Alois Raphael Estreicher

Alois Raphael Estreicher (* 21. Juni 1786 in Krakau; † 1. August 1852 ebenda) war ein polnischer Botaniker und Entomologe sowie Professor und Rektor der Universität Krakau. Seinen ursprünglichen Familiennamen Oesterreicher hat er durch die Schreibweise Estreicher polonisiert und auf diese Weise den Krakauer Familienzweig der Estreicher gegründet.

Leben

Alois Rafaels Eltern waren der aus Iglau stammende Dominik Oesterreicher und Rosalie geb. Prakesch. Ab 1802 studierte er an der Universität Krakau, die er 1805 als Magister der Chirurgie und Geburtshilfe verließ. Anschließend war er am Lehrstuhl für Veterinärmedizin, ab 1809 an den Lehrstühlen für Botanik und Tierkunde tätig. 1807 promovierte er zum Doktor der Medizin, 1811 zum Dr. phil. Zudem war er ab 1809 Direktor des Botanischen Gartens der Universität. Nachdem er zum Professor berufen wurde, wurde er zweimal zum Dekan der Philosophischen Fakultät gewählt und amtierte 1831–1833 als Rektor der Universität. In dieser Position war er Vorsitzender der Krakauer Wissenschaftlichen Gesellschaft, deren Mitglied er seit 1815 war. 1826 wurde er zum Senator der Freien Stadt Krakau gewählt. 1843 wurde er emeritiert.

Alois Rafael Estreicher schuf eine Käfersammlung mit 31.000 Exponaten. Nach ihm wurde die Laufkäferart Carabus estreicheri benannt.

Seiner Ehe mit Antonina geb. Rozbierska (* 1798), Tochter des Lemberger Universitätsprofessors Antoni Rozbierski, entstammte u. a. der Philologe und Bibliothekar Karol Estreicher (1827–1908).

Literatur

  • Estreicher Alois Raphael. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 1, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1957, S. 270.
  • Słownik biologów polskich (Wörterbuch polnischer Biologen). Państwowe Wydawnictwo Naukowe, Warschau 1987, ISBN 83-01-00656-0, S. ?.
  • Encyklopedia Krakowa. Warschau, Krakau 2000, ISBN 83-01-13325-2, S. 192.
  • Krystyna Grzybowska: Estreicherowie. Kronika rodzinna, (Familie Estreicher – Familiengeschichte). Wydawnictwo Literackie, Krakau 2010, ISBN 9788308044506
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.