Alissa Czisny

Alissa Czisny (* 25. Juni 1987 in Sylvania, Ohio) ist eine ehemalige US-amerikanische Eiskunstläuferin, die im Einzellauf startete.

Alissa Czisny
Alissa Czisny nach ihrem Sieg bei Skate Canada 2010
Nation Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Geburtstag 25. Juni 1987
Geburtsort Sylvania, Ohio
Größe 164 cm
Karriere
Verein Detroit SC
Trainer Yuka Satō,
Jason Dungjen
(frühere Trainer:
Julianne Berlin, Linda Leaver,
Brian Boitano, Natalia Deller,
Theresa McKendry)
Choreograf Renée Roca,
Pasquale Camerlengo
(frühere Choreografen:
David Wilson, Lori Nichol)
Status zurückgetreten
Karriereende Juni 2014
Persönliche Bestleistungen
 Gesamtpunkte 182,25 WM 2011
 Kür 121,90 TEB 2011
 Kurzprogramm 64,20 Skate America 2011
Platzierungen im Eiskunstlauf Grand Prix
 Podiumsplatzierungen 1. 2. 3.
 Grand-Prix-Finale 1 0 0
 Grand-Prix-Wettbewerbe 4 2 3
letzte Änderung: 20. November 2011

Karriere

Alissa Czisny begann im Alter von anderthalb Jahren mit dem Eiskunstlaufen, als ihre Mutter Trainingsstunden nahm. Ihre Zwillingsschwester Amber ging ebenfalls diesem Sport auf Profi-Niveau nach. Czisny startet für den Detroit Skating Club (Detroit SC) und wurde seit ihrem elften Lebensjahr von Julianne Berlin trainiert. Von Kindheit an erhielt sie auch Ballettunterricht.

International erstmals auf sich aufmerksam machte Czisny im Jahr 2005, als sie die Damenkonkurrenz beim Skate-Canada-Wettbewerb für sich entscheiden konnte. In den beiden folgenden Saisons 2006/07 und 2007/08 konnte sie nur bedingt an diesen Erfolg anknüpfen. Bei den US-Meisterschaften 2007 gewann sie mit Bronze ihre erste Medaille hinter Kimmie Meissner und Emily Hughes, während sie bei den Weltmeisterschaften nur einen 15. Platz belegte. Auch nach ihrem Sieg bei den US-Meisterschaften in Cleveland 2009 und den Erfolgen bei der Nebelhorn Trophy (2008 und 2009) kam sie bei den Weltmeisterschaften in der gleichen Saison nicht über einen elften Platz hinaus.

Czisny nach ihrem Skate-Canada-Sieg gemeinsam mit der Russin Xenia Makarowa (li.) und Amélie Lacoste (re.) aus Kanada

Nach einem zehnten Platz bei den nationalen Meisterschaften 2010 verpasste sie die Qualifikation für die Olympischen Winterspiele in Vancouver. Danach hatte Czisny ihre Karriere eigentlich beenden wollen, wurde aber von dem ehemaligen US-amerikanischen Olympiasieger Brian Boitano und der Trainerin Linda Leaver umgestimmt. Die New York Times sollte sie im Januar 2011 als sehr elegante, aber als schmerzvoll inkonsistente Läuferin bezeichnen.[1]

Im Februar 2010 trennte sich Czisny von ihrer langjährigen Trainerin Julianne Berlin und trainiert seit Mai desselben Jahres bei der früheren japanischen Weltmeisterin Yuka Satō und deren Ehemann Jason Dungjen. Satō arbeitete an den mentalen Problemen der Läuferin, während Dungjen sich auf Czisnys Technik konzentrierte und ihre Sprungtechnik überarbeitete.[1] Daraufhin entwickelte sich Czisny wieder zur Siegläuferin. 2011 gewann sie in Greensboro zum zweiten Mal die Nationalen Meisterschaften und setzte sich gegen Titelverteidigerin Rachael Flatt und Mirai Nagasu durch. Mit ihrem Programm zum Violinenkonzert Erich Wolfgang Korngolds (Kurzprogramm) bzw. Auszügen aus George Winstons Winter into Spring (Kür) gewann sie nach fünf Jahren erneut Skate Canada sowie das Grand-Prix-Finale vor der Italienerin Carolina Kostner und der japanischen Juniorenweltmeisterin Kanako Murakami. Dabei stellte sie mit 180,75 Wertungspunkten (63,76 für das Kurzprogramm, 116,99 für die Kür) einen neuen persönlichen Rekord auf.

Bei den folgenden Weltmeisterschaften, die aufgrund eines schweren Erdbebens in Japan nach Moskau verlegt wurden, lag Czisny nach dem Kurzprogramm auf Rang vier und verlor einen Platz nach der Kür. Mit Rang Fünf erreichte Czisny ihre beste Platzierung bei einer WM und verbesserte ihren persönlichen Wertungsrekord in Kür (120,78 Punkte) und der Gesamtbewertung (182,25). Die frühere deutsche Eiskunstläuferin und ZDF-Kommentatorin Tanja Szewczenko bezeichnete die US-Amerikanerin als „introvertierte Läuferin“, die eher für sich laufe.[2]

Alissa Czisny lebt in Auburn Hills, Michigan. Ihr aktueller Trainingsort ist Bloomfield Hills, wo sie bis zu 21 Stunden pro Woche auf dem Eis verbringt. Sie besuchte die Bowling Green State University in Ohio.[3] Ihr Studium in International Studies, Französisch und Russisch schloss sie mit der Note „summa cum laude“ ab.[4] Die Vegetarierin[5] zählt den früheren Olympiasieger und Weltmeister Scott Hamilton[6] zu ihren Vorbildern und arbeitete parallel zu ihrer Sportlerkarriere als Trainerin und Fotomodel.

Ergebnisse

Wettbewerb / Saison 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013
Weltmeisterschaften15.11.5.22.
Vier-Kontinente-Meisterschaften5.9.5.
Juniorenweltmeisterschaften6.6.
US-amerikanische Meisterschaften11.10.12.7.7.3.9.1.10.1.2.
Grand-Prix-Wettbewerb / Saison 01/02 02/03 03/04 04/05 05/06 06/07 07/08 08/09 09/10 10/11 11/12 12/13
Grand-Prix-Finale6.1.5.
Skate America4.2.1.
Skate Canada1.4.3.2.1.
Cup of Russia9.4.4.
Trophée Eric Bompard3.3.
NHK Trophy6.
Cup of China9.

Programme

Czisny bei einer Biellmann-Pirouette (Skate Canada 2008)
Saison Kurzprogramm Kür Schaulaufen
2010–2011 Romance
aus dem Violinenkonzert D
von Erich Wolfgang Korngold
Auszüge aus Winter into Spring
von George Winston
You’ll Never Walk Alone
von Barbra Streisand
2009–2010 Die Maske des Zorro
Soundtrack von James Horner
interpretiert von Vanessa-Mae
choreografiert von Lori Nichol
Doktor Schiwago
Soundtrack von Maurice Jarre
You’ll Never Walk Alone
von Barbra Streisand
I Like the Way (You Move)
von den Body Rockers
2008–2009 Der Schwan
von Camille Saint-Saëns
Doktor Schiwago
Soundtrack von Maurice Jarre
I, Don Quixote
von Linda Eder
Bridge over Troubled Water
von Simon and Garfunkel
2007–2008 Der Schwan
von Camille Saint-Saëns
West Side Story
von Leonard Bernstein
Nessun dorma

Yesterday
von Michael Bolton
2006–2007 Prelude & Quadukka-I-Mayas
von Jesse Cook,
interpretiert vom Hamzy Egyptian Strings Ensemble
Auszüge aus Sabrina
von John Williams
Der Mann von La Mancha
von Mitch Leigh,
Gesang von Joe Darion
2005–2006 Prelude & Quadukka-I-Mayas
von Jesse Cook,
interpretiert vom Hamzy Egyptian Strings Ensemble
La Bayadère
von Léon Minkus
Someone Like You
von Linda Eder
2004–2005 The Mission
aus dem Soundtrack
von Ennio Morricone
Schwanensee
von Pjotr Tschaikowski
Un Bel di Vedremo
aus Madama Butterfly von Giacomo Puccini,
interpretiert von den Opera Babes
2003–2004 The Mission
aus dem Soundtrack
von Ennio Morricone
Schwanensee
von Pjotr Tschaikowski
Un Bel di Vedremo
aus Madama Butterfly von Giacomo Puccini,
interpretiert von den Opera Babes
2002–2003 Rushing Wings of Dawn
von Tim Janis
Rhapsodie über ein Thema von Paganini
von Sergei Rachmaninow
Romeo und Julia
aus dem Soundtrack
von Nino Rota und André Rieu
2001–2002 Rushing Wings of Dawn
von Tim Janis
Rhapsodie über ein Thema von Paganini
von Sergei Rachmaninow
Romeo und Julia
aus dem Soundtrack
von Nino Rota und André Rieu
2000–2001 Mondscheinsonate
von Ludwig van Beethoven
Faust
von Charles Gounod
Commons: Alissa Czisny – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. vgl. Macur, Juliet: U.S. Champions Show There's No Quit. In: The New York Times, 31. Januar 2011, Section D, Sport Desk, S. 2.
  2. vgl. Livestream zur WM-Kür bei zdf.de, 30. April 2011.
  3. Alissa Czisny in der Datenbank der International Skating Union (englisch)
  4. vgl. Profil (Memento des Originals vom 28. März 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/web.icenetwork.com bei icenetwork.com (englisch; aufgerufen am 30. April 2011).
  5. vgl. Bondy, Filip: Go Figure, Czisny Tames Teens for U.S. Skate Titel. In: Daily News (New York), 30. Januar 2011, S. 61.
  6. vgl. Profil (Memento vom 8. April 2011 im Internet Archive) bei figureskatersonline.com (englisch; aufgerufen am 30. April 2011).
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