrid ESP  Silber Viertelfinale   
GER Jugend-Weltmeisterschaft 2007 Palo Alto USA  Halbfinale Viertelfinale   
GER Jugend-Weltmeisterschaft 2006 Kairo EGY  letzte 16 Halbfinale Halbfinale  
GER Jugend-Weltmeisterschaft 2005 Linz AUT    Halbfinale  
GER World Junior Circuit 2008 Tunis TUN  Halbfinale    
GER World Junior Circuit 2007 Cetniewo POL  Halbfinale    
GER World Junior Circuit 2007 Platja d Aro ESP  Silber    
GER World Junior Circuit 2006 Örebro SWE  Viertelfinale    

Literatur

  • Gert Adolphi: Die Soljas – Bei uns hat jeder freien Lauf, Zeitschrift tischtennis, 2006/8 Seite 50–53
  • Udo Schöpfer: Die Soljas – Tischtennis als Lebenselexier; Der etwas andere Partykeller, Zeitschrift tischtennis, 2009/4 regional Südwest Seite 1
  • Jörg Petrasch: Familie Solja – Quo vadis?, Zeitschrift tischtennis, 2009/12 Seite 26–26

Einzelnachweise

  1. results.ittf.link. (abgerufen am 1. Juli 2018).
  2. Zeitschrift tischtennis, 2006/12 Seite 27
  3. Amelie Solja ist jetzt Österreicherin (Memento vom 5. Mai 2011 im Internet Archive) (abgerufen am 3. Mai 2011)
  4. Zeitschrift tischtennis, 2012/12 Seite 16
  5. Zeitschrift tischtennis, 2012/10 S. 4
  6. Zeitschrift tischtennis, 2011/10 Seite 5
  7. Bundesheer-Leistungssportler/ -innen. (PDF) In: Website Bundesheer. Österreichisches Bundesheer, 1. Dezember 2020, abgerufen am 5. Februar 2021.
  8. Bericht von den Österreichischen Meisterschaften 2013 (abgerufen am 5. März 2013)
  9. Zeitschrift DTS, 1984/2 Regionalteil Seite 15
  10. Zeitschrift DTS, 2001/6 regional Südwest Seite 11–12
  11. Zeitschrift tischtennis, 2007/9 Seite 24
  12. Zeitschrift DTS, 2001/6 regional Südwest Seite 11–12 + 2004/9 Seite 44
  13. Amelie Solja Ergebnisse aus der ITTF-Datenbank auf ittf.com (abgerufen am 21. Juni 2014)
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