Altes Rathaus (Leoben)
Das Alte Rathaus ist ein spätmittelalterliches Gebäude am Hauptplatz von Leoben.[1] Es steht unter Denkmalschutz.[2][3]
Architektur
Repräsentationsturm
Das Alte Rathaus umfasst einen fünfeckigen Repräsentationsturm von etwa 29 Metern Höhe. Kurz unter der Spitze wird der Turm vierseitig, mit einer Uhr auf jeder Seite.[1] Die Zeiger der arabisch nummerierten Ziffernblätter tragen an ihren Enden verschiedene Figuren, darunter Sonne und Mond.
- Ansicht von Südwesten
- Detailansicht aus Nordwesten
- Westseitiges Ziffernblatt
Wappenfries
Anlässlich des Besuchs von Kaiser Karl VI. im Jahr 1728 wurde die Westseite des Gebäudes mit einem Wappenfries der habsburgischen Kronländer verziert, wie auch eine nebenstehende Inschrift erklärt.[4] 1935 erfolgte eine Erweiterung um die Städtewappen der ehemaligen Untersteiermark auf insgesamt 24 Wappen.[1] Oberhalb des Wappenfrieses ist der eisenfressende Strauß abgebildet, das Wappentier Leobens.
Das Fries zeigt v. l. n. r.:
- Steirisches Wappen
- Bindenschild
- Kärntner Wappen
- Wappen Böhmens
- Römischer königlicher Adler
- Wappen Ungarns
- Römischer kaiserlicher Adler
- Tiroler Wappen
- Wappen Spaniens
- Wappen Portugals
- Wappen von Burgund
- Wappen des Königreichs Sizilien (Haus Aragon)
- Wappen von Gottschee
- Wappen von Gonobitz
- Wappen von Friedau
- Wappen von Sachsenfeld
- Wappen von Luttenberg
- Wappen von Pettau
- Wappen von Cilli
- Wappen von Marburg
- Wappen von Schönstein
- Wappen von Rann
- Wappen von Windischgraz
- Wappen von Mahrenberg
Geschichte
Historische Belege für den Bestand des Rathauses am Leobner Hauptplatz reichen bis ins Jahr 1485 zurück. Das Rathaus entstand aus der Zusammenlegung der Bauparzellen dreier mittelalterlicher Hofstätten. Der Repräsentationsturm wurde erst 1568 errichtet, eine Erweiterung um Nachbarhäuser erfolgte im 17. Jahrhundert.[1][6]
Bis zur Fertigstellung des Neuen Rathauses 1973[7] diente das Gebäude ununterbrochen als Sitz der Leobner Kommunalverwaltung, 1990 fanden bauliche Erweiterungen in Richtung Osten inklusive des Baus einer Tiefgarage statt, um den Gebäudekomplex für Kongresse, Handel und Gastronomie zu nutzen. Die einst rege frequentierte Rathauspassage verzeichnet bis auf die dem Hauptplatz zugewandten Geschäftslokale vorwiegend Leerstand.[1]
Weblinks
Einzelnachweise
- Peter Richard Köppel: Altes Rathaus Leoben. Technische Universität Graz – Institut für Architekturtheorie, Kunst- und Kulturwissenschaften, Graz Mai 2011.
- Stadtrat: Leobener Wahrzeichen „Altes Rathaus“ wird saniert. Abgerufen am 26. September 2022 (deutsch).
- Altes Rathaus Leoben: Neubau Congress Leoben: Die ersten Pläne liegen vor. 25. Februar 2019, abgerufen am 26. September 2022.
- Salzburger Nachrichten: Rathaus wird Kongresszentrum. 26. März 2009, abgerufen am 4. Oktober 2022.
- Live Congress Leoben: Hunderte Gäste bei der Eröffnung, ein sinfonisches Orchester und Gedanken an die Ukraine | Kleine Zeitung. 4. März 2022, abgerufen am 26. September 2022.
- Günther Jontes: Die erste Bleibe der Leobener Montanlehranstalt. Zur Baugeschichte der „Alten Akademie“. In: 150 Jahre Montanuniversität Leoben. Graz 1990.
- Leoben. In: aeiou.at. Abgerufen am 26. September 2022.