Altfranken

Altfranken ist eine Ortschaft der sächsischen Landeshauptstadt Dresden.

Lage

Die Ortschaft Altfranken liegt im Westen Dresdens zwischen Gompitz und der Freitaler Ortschaft Pesterwitz. Gemeinsam mit Gompitz bildet sie den statistischen Stadtteil Gompitz/Altfranken und innerhalb dessen den statistischen Bezirk 998 Altfranken.

Geschichte

Schloss Altfranken
Reste der Toranlage des 1939 abgerissenen Altfrankener Schlosses

Erstmals urkundlich erwähnt wurde Altfranken als Aldin Vrankin in einer Urkunde von 1311 als Besitz des Domstifts Meißen. Der Ortsname bedeutet „Siedlung zu den alten Franken“, steht also entweder in Bezug zum Stammesnamen der Franken, was die vermutete Gründung durch fränkische Siedler nahelegt, oder leitet sich vom Personennamen „Frank(e)“ ab. Vermutet wird eine Beziehung zu der anhand von Flurnamen angenommenen Wüstung Franken zwischen Possendorf und Golberode.

Seit 1655 gehörte das Dorf dann zum Amt Dresden. Am 1. Januar 1997 wurde das zuvor selbständige Altfranken schließlich als erster Ort des Umlandes von Dresden als Stadtteil eingemeindet.

Das neogotische Schloss Altfranken wurde bis 1852 errichtet, Bauherr war Graf Johann Wilhelm Heinrich von Luckner (1805–1865). Hier lebten die Grafen von Luckner. Der Schlosspark umfasste vier Hektar.[1] 1938 wurde das heruntergekommene Anwesen an die Nazis verkauft, die es 1939/40 abrissen. Bis Anfang 2024 wird es von Investor Rudolf Kimmerle[2] als Luxushotel im italienischen Stil mit 43 Zimmern und einem Aussichtsturm neu errichtet.

Politik

Ortschaftsratswahl Altfranken 2019
Wahlbeteiligung: 77,1 %
 %
100
90
80
70
60
50
40
30
20
10
0
90,8 %
9,2 %
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/TITEL zu lang
Sitzverteilung im Ortschaftsrat Altfranken seit 2019
Insgesamt 6 Sitze

Wirtschaft

Hauptsächlich ernährten der Obstanbau und die Schafzucht die Bewohner des Dorfes im Mittelalter und der frühen Neuzeit. Heute sind in Altfranken ein Möbelhaus, ein Autohaus und ein Hotel ansässig. Ansonsten ist die wirtschaftliche Bedeutung Altfrankens heute gering. Die Einwohner arbeiten größtenteils in Dresden und Freital.

Verkehr

Karte von Altfranken 1821

Altfranken ist gekennzeichnet durch zwei wichtige Verkehrswege: der B 173 und der A 17. Die A 17 führt direkt durch Altfranken, was allerdings durch den Tunnel Altfranken etwas abgemildert wird. Durch den Bau des Tunnels wurde eine weit sichtbare Schneise in den Luckner-Park gelegt, die inzwischen wieder mit Bäumen und Sträuchern bepflanzt wurde.

Regelmäßige Busverbindungen bestehen mit der DVB-Linie 90 in das Stadtzentrum von Dresden. Am 29. November 2008 wurde die Neubaustrecke (Linie 7) der Straßenbahn Dresden vom Betriebshof Gorbitz über Altfranken/Gompitz nach Pennrich in Betrieb genommen.

Entwicklung der Einwohnerzahl

Luftbild von Altfranken im Vordergrund (Pesterwitz in der Bildmitte)
Jahr Einwohner
15528 besessene Mann, 4 Inwohner
17648 besessene Mann
1814–2881
1834266
1849325
1852308
1855406
1858409
1861385
1863406
1867335
1871375
1875319
1880267
1885283
1890256
1895280
1910283
1925262
1939351
1946353
1950321
1964280
JahrEinwohner
1990187
1991272
1992226
1993215
1994278
1995303
1996388
--
1998738
--
JahrEinwohner
20001.023
20011.050
20021.071
20031.093
20041.097
20051.131
20061.099
20071.107
20081.139
20091.137
JahrEinwohner
20101.117
20111.115
20121.129
20131.116
20141.121
20151.118
20161.120
20171.118

Söhne und Töchter

Siehe auch

Literatur

  • Cornelius Gurlitt: Altfranken. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. 24. Heft: Amtshauptmannschaft Dresden-Altstadt (Land). C. C. Meinhold, Dresden 1904, S. 1.
  • Friedrich August Leßke: Beiträge zur Geschichte und Beschreibung der Dörfer Ober- und Niedergorbitz, Wölfnitz, Pennrich, Naußlitz und Neunimptsch. Selbstverlag, Deuben 1896 (Digitalisat).
Commons: Altfranken – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Quelle: Sächsische Zeitung, 31. Juli 2023 Seite 9
  2. Quelle: Sächsische Zeitung, 31. Juli 2023 Seite 1
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