Almos (Hiltpoltstein)

Almos ist ein im nordwestlichen Teil der Pegnitz-Kuppenalb gelegenes fränkisches Dorf.

Almos
Koordinaten: 49° 40′ N, 11° 21′ O
Höhe: 492 m ü. NHN
Einwohner: 85 (Jan. 2019)[1]
Postleitzahl: 91355
Vorwahl: 09245
Der Hiltpoltsteiner Gemeindeteil Almos
Der Hiltpoltsteiner Gemeindeteil Almos

Geografie

Der Ort ist ein Gemeindeteil des Marktes Hiltpoltstein im südwestlichen Teil Oberfrankens.[2] Er befindet sich etwa zweieinhalb Kilometer nordöstlich von Hiltpoltstein auf einer Höhe von 492 m ü. NHN.[3]

Geschichte

Gegen Ende des Mittelalters gehörte Almos zum kurpfälzischen Amt Betzenstein.[4] Im Landshuter Erbfolgekrieg wurde unter anderem auch das Betzensteiner Amtsgebiet von den Truppen der Reichsstadt Nürnberg besetzt und diese Inbesitznahme nach langwierigen Verhandlungen von der Kurpfalz vertraglich anerkannt.[5] Infolge dieses Vertrages hatte das nürnbergische Pflegamt Hiltpoltstein zwar die Hochgerichtsbarkeit über Almos, nicht jedoch die Dorf- und Gemeindeherrschaft.[6] Diese wurde weiterhin von der Kurpfalz ausgeübt, so dass der Ort unter deren Landeshoheit verblieb und eine Enklave innerhalb des Hiltpoltsteiner Pflegamtes bildete. Im Wesentlichen änderte sich daran nichts, als die Oberpfalz nach der Ächtung des pfälzischen Kurfürsten Friedrich V. (des sogenannten Winterkönigs) als Lehen an Kurbaiern übergeben wurde.[7] Für Almos bedeutete dies, dass die Dorf- und Gemeindeherrschaft nunmehr vom bairischen Landrichteramt Schnaittach ausgeübt wurde und die Hoheit über den Ort zu einer anderen wittelsbachischen Linie wechselte. In der Folgezeit blieben diese Verhältnisse weitgehend unverändert, bis Almos im Jahr 1803 entsprechend der im Haupt-Landes-Grenz- und Purifikationsvergleich mit dem Königreich Preußen vereinbarten Bedingungen dem preußischen Ansbach-Bayreuth übergeben wurde. Es wurde damit zu einem Bestandteil des Eschenauer Straßendistrikts, eines bruchstückhaften Korridors, mit dem die beiden geografisch voneinander getrennten Teile dieses Territoriums über eine Militärstraße miteinander verbunden wurden.[8][9][10] Nach der preußischen Niederlage im Vierten Koalitionskrieg wurde das Dorf zusammen mit dem gesamten Fürstentum Bayreuth 1807 einer vom Französischen Kaiserreich eingesetzten Militärverwaltung unterstellt.[11] Mit dem käuflichen Erwerb im Jahr 1810 durch das Königreich Bayern dieses Fürstentums wurde Almos wieder bayerisch.[12]

Durch die Verwaltungsreformen zu Beginn des 19. Jahrhunderts im Königreich Bayern wurde Almos mit dem Zweiten Gemeindeedikt 1818 ein Teil der Landgemeinde Schossaritz.[13] 1829 schloss sich die Gemeinde Schossaritz auf eigenen Wunsch der Gemeinde Großenohe an, zu der neben dem namensgebenden Ort auch die beiden Dörfer Kappel und Kemmathen sowie die Einöde Spiesmühle gehörten. Die dadurch vergrößerte Gemeinde führte den Namen Kappel.[13] Im Zuge der kommunalen Gebietsreform in Bayern wurde Almos zusammen mit der gesamten Gemeinde Kappel im Jahr 1978 in den Markt Hiltpoltstein eingegliedert.[14]

Verkehr

Die Anbindung an das öffentliche Straßennetz erfolgt hauptsächlich durch die Bundesstraße 2, die unmittelbar am südlichen Ortsrand des Dorfes vorbeiführt. Die Kreisstraße FO 20 führt von Almos aus nach Möchs, etwa einen Kilometer nordwestlich.

Tourismus

Der Dorfbrunnen von Almos zur Osterzeit

Wie in vielen Orten der Umgebung wird der Dorfbrunnen von Almos während der Ostertage festlich geschmückt.

Literatur

Commons: Almos (Hiltpoltstein) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Einwohnerzahl von Almos, abgerufen am 8. Mai 2019.
  2. Almos in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 8. Mai 2019.
  3. Geografische Lage von Almos im BayernAtlas, abgerufen am 8. Mai 2019.
  4. Gertrud Diepolder: Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5, S. 25.
  5. Eckhardt Pfeiffer (Hrsg.): Nürnberger Land. 3. Auflage. Karl Pfeiffer’s Buchdruckerei und Verlag, Hersbruck 1993, ISBN 3-9800386-5-3, S. 101.
  6. Ingomar Bog: Forchheim. S. 45.
  7. Ingomar Bog: Forchheim. S. 19.
  8. Max Spindler, Andreas Kraus (Hrsg.): Geschichte Frankens bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts (= Handbuch der bayerischen Geschichte. III, 1). 3. Auflage. C. H. Beck, München 1997, ISBN 3-406-39451-5, S. 523.
  9. Hanns Hubert Hofmann: Zwischen Macht und Recht. Der Eschenauer Straßendistrikt zwischen Preußen, Kurpfalzbayern und der Reichsstadt Nürnberg (1805/1806). In: Verein für Geschichte der Stadt Nürnberg e.V. (Hrsg.): Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg. Band 53. Selbstverlag des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg, Nürnberg 1965, S. 13–59 (digitale-sammlungen.de [abgerufen am 8. Mai 2019]).
  10. Max Spindler, Andreas Kraus (Hrsg.): Geschichte Frankens bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts (= Handbuch der bayerischen Geschichte. III, 1). 3. Auflage. C. H. Beck, München 1997, ISBN 3-406-39451-5, S. 776.
  11. Max Spindler, Andreas Kraus (Hrsg.): Geschichte Frankens bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts (= Handbuch der bayerischen Geschichte. III, 1). 3. Auflage. C. H. Beck, München 1997, ISBN 3-406-39451-5, S. 529.
  12. Max Spindler, Andreas Kraus (Hrsg.): Geschichte Frankens bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts (= Handbuch der bayerischen Geschichte. III, 1). 3. Auflage. C. H. Beck, München 1997, ISBN 3-406-39451-5, S. 530.
  13. Ingomar Bog: Forchheim. S. 117.
  14. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 684.
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