Allenrolfea

Allenrolfea ist eine Pflanzengattung in der Familie der Fuchsschwanzgewächse (Amaranthaceae). Es sind strauchige Salzpflanzen mit fleischigen, scheinbar gegliederten Sprossachsen und stark reduzierten Blättern und Blüten. Die etwa drei Arten sind in Nord- und Südamerika verbreitet.

Allenrolfea

Allenrolfea occidentalis

Systematik
Kerneudikotyledonen
Ordnung: Nelkenartige (Caryophyllales)
Familie: Fuchsschwanzgewächse (Amaranthaceae)
Unterfamilie: Salicornioideae
Tribus: Salicornieae
Gattung: Allenrolfea
Wissenschaftlicher Name
Allenrolfea
Kuntze

Beschreibung

Illustration von Allenrolfea patagonica
Allenrolfea occidentalis an einem Salzsee im Death Valley

Vegetative Merkmale

Die Allenrolfea-Arten sind Halbsträucher oder Sträucher mit aufrechtem oder niederliegendem Wuchs. Die reich verzweigten Stängel erscheinen gegliedert und sind kahl und fleischig.[1]

Die wechselständigen Laubblätter sind fleischig, kahl, zu kleinen, breit dreieckigen Schuppen reduziert, im unteren Teil den Stängel umfassend, ganzrandig und zugespitzt.[1]

Blütenstände und Blüten

In endständigen, scheinährigen Blütenstände sind die Blüten spiralig angeordnet. Die Zymen enthalten jeweils drei oder fünf Blüten in der Achsel eines fleischigen, schildförmigen, später abfallenden Tragblatts.

Die Blüten sind zwittrig. Die Blütenhülle besteht aus vier bis fünf verbundenen Blütenhüllblättern, deren winkelige freie Lappen oben gestutzt sind. Die ein bis zwei Staubblätter ragen aus der Blütenhülle heraus. Es sind zwei bis drei Narben vorhanden.[1]

Früchte und Samen

Die eiförmige Frucht ist zusammengedrückt, ihre häutige Fruchtwand ist unverwachsen. Die aufrechten Samen sind braun oder rötlich-braun, länglich, mit glatter Oberfläche. Es ist reichlich Nährgewebe vorhanden.[1] Der Embryo ist halb ringförmig.[2]

Chromosomenzahl

Die Chromosomengrundzahl ist x = 9.[1][3]

Vorkommen

Von den drei Allenrolfea-Arten ist eine in Nordamerika von den südwestlichen USA bis Mexiko verbreitet[1] und die beiden anderen kommen in Südamerika nur in Argentinien vor.[2][4][5]

Sie besiedeln sandige Erhebungen in Salzebenen und Lehmpfannen. In den USA wachsen sie in Höhenlagen von 1000 bis 1700 Metern.[1]

Systematik

Die Gattung Allenrolfea wurde 1891 von Carl Ernst Otto Kuntze aufgestellt,[6]. Damit ersetzte er den ungültigen Namen Spirostachys S.Watson, (dieser ist illegitim, weil bereits Spirostachys Sond. existierte). Die Typusart ist Allenrolfea occidentalis.[7] Der Gattungsname ehrt den englischen Botaniker Robert Allen Rolfe (1855–1921).[1][8]

Die Gattung Allenrolfea umfasst drei Arten:[1][2]

Die Gattung Allenrolfea ist nah verwandt mit der Gattung Heterostachys, die ebenfalls in der Neuen Welt verbreitet ist. Ihre gemeinsame Abstammungslinie hat sich schon früh entwickelt (im Frühen bis Mittleren Oligozän), im gleichen Zeitraum wie die frühen eurasischen Abstammungslinien der Salicornieae. Vermutlich haben sie Amerika lange vor allen anderen amerikanischen Vertretern der Salicornieae erreicht.[2]

Einzelnachweise

  1. Leila M. Shultz: Allenrolfea. In: Flora of North America Editorial Committee (Hrsg.): Flora of North America North of Mexico. Volume 4: Magnoliophyta: Caryophyllidae, part 1. Oxford University Press, New York / Oxford u. a. 2003, ISBN 0-19-517389-9, S. 321 (englisch)., online.
  2. Gudrun Kadereit, Ladislav Mucina, Helmut Freitag: Phylogeny of Salicornioideae (Chenopodiaceae): diversification, biogeography, and evolutionary trends in leaf and flower morphology. In: Taxon, Volume 55, Issue 3, 2006, S. 624.
  3. Allenrolfea bei Tropicos.org. In: IPCN Chromosome Reports. Missouri Botanical Garden, St. Louis
  4. F. O. Zuloaga, O. Morrone, M. J. Belgrano, C. Marticorena, E. Marchesi (Hrsg.) 2008: Catálogo de las plantas vasculares del Cono Sur. Monogr. Syst. Bot. Missouri Bot. Gard. 107 (1–3): i–xcvi, 1–3348. Allenrolfea patagonica.
  5. F.O. Zuloaga, O. Morrone, M.J. Belgrano, C. Marticorena, E. Marchesi (Hrsg.) 2008: Catálogo de las plantas vasculares del Cono Sur. Monogr. Syst. Bot. Missouri Bot. Gard. 107 (1–3): i–xcvi, 1–3348. Allenrolfea vaginata.
  6. Carl Ernst Otto Kuntze: Revisio Generum Plantarum, 2, 1891, S. 545–546. Erstbeschreibung eingescannt bei BHL.
  7. Allenrolfea bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis, abgerufen am 29. Juli 2016.
  8. Lotte Burkhardt: Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen – Erweiterte Edition. Teil I und II. Botanic Garden and Botanical Museum Berlin, Freie Universität Berlin, Berlin 2018, ISBN 978-3-946292-26-5 doi:10.3372/epolist2018.
Commons: Allenrolfea – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikispecies: Allenrolfea – Artenverzeichnis
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