Alte Schlossstiege

Die Alte Schlossstiege, auch Alte Schlosstreppe, (tschechisch Staré zámecké schody) in Prag ist ein Fußweg, der von der Kleinseite zum Osteingang der Prager Burg hinaufführt. Sie ist die kürzeste Verbindung zwischen der Prager Burg und der Metrostation Malostranská und wird vor allem von Touristen stark frequentiert.

Alte Schlossstiege

Geschichte und Beschreibung

Statue von Karel Hašler auf der Alten Schlossstiege

Die Alte Schlossstiege beginnt in Klárov auf der Kleinseite, in der Straße Pod Bruskou, und führt in westlicher Richtung am Hang des Hradschiner Bergsporns, dem sogenannten Opyš, entlang bis zum östlichen Burgeingang beim Schwarzen Turm. Die Treppe ist auf beiden Seiten von Mauern umgeben. Hinter der nördlichen Hangmauer liegt der St.-Wenzels-Weinberg mit der Villa Richter (bewirtschaftet), die südliche Mauer ist niedriger, dahinter liegen die südlichen Palastgärten. Am oberen Ende öffnet sich eine Aussichtsplattform mit einem schönen Blick über die Stadt. Hier befindet sich auch der obere Eingang zum St.-Wenzels-Weinberg. Die Alte Schlossstiege ist ca. 230 m lang, hat 121 Stufen und überwindet einen Höhenunterschied von ca. 37 m. Nach jeweils sechs Stufen folgt ein längeres gerades Stück.[1]

Am 31. Oktober 2009 wurde am oberen Ende der Treppe ein Denkmal des tschechischen Liedermachers Karel Hašler, Autor des Liedes Po starých zámeckých schodech (Auf der Alten Schlossstiege) enthüllt. Schöpfer der Werkes war der Bildhauer Stanislav Hanzík.[2]

Die Alte Schlossstiege wurde Anfang des 17. Jahrhunderts anstelle eines alten Zugangsweges zur Burg erbaut und seitdem mehrmals umgebaut. Ihre heutige Gestalt erhielt sie in den Jahren 1835–1837, seit dieser Zeit wird der Name Staré zámecké schody verwendet. Er leitet sich wahrscheinlich von der Bezeichnung Stará cesta (Alter Weg) für den Fahrweg ab, der seit dem 9. Jahrhundert den Hauptzugang zur Burg bildete und sich im Bereich der heutigen Straße Na Opyši oberhalb des St.-Wenzels-Weinbergs befand. Die Treppe wurde zuletzt im Sommer 2009 restauriert. Dabei wurden neue Entwässerungsrinnen eingesetzt, die Mauern saniert, das Pflaster erneuert und die Stufen nivelliert.[3][4]

Die Alte Schlossstiege verwirrt durch ihren Namen, denn sie ist jünger als die Schlossstiege (Zámecké schody), die von der Straße Thunovská auf der Kleinseite zum Hradschiner Platz führt und inoffiziell Neue Schlossstiege (Nové zámecké schody) genannt wird.[1][5]

Literatur

  • Emanuel Poche: Prahou krok za krokem. 2. Auflage. Panorama, Praha 1985, S. 472 (tschechisch, Durch Prag, Schritt für Schritt).
  • František Ruth: Kronika královské Prahy a obcí sousedních. Svazek V. Kapitola: Staré schody zámecké. Pavel Körber, Praha 1904, S. 981 (tschechisch, nkp.cz Chronik der Königsstadt Prag und der Nachbarorte).
Commons: Alte Schlossstiege – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Jolana Nováková: K Pražskému hradu můžete vystoupat po Starých i Nových zámeckých schodech. Český rozhlas, 22. November 2022, abgerufen am 15. März 2024 (tschechisch, Zur Prager Burg können Sie über die Alte oder die Neue Schlossstiege aufsteigen).
  2. Milan Kopp, Eva Rajlichová: Karel Hašler má v Praze konečně pomník. iRozhlas, 31. Oktober 2009, abgerufen am 15. März 2024 (tschechisch, Karel Hašler bekommt in Prag endlich ein Denkmal).
  3. Jan Piroch: Staré zámecké schody teď patří jen dělníkům. denik.cz, 17. Juni 2009, abgerufen am 15. März 2024 (tschechisch, Die Alte Schlossstiege gehört jetzt nur noch den Arbeitern).
  4. František Ruth: Kronika královské Prahy a obcí sousedních. Svazek V. Kapitola: Staré schody zámecké. Pavel Körber, Praha 1904, S. 981 (tschechisch, nkp.cz Chronik der Königsstadt Prag und der Nachbarorte).
  5. Jolana Nováková: Paradox u Pražského hradu. Staré zámecké schody jsou mladší než ty Nové. Český rozhlas, 22. Mai 2019, abgerufen am 15. März 2024 (tschechisch, Ein Paradox auf der Prager Burg. Die Alte Schlossstiege ist jünger als die Neue).

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