Ambleteuse
Ambleteuse (niederländisch Ambletuwe) ist eine französische Gemeinde mit 2.001 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Arrondissement Boulogne-sur-Mer im Département Pas-de-Calais in der Region Hauts-de-France gelegen im äußersten Norden des Landes. Die Bevölkerungsdichte beträgt rund 360 Einwohnern pro km². Die Gemeinde hat eine Fläche von 5,45 km² und liegt an der Mündung des Flusses Slack in den Ärmelkanal. Sie gehört zum Regionalen Naturpark Caps et Marais d’Opale und grenzt seeseitig an den Meeresnaturpark Estuaires Picards et Mer d’Opale.
Ambleteuse | ||
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Staat | Frankreich | |
Region | Hauts-de-France | |
Département (Nr.) | Pas-de-Calais (62) | |
Arrondissement | Boulogne-sur-Mer | |
Kanton | Desvres | |
Gemeindeverband | Terre des Deux Caps | |
Koordinaten | 50° 49′ N, 1° 36′ O | |
Höhe | 0–77 m | |
Fläche | 5,45 km² | |
Einwohner | 2.001 (1. Januar 2021) | |
Bevölkerungsdichte | 367 Einw./km² | |
Postleitzahl | 62164 | |
INSEE-Code | 62025 | |
Fort Mahon |
Geschichte
Prägend für die Geschichte ist, dass Ambleteuse zu Kriegszeiten häufig im Interesse von Eroberern stand, die entweder von Frankreich aus England oder von England aus Frankreich erobern wollten. Diese strategische Bedeutung begann 54 v. Chr., während der Zeit, als die Römer Großbritannien eroberten.
Gegen Ende des 17. Jahrhunderts konstruierte Sébastien Le Prestre de Vauban das Fort Mahon. Heute ist das Fort eine der Sehenswürdigkeiten von Ambleteuse.
Vor 1805 ließ Napoleon I. den Flusslauf des Slack ändern, um Hafenanlagen bauen zu lassen, deren Grundrisse heute noch zu sehen sind. Das Vorhaben gehörte zu Napoleons Plan, England bzw. Großbritannien zu erobern.
Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte sich Ambleteuse, ähnlich wie das nahegelegene Wimereux zu einem Urlaubsort für den Mittelstand von Paris und Lille.
Von Dezember 1939 bis März 1940 befand sich während des Drôle de guerre in einer ehemaligen Ferienkolonie ein Centre de Rassemblement des Etrangers (CRE, Sammelstelle für Ausländer). In diesem Camp d'Ambleteuse wurden in Frankreich lebende Ausländer interniert, weil ihnen die französischen Behörden unterstellten, sie könnten gefährlich sein für die Sicherheit Frankreichs.[1] Außerdem gibt es einen Hinweis darauf, dass das von den Deutschen für militärische Zwecke genutzte Fort Mahon zusätzlich zur Inhaftierung von Zwangsarbeitern genutzt wurde, die an der deutschen Küstenverteidigung arbeiteten.[2]
Zwischen 1941 und 1943 wurden in der Umgebung von Ambleteuse Kasematten und Verteidigungsanlagen zum Schutz vor Luftangriffen errichtet.
Heutzutage ist Ambleteuse bekannt als ein wichtiges Zentrum der geistlichen Gemeinschaft L’Arche, die auch eine wichtige wirtschaftliche Bedeutung für den Ort hat.
1962 | 1968 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 |
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1187 | 1219 | 1441 | 1805 | 2007 | 1976 |
Sehenswürdigkeiten
- Fort Mahon
- Die Quelle von Saint Pierre und die Kapelle Saint-Pierre
- Das Museum über den Zweiten Weltkrieg
- Reste englischer Festungsanlagen
- Villen aus der Belle Epoque
- Die Gärten der Gemeinschaft L’Arche
Weblinks
Einzelnachweise
- Details über dieses Lager sind nicht bekannt; es gibt lediglich verstreute Hinweise auf seine Existenz, so bei Christian Eggers: Unerwünschte Ausländer. Juden aus Deutschland und Mitteleuropa in französischen Internierungslagern 1940 – 1942, Metropol Verlag, Berlin 2002, ISBN 3-932482-62-X, S. 233, oder bei Denis Peschanski: Les camps français d’internement (1938-1946) - Doctorat d’Etat. Histoire. Univer-sité Panthéon-Sorbonne - Paris I, 2000, S. 175. (Online1 oder Online2)
- Roderick Miller: Fort Mahon, online auf der Webseite des Frank Falla Archive